Dann sag uns doch endlich bitte mal,
welches Telezoomobjektiv du (langfristig)
für das Canon M-System diesbezüglich im Auge hast?
Wieso soll Dir das der TO sagen? Du bist doch der Berater und solltest dem TO Möglichkeiten nennen.
Da es bei den Canon-eigenen EOS-M-Objektiven erstmal mit 200mm (=320mm im KB-äquivalent) aufhört und das in der Liste vorhin aufgeführte Samyang 300 nur ein manuelles Spiegeltele ist, kommt an dieser Stelle wieder der EF-Adapter ins Spiel. Und schon hast Du eine Auswahl von den diversen 70-300ern (480mm im KB-äquivalent) über die diversen 100-400er (640mm im KB-äquivalent) bis hin zu den dicken Tüten, die noch darüber hinaus gehen. Und brauchst damit auch nicht allzu tief in die Tasche zu greifen.
Und wie schon geschrieben, auch wenn es vielen gegen den Strich geht wiederhol ich das trotdem nochmal, ein Adapter von Canon EF auf Canon EF-M ist ja mit keinen nennenswerten Einbußen verknüpft, wie man es bei der Adaptiererei auf ein Fremdsystem zu erwarten hätte. Und an einem ohnehin bereits über einem Kilo schweren 100-400 trägt der Adapter letztlich auch gar nicht mehr großartig auf oder würde großartig ins Gewicht fallen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Weiß irgendwie absolut nicht weiter was ich machen soll.
Lass Dich nicht kirre machen von der Vielzahl unserer unterschiedlichen Meinungen hier. Das darf man letztlich alles nicht zu kompliziert sehen. Ob Du Dir letztlich eine Canon M50 oder eine Fuji X-S10 oder sogar eine DSLR wie die 90d kaufst, ist nicht so sehr entscheidend.
Was man sich als Anfänger als allererstes Fragen muss, ist nicht die Frage DSLM oder DSLR, elektronischer Sucher oder optischer Sucher, oder mFT oder APS-C. Das ist alles zunächst nebensächlich.
Sondern man muss sich bewusst sein, dass eine Systemkamera mit mehreren Objektiven immer ein wenig unhandlich sein kann, auch wenn man es so klein und leicht wie möglich betrachtet. Im Zweifel hast Du immer das falsche Objektiv aufgesetzt und musst in der Tasche erstmal das richtige Objektiv rauskramen.
Auf sowas muss man sich einlassen (wollen), ansonsten besteht die Befürchtung wie vom Kollegen Henry06 schon ein paarmal erwähnt, dass das System nach einer Anfangseuphorie doch meist zu Hause gelassen wird, da das Smartphone eh immer dabei ist. Aber umgekehrt, wenn man sich darüber im Klaren ist, spielen die paar Gramm und die paar Zentimeter Größen- und Gewichtsunterschied meist nur noch eine nebensächliche Rolle.
Und das wäre aus meiner Sicht der erste Punkt, der geklärt werden muss, ob nicht vielleicht eine Bridge-Kamera wie die FZ1000 oder eine gute Kompaktkamera wie die Panasonic TZ202 die bessere Wahl wäre, was ja im Falle der FZ1000 auch schon einige vorgeschlagen haben.
Wenn die Entscheidung aber zugunsten einer Systemkamera getroffen wird, dann kann man sich nun die diversen Angebote der diversen Hersteller durchgehen. Mal in alphabetischer Reihenfolge:
Canon M - da gibts natürlich neben der M50 und der M6 auch noch eine M100, M200, die ganz auf Kompaktheit getrimmt ohne Sucher daherkommen und wo nur übers hintere Display fotografiert wird. Als Objektive haben ja viele schon geschrieben, ist die Canon-eigene Auswahl zwar erstmal begrenzt, aber für einen ernsthaften Hobby-Fotografen durchaus ausreichend. Es ist von den Brennweiten her im Prinzip alles abgedeckt und mit ein paar Speziallinsen wie dem 22/2, dem 32/1.4 oder den Viltrox- und Sigma-Objektiven gibts alles, was man braucht. Was es nicht gibt ist ein etwas lichtstärkeres Standardzoom (beispielsweise sowas wie ein 17-50/2.8) oder ein langes Teleobjektiv über 200mm Brennweite. Wie oben geschrieben muss man sich da mit einem Adapter behelfen, was für manche ein No-Go ist, für manche aber eine praktische Erweiterung der eigenen Möglichkeiten. Und mit dem Adapter wäre der Zugriff auf das volle Canon-Ef-Objektiv-Sortiment geöffnet, das nun wirklich keine Wünsche mehr offen lässt. Ob man ein solches 17-50/2.8 benötigt oder nicht, muss man sich von der eigenen "Bequemlichkeit" her überlegen. Du schreibst "Urlaub, Partys" als Einsatzzweck. Grade in Kirchen, Museen oder abends auf der Party ist ein lichtstarkes Zoom ein praktischer Begleiter. Aber man kann auch sagen, dass man für genau diese Zwecke stattdessen auf das Standardzoom verzichtet und dafür lieber ein paar noch lichtstärkere Festbrennweiten wie das 22/2 oder das 32/1.4 einsetzen kann. Da ist jeder ein wenig anders gestrickt. Manche wechseln nicht gerne Objektive und vertrauen auf die Flexibilität der Zoom-Objektive. Anderen macht das nichts aus und holen mit speziellen Objektiven noch ein Quäntchen mehr heraus. Bei Canon M müsstest Du Dich quasi mit den Festbrennweiten arrangieren.
Canon EF - wie schon geschrieben gibts hier ein riesiges Objektivangebot in allen Preis- und Leistungsklassen. Das ist der immense Vorteil, dass es sowohl für 300 Euro so etwas wie die genannten 17-50/2.8 Objektive gibt als auch den berühmten Joghurtbecher 50/1.8 für nen 100er. Die Modelle sind hier die 250d, die 850d oder eine 90d, die halt nach oben hin mit der Ausstattung immer besser werden. Die 250d und 850d haben einen relativ kleinen/dunklen Sucher, die 250d ein etwas rudimentäres Autofokussystem, das zur Motivverfolgung bei Sport/Wildlife nicht ganz passend wäre. Und die 90d hat halt alles etwas besser. Größeren Sucher, besseres AF-System, ist halt deshalb auch etwas teurer.
Fuji - das Fuji-System wird von vielen hier als das einzig ernsthafte APS-C-System angepriesen, da Fuji mittlerweile sehr viele Objektive für das System entwickelt hat und wohl auch noch weiter entwickeln wird. Mit einer Fuji, ob jetzt X-T30, X-S10 oder was auch immer, machst Du nicht viel falsch. Bei Fuji gilt halt zu bedenken, dass zwar einige Objektive zur Auswahl stehen, aber für bestimmte Anwendungen unter Umständen hohe Folgekosten nach sich ziehen. Beim Ultraweitwinkel beispielsweise ist das Fuji 10-24 mit seinem fast vierstellig fällig werdenden Betrag gegenüber einem Canon M 11-22 oder dem Canon EF-S 10-18 gleich mal gehobene Luxusklasse oder auch das 100-400er Tele-Objektiv schlägt gegenüber den für Canon erhältlichen Sigmas und Tamrons 100-400 den Faktor x2 oben drauf. Die Qualität ist gut, keine Frage, aber auch die genannten Canon-/Sigma-/Tamron-Alternativen sind für den Hausgebrauch mehr als ausreichend. Bei Canon hat man halt die Wahl, etwas günstiger davonzukommen (es gibt ja auch das Original-Canon 100-400, das dem ganzen nochmal eins draufsetzt), bei Fuji bleibt einem manchmal nichts anderes übrig, in einen solch sauren Apfel beißen zu müssen in Ermangelung der Alternative. Und für Tiere und Wildlfife gilt es zu bedenken, dass es bei Fuji derzeit bei 400mm nach oben hin von der Brennweite aufhört.
Nikon - eine Z50 nimmt derzeit ein wenig eine Sonderstellung ein. Für das Z-System gibt es nativ nur zwei APS-C und einige KB-Objektive. Die Auswahl an Fremdhersteller-Objektiven ist derzeit auf manuelle Objektive begrenzt. Viltrox hat zwar angekündigt, seine für Canon/Fuji/Sony verfügbaren Objektive auch für Nikon Z zur Verfügung zu stellen, wann das aber soweit sein wird, steht noch nicht fest. Einen Vorteil hat die Z50 aber. Sie ist für sich gesehen und auch mit der optischen Leistung der beiden verfügbaren Objektive ein recht gutes Angebot. Das Nikon 16-50 dürfte von den ganzen kleinen Kitobjektiven das mit der besten Leistung sein. Sony und Canon liefern da nur "Hausmannskost", das Fuji 15-45 hat einen gewöhnungsbedürftigen Motorzoom. Wenn man nun eine lichtstarke Ergänzung haben möchte, bleibt einem nur der Umweg über den Nikon FTZ Adapter. Wie oben bei Canon M geschrieben, steht einem dann zwar das genauso komplette Nikon DSLR-System offen, aber bei Canon M kann man die Verwendung des Adapters auf wenige Spezialfälle begrenzen, bei Nikon wären das eher die Regelfälle. Wenn man damit leben kann, ist die Nikon wie gesagt ein recht gutes Angebot.
Nikon DSLR - für die Nikon DSLR-Reihe mit der D5600 oder D7500 gilt im Prinzip das gleiche wie für die Canon EF Reihe. Die D5600 wäre in etwa das Pendant zur 850d und die D7500 zur 90d. Das Objektivsortiment ist schier unendlich. Mit ein paar kleinen Perlen wie dem 300/4PF oder dem AF-P 70-300 finde ich es sogar ein wenig besser besetzt als bei Canon, grade was Tiere/Zoo betrifft. Andere mögen andere Präferenzen haben und würden das wahrscheinlich umgekehrt vom Canon-Sortiment behaupten. Wie gesagt, mit solch einer DSLR kommt man vergleichsweise günstig zu einem System, muss sich halt bewusst sein, dass das System etwas voluminöser ausfällt als bei manch DSLM-Angebot.
Und so weiter und so fort. Weiteres könnte man auch über Olympus/Panasonic mFT schreiben oder auch über die Sony A 6x00er Reihe. Falsch macht man im Prinzip mit keiner was.
Lange Rede kurzer Sinn - am Besten stellst Du Dir mal in jedem System ein "Wunsch-Setup" zusammen, schaust, was es gibt, was es nicht gibt, was es kostet. Dann fällt die Entscheidung schonmal deutlich leichter.
Für Deinen Anwendungsfall (Kamera mit Standardzoom für die meisten Anwendungsfälle + Lichtstarke Festbrennweite für Portrait-/Partyfotos + Teleobjektiv für Tiere/Zoo)
könnte ich mir das beispielsweise bei Canon M wie folgt vorstellen:
M50II + 15-45 + 32/1.4 + EF-Adapter + Tamron 100-400 (ca 1.850 Euro)
Bei der etwas speziellen Nikon Z50 würde das beispielsweise wie folgt aussehen:
Z50 + 16-50 + 50-250 + FTZ-Adapter + Nikon AF-S DX1.8 (ca. 1.550 Euro)
Wenn die 250mm des Kit-Objektivs nicht reichen, kann man auch auf dieses verzichten und stattdessen das AF-P DX 70-300 über den FTZ-Adapter betreiben, was preislich keinen Unterschied machen würde. Oder man packt stattdessen wie bei der Canon M50II ein Tamron 100-400 oben drauf und landet dann ebenfalls bei ca 1.800 Euro.
Bei einer DSLR könnte man sich das mit einem lichtstarken Standardzoom auch so vorstellen:
D5600 + Sigma/Tamron 17-50/2.8 + Nikon AF-P DX 70-300 (ca 1.100 Euro)
Oder mit einem Reisezoom und zwei Festbrennweiten ergänzt:
D5600 + Tamron 16-300 + Sigma 30/1.4 + Nikon 50/1.8 (ca. 1.500 Euro)
Oder mal im 1:1 Vergleich zur oben genannten M50II:
D5600 + AF-P 18-55 + Sigma 30/1.4 + Tamron 100-400 (ca. 1.550 Euro)
Bei Fuji:
Fuji X-T30 + XC15-45 + XF35/2 + XF70-300 (ca. 2.100 Euro)
Wenns tatsächlich die 400mm sein sollen, geht das Budget deutlich nach oben:
Fuji X-T30 + XC15-45 + XF35/2 + XF100-400 (ca. 2.900 Euro)
Weil immer vom lichtstarken Standardzoom geschrieben wurde:
Fuji X-T30 + XF16-55/2.8 + XF70-300 (ca. 2.600 Euro)
Das ist halt dann eine andere Hausnummer als die oben genannte D5600 mit dem 17-50/2.8. Da wäre dann bei der DSLR sogar der Aufpreis auf eine D7500 überlegenswert.
Oder bei Sony:
A6100 + 16-50 + Sigma 30/1.4 + Sony 70-350 (ca. 1.800 Euro)
Das hält sich mit der Canon M50II ganz gut die Waage und ist auch auf einem ähnlichen Leistungsniveau.
Bei mFT bin ich nicht so bewandert. Da kann vielleicht wer anderes mögliche Kamera-/Objektiv-Kombinationen nennen.
Wie gesagt. Auf diese Art und Weise kann man sich dann ein Bild machen, was möglich ist und was das letztlich bedeutet und die Vor- und Nachteile solcher Kombinationen bewerten.