Wenn der TO nichts dagegen hat, kann ich ja einen kurzen Erfahrungsbericht ergänzen?!
Ich war vor drei, vier Jahren schon mal mit der M6 unterwegs und habe sie nur wieder abgegeben, weil mir der analoge Weg nicht gefiel. Sprich das Entwickeln lassen etc.. Und fürs Selbstentwickeln zuhause fehlten mir damals die Zeit und letztlich auch die Lust. Und für eine digitale M war ich immer zu geizig.
Und jetzt habe ich es doch getan. Vor sechs Wochen kam eine M8 ins Haus, und zwischenzeitlich konnte ich "günstig" eine M8.2 ergattern. Für mich war vor allem der dezentere Look entscheidend, wenn ich ehrlich sein soll. Daher das kurzfristige Upgrade. Die technischen Vorteile sind für mich weniger relevant. Na gut, die schnellere Belichtungskorrektur ist noch ganz hilfreich.
Tja, und jetzt bin ich wieder voll auf Droge. Das Fotografieren mit einem Messsucher ist speziell. Keine Frage. Das Scharfstellen erfordert Übung. Auch die Tatsache, dass das Display gegenüber aktuellen Kameras ein Witz ist und dass die Kamera in punkto ISO auch schon lange nicht mehr zeitgemäß ist... das ist alles zu vernachlässigen, finde ich. Die Kamera vermittelt einem das Gefühl eines echten Handwerkzeugs. Keine Spielereien, kein pumpender AF, keine blinkenden Sucheranzeigen, Wasserwaagen oder sonstige Hilfsmittel. Minimalprinzip. Hatte bis vor ein paar Tagen die Fuji X100T. W-LAN, ISO jenseits der 6400 ooc problemlos nutzbar, Hybridsucher mit Ausschnittsvergrößerung... ihr kennt das alles. Tolle Kamera, keine Frage. Aber kein Vergleich zum Gefühl, wenn man die Leica in die Hand nimmt und damit loszieht.
Ich versuche es kritisch zu sehen. Mir ist bewusst, dass ich für das Geld auch eine sehr gute und deutlich vielseitigere DSLR bekommen hätte. Mit Objektiven von 16 bis 300mm. Aber das will ich gar nicht. Die Fotos, die ich jetzt mache, sind technisch sicher auch nicht der ganz große Wurf. Und gestalterisch habe ich sowieso noch extrem viel zu lernen. Aber der Weg zum Foto, der hat noch nie soviel Spaß gemacht wie mit der Leica.
In jedem Thread kommt irgendwann der Oldtimer-Vergleich. So lang der Bart auch ist, aber das passt. Du kannst einen alten Mercedes /8 nicht mit der aktuellen C-Klasse vergleichen. Geht nicht. Da KANN der /8 nur verlieren. Solange es um Komfort, Effizienz, Sicherheit etc. geht. Wenn wir aber über die Leidenschaft am Fahren sprechen. Dann könnte der /8 die Nase vorn haben.
In diesem Sinne und im Sinne des Threadtitels: Experiment geglückt...
(Schon irgendwie krank)
