Ich habe Fr. spontan den Anruf bekommen dass ich eine D850 abholen könnte, obwohl der Liefertermin eigentlich erst für den November angepeilt war. Nachdem ich nun schon 1,5 Monate warte, hab ich dann natürlich direkt zugeschlagen.
Meine ersten Erfahrungen sind: es scheint zu stimmen, was hier an einigen Stellen rückgemeldet wurde. Mikroverwackler sind definitiv ein Thema, dadurch verkürzen sich dann natürlich die Belichtungszeiten. Dadurch gehen die ISO Zahlen hoch (Blitz habe ich bisher noch nicht probiert) und durch die höhere Auflösung erscheint mir subjektiv die ISO Performanz etwas schwächer zu sein als bei der D750. Der AF ist schnell (allerdings in Kombination mit einem bisher noch nicht auf die Kamera justierten Sigma 35mm 1.4 Art insbesondere bei schwächerem Licht nicht immer treffsicher). Die RAWs (14bit unkomprimiert) sind erwartungsgemäß zum Teil 95MB aufwärts groß, was eine gewisse Disziplin bzgl. der Bildauswahl nach sich zieht, was ich bisher sogar gut finde. Der Sucher ist für mich sichtbar größer als der der D750, manuell fokussieren finde ich aber, im Gegesatz zu anderen Foristen, insbesondere bei f/1.4 auch an der D850 schwierig. Hierbei beziehe ich mich allerdings auf die Nutzung mit dem o.g. Sigma, die Fokusindikatoren (Pfeile) sind hiermit vertauscht. Meine reinen Nikon MF Objektive habe ich bisher noch nicht probiert. Letztlich erfüllt die Kamera voll und ganz meine Erwartungen - sie ist im positiven Sinne ein „Monster“, wenn man sie beherrscht. Und genau das ist die eigentliche Herausforderung - die Kamera „verzeiht“ wesentlich weniger als meine vorherigen Kameras (hierbei insbesondere die D750). Während die Kamera also meine Erwartungen sogar übertrifft, erfülle ich selbst bisher wohl die Anforderungen der Kamera noch nicht. Man muss tatsächlich präzise und mit Bedacht arbeiten, um dann am Ende Ergebnisse zu erzielen, die den eigenen Vorstellungen entsprechen. Das hab ich in den eineinhalb Tagen bisher noch nicht geschafft, habe aber bisher auch eher Schnappschüsse damit gemacht. Für mich ist die Kamera eine spannende Herausforderung und reizt mich dahingehend, das Gerät und die Ergebnisse vollumfänglich kontrollieren und steuern zu können. Sie ist für mich sowas wie der Beweis dafür, dass eine gute Kamera allein kein gutes Bild macht - momentan bin ich der „Flaschenhals“, was mich wie gesagt aber anspornt.
Jetzt hätte ich eine Frage bzw. eine Unsicherheit bezogen auf die Kamera - und zwar ist mir aufgefallen, dass sich der Akku schnell zu entladen scheint. Ich habe die Kamera über Nacht im Schrank liegen lassen, Flugmodus war aktiv, am Abend war der originale Akku bei 64%, am Morgen nur noch bei 61%. 3% Entladung über Nacht erscheint mir ein wenig viel. Auch erscheint mir dir Bildausbeute bis dato eher mau (144 Bilder von 100% auf 64%). Gibt es Erfahrungswerte, ob irgendeine Einstellung zur Entladung führen kann, hat das angeflanschte Objektiv evtl. Auswirkungen auf eine Selbstentladung, oder ist das normal? Von der D750 kenn ich es so, dass ich zum einen locker 1000+ Bilder pro Ladung machen konnte und zum anderen keine 3% Verluste über Nacht hatte. Was mir noch aufgefallen ist - der Live View Modus frisst dermaßen Akku, dass es für mich wenig sinnvoll erscheint, diesen zu nutzen. Zwei Prozentpunkte für vier Fotos, Bildschirmaktivität ca. 3 Minuten (dafür aber mit aktiver Fokuspeakinganzeige). Evtl. liegt es aber auch daran, dass ich die Kamera die ganze Zeit in der Hand habe, an- und ausschalte (vllt zieht das Starten der Kamera ja auch Akku?) und vllt doch mehr im Live View unterwegs war, als ich denke. Das erklärt aber trotzdem nicht, wieso ein meiner Ansicht nach so großer Prozentverlust über Nacht im Aus-Zustand erfolgt. Hat damit jemand ähnliche Erfahrungen?
LG