Ich arbeite schon ne ganze Weile für den großen roten Mitbewerber von Nikon. Also als die D7000 auf den Markt kam, war ich dabei
Das war nicht nur diese Kombination 30/1.4 sondern ich erinnere mich sehr genau über die Berichte eines Abteilungsleiters, bei dem genau diese Kombination seiner Vitrinenstücke eine Fokuskorrektur von -12 benötigte. Die damals neue D7000 wurde hier und da schon unter die Lupe genommen. Auch ich hatte eine auf Leihschein, bevor ich Monate später kaufte. Ich habe keine wissenschaftlichen Untersuchungen vorgenommen, aber dieser subjektive Eindruck hat sich mir eingeprägt, dass die D7000 ne Diva sein kann.
Selbst mit Nikkoren reicht sie unter AF-C nicht an zB eine D600 oder D7200 heran, wenn man versucht einen Sportler, Windhund was auch immer jagt. Das merkt man an Kleinigkeiten. Schalte die D7000 auf Dauerfeuer, auf AF-C (AuslösePriorität, LockON in der Mitte), visiere etwas vor deiner Nase an und halte den Auslöser gedrückt. Währenddessen schwenke die Kamera in die Ferne (oder umgekehrt von fern auf nah) und zähle wie lange es dauert, bis die Kamera wieder scharfe Bilder liefert. Das dauert rund 10Bilder. Eine D600 oder D7200 liefert nach rund 3Bildern schon wieder scharfe Ergebnisse.
Das ist natürlich keine offizielle Testmethode, aber es zeigt was passiert, wenn man vom Fußballer auf den Hintergrund abrutscht und versucht ihn wieder zu erwischen. Man muss der Kamera mehr Zeit geben, bis sie ihn wieder hat.
Und wenn man einen schnellen Hund hat, der auf dich zurennt und man ist mit einer D7000 bewaffnet (mit 2 verschiedenen getestet) und man versucht das Gesicht eines 1m langen Hundes in 50cm Schärfentiefe zu positionieren, dann kalkuliert die D7000 die Auslöseverzögerung nicht ausreichend mit ein. Natürlich besser als ne D90 oder D3x00/D5x00, aber eigentlich ist immer der Hintern des Hundes scharf, die Kamera liegt trotz perfekt sitzendem Fokus unter AF-S in dieser AF-C-Situation nen halben Meter zu weit hinten. Achtung das betrifft genau solche Grenzsituationen! Die üblichen Nachführjobs erledigt sie trotzdem gut. Dann mach das Ganze mit einer D300, D7100, D600 und siehe da die packen das.
Die D7000 hat ein gutes oder sehr gutes AF-Modul, aber eben auch ein paar Eigenheiten. Es gibt einen Grund warum Sportfotografen eine D5, D500 oder Canon 1d oder 7d kaufen
Und ich beobachte immer wieder dass Fremdoptik und Body sich nicht mögen, öfter als das bei einer OriginalOptik der Fall ist, egal ob nun Nikon, Sony, Canon, ... und manche Kandidaten tauchen öfter auf als andere. Und ist die Linse zu alt, hilft oft nichtmal mehr ein Update, weil es keines gibt.
Erst die Tage hatte ich ne Kundin mit einem Sigma 70-200/2.8 ohne Stabi vor mir stehen. Ihre neue EinsteigerNikon fokussierte damit nicht. Ein Test mit der D7200 und die akzeptierte das Tele ohne Murren.
Fälle wie diese bestärken mich in der Meinung, wer sich langfristig auf den AF verlassen können will, kauft eben weder Tamron noch Sigma, sondern Canon oder Nikon und wählt je nach Anspruch den passenden Body.
Mir scheint der Autofokus-PerformanceUnterschied wird auch künstlich am Leben gehalten. Eine D5600 muss sich von der Prozessorleistung sicher nicht hinter einer ollen D300 verstecken. Aber selbst wenn man in beiden Fällen nur den mittleren Kreuzsensor nutzt, zeigt die alte Dame auf dem Fußballplatz dem Jungspund wo es langgeht. Auf mich wirkt das künstlich von der Entwicklungsabteilung herbeigeführt, um den Preisunterschied zu rechtfertigen.