Technische Vorteile hat eigentlich nur der Sensor. Der ist prinzipiell von der Bauart her eben ein 4MP Sensor, dafür aber 3 Schichten unterneinander. Daher kommt der Sensor eben mit 4MP Sensoren auf der gleichen Fläche (ok... Crop Faktor 1.7, statt 1.5 bei Nikon, also etwas weniger Platz als bei Nikon) statt der Bayer, welcher auf der selben Fläche bis zu 20MP Sensoren unterbringen muss. Um etwas fairer zu bleiben sagt man bei der SD14, dass man mit 10MP-12MP Bayer Sensoren vergleichen darf.
Dennoch ist das irgendwo was von einem Faktor 2.5 mehr Platz, als beim Bayer (in der Fläche).
Das hat einen optischen Vorteil. Dieser Sensor verzeiht kleine Fehler im Objektiv besser als ein "dichterer" Sensor.
Theoretisch (in Bayer Dimensionen) gerechnet ist damit auch das Rauschen geringer. Allerdings ist das Rauschverhalten der Sigma bei hohen ISO Zahlen in der Praxis hoffnungslos der marktführenden Konkurrenz unterlegen.
Was der Sensor in vielen Testberichten besonders gut kann ist die Dynamik der Farbwiedergabe. Auch dort gibt es Konkurrenten, welche ebensolche Werte liefern, aber gerade die aktuellen Preise der SD14 sind dort ein schlagendes Argument. Für praktisch einen Neupreis 200-300 Euro gibts meines Wissens nach einfach keinen Body, welcher solche Resultate liefert.
Als Studiokamra ist die SD14 für mich deutlich besser als die Konkurrenz, da dort fast alle Bereiche (ausser vielleicht die Geschwindigkeit), in denen die Sigma technisch unterlegen ist, nicht auftreten. Genug Licht ist da, Fokusprobleme gibts daher nicht. Rauschen ist auch kein Thema. Bei meinem letzten Workshop konnte ich Bilder direkt mit der D300 von Nikon vergleichen. Sicher war die Auflösung der D300 überlegen, allerdings wurden z.B. Äderchen (Aktworkshop) auf der Haut und die Farbe von kleinen Körperhäarchen wesentlich deutlicher als auf der D300 abgebildet. Die Sigma hat dort also trotz der geringeren Auflösung mehr Details eingefangen.
Ebenso waren Sony/Canon dagegen im Einsatz. Leider weiss ich nicht mehr, welche Modelle das waren, allerdings war der Vergleich so ziemlich der Gleiche.
Dennoch muß man immer bedenken, dass Dinge, welche den Puristischen Sigmarianer nicht interessieren, nicht eingebaut sind. Als da wären Live-View, Schwenkdisplay oder hochauflösendere Displays usw.
Mich persönlich stört das wenig. Auch die D300/Sony Alpha Displays, welche gefühlte 1000x besser sind, als das der SDs eigenen sich kaum dazu, genau zu erkennen ob die Schärfentiefe exakt dem Entspricht was man haben möchte, oder ob die Schärfe des Portraits exakt auf dem linken oder rechten Auge liegt, etc. Daher muß das bei der SD auch nicht gehen.
Out of Cam JPG:
Zumindest bei der SD14 möglich, dennoch relativ nutzlos. Die Ergenisse sind ok, aber sicher nicht der Weißheit letzter Schluß. Wobei es aber für die X3F Bilder sowieso ein Freeware Tool namens X3F-Extract gibt, welches die Preview JPGs der RAW-Bilder einfach herauszieht. Das geht flott und ist sehr komfortabel. Die Ergebnisse sind meistens besser als die "Automatik" Funktion der SPP-RAW-Software von Sigma. Bei der neuesten Version ist AFAIK nun ebenfalls eine entsprechende Funktion dabei, allerdings bearbeite ich meine RAWs mittlerweile immer in CameraRAW, so dass ich da nicht so recht mitreden kann. Wenns aber unterwegs auf dem Shooting mal schnell gehen soll, und jemand möchte sein Bilder incl. sinnfreiem Ausschuss und in unbearbeiteter Form haben, dann ist des Menschen Wille bei mir sein Himmelreich und das Freeware Tool regelt die Angelegenheit in wenigen Minuten (das längste ist das Überspielen der RAWs auf die Festplatte).
Summa Summarum:
+ In der aktuellen Preisklasse der SD14 tummelt sich kaum etwas besseres in jeder Hinsicht.
+ Perfekte Studiokamera
+ Verhältnismäßig großflächiger Sensor
+ Foveon Technologie (bzgl. der Ähnlichkeit zur analogen Fotographie)
+ Bei ordentlichem Licht auch eine gute Kamera für Naturfotos.
+ Super Sucher
+ Super Handling für Männerhände (groß und schwer).
+ Verträgt sich bestens mit Altglas.
+ Verträgt Spannungen bis 200V, das macht bei alten Blitzen durchaus Sinn.
- Schönwettercam
- Foveon Technologie (was so ziemlich alles nicht erwähnte angeht. Rauschen z.B.).
- wenig bis gar kein Zubehör von Fremdherstellern.
- Technisch (Monitor, AF) den Markführern um gefühlte 5 Jahre hinterherhinkend.
o Kein Schnickschack wie z.B. Videofuntkion, Audioaufnahme oder WLAN Integration für das Iphone incl. Handy-Dockingsstation. Ob man das nun positiv oder negativ bewertet, das sollte jeder selbst entscheiden.