T. B.
Themenersteller
Hallo zusammen,
es wird immer wieder in den verschiedenen Foren über die Qualität des DO von Canon geschrieben. Dabei findet man viel Lob und viel teils verachtende (und vollkommen überzogene) Urteile über die optische Qualität.
Daher möchte ich hier einmal MEINE Erfahrungen weiter geben, sicher nützt es dem ein oder anderen. Ich bin übrigens kein Profi, nur ein "Fotoverrückter", der bereit ist (zu)viel Geld in sein Hobby zu investieren
))
Es geht um 4-5,6/75-300 IS USM, 4,5-5,6/70-300 DO IS USM und um das 4,5-5,6/100-400 L IS USM.
Alle selber besessen, bzw. habe sie noch.
Ich fange mal mit meinem Fazit an, danach kann jeder selber entscheiden, ob er sich meine Erfahrungszeit durchlesen möchte.
Kurz gesagt:
Die optische Leistung ist besser als beim 75-300 IS - aber schlechter als beim 100-400 L IS.
Vielleicht etwas schlechter als beim 4/70-200 L, da habe ich leider keinen Vergleich.
Übrigens: Egal wie schlecht das DO über 200mm sein mag, es ist immer besser als das 4/70-200 L über 200mm
)))
Zum 70-300 DO:
+ optische Leistung von 70-200 mm wirklich klasse, absolut offenblendtauglich
+ kompakte Bauweise
+ traumhafter IS, mir gelingen noch gut Aufnahmen mit 1/30 sek. bei 300mm
+ sehr schneller USM
+ GeLi wird mitgeliefert, ist gerade bei dieser Linse auch nötig, s.u.
+ nur 58mm Filterdurchmesser
+ keine mitdrehende Frontlinse, für Polfilter sehr praktisch
+ DAS Reisetele für mich schlechthin
+ schön unauffällig, nicht so ?Diebstahl geeignet? wie ein weißes L
- optische Leistung wird ab 200mm schlechter, bei 300mm nur Durchschnitt bei offener Blende
- leichtes Abblenden um 1/3 oder 2/3 Stufen bringen bei 300mm merkliche Besserung
- keine Brennweite von 300mm, höchstens 280mm
- sehr streulichtanfällig, s.o. zur GeLi
- unverschämt teuer, die DO-Linse will bezahlt sein
- Canon beschreibt es mit ?leicht?, in Wahrheit ist es schwerer als das alte 75-300 IS
Dazu noch diesen Test, den ich (nahezu) unterschreiben würde: http://wlcastleman.com/equip/reviews/70_300/index.htm
Meine Beispielbilder findet Ihr in der fc, s. Link in der Signatur.
Übrigens: Ich gehe nicht hin und stelle mich mit einem Objektiv, montiert auf Stativ und bewaffnet mit dem Fernauslöser, vor eine Zeitung und ?gestalte? zig Aufnahmen um dann bei 100% Vergrößerung am 17? Monitor in 10cm Abstand den Dreck unter den Fingernägeln von Casey Keller nach dem BL-Spiel vom letzten Wochenende ausmachen zu können (oder zu wollen). Dies ist alles MEIN realer Eindruck in der Natur, bzw. am Objekt.
Früher besaß ich die EOS 50E mit dem alten 75-300 IS und war ganz zufrieden, wie so viele bevor die digitale Technik Einzug in unsere fotografischen Hände hielt. Was mich allerdings immer ärgerte war der unheimlich lahme AF!!! Ich wünschte mir diesen Brennweitenbereich mit einem schnellen USM, gab es bis dato aber nicht.
Ende 2003 wechselte ich dann auf eine EOS 10D und schnell kam die Ernüchterung, denn das 75-300 offenbarte seine ganze optische ?Pracht?, gerade am langen Ende. Also kaufte ich mir das 100-400 L, da war ich schon immer heiß drauf.
Eine echte Traumlinse gegenüber meinem Vorgänger. Anfänglich hatte ich es immer dabei, sogar auf Fahrradtouren oder Spaziergängen. Irgendwann hatte ich aber die Faxen dicke, das Ding war mir einfach zu schwer.
Die Erlösung war in Sicht: Canon kündigt auf der PMA 2004 das DO an ? angeblich fast L-Qualität.
Ich verkaufte das 100-400 und erwarb eines der ersten 70-300 DO in Deutschland. Damit fotografiere ich seitdem, fand es aber immer etwas flau am langen Ende. Vor allem die feinen Details der Piepmätze kamen mir nicht richtig scharf vor. Denn ich begeisterte mich immer mehr für die Tierfotografie, auch wildlive. Leider sind die Tierchen, ob groß ? ob klein, in Deutschland sehr scheu und meine 300mm waren zu kurz, für ein 4/500 IS reicht es aber defintiv nicht. Ein 5,6/400 mag optisch ein Traum sein, nützt mir aber wg. fehlendem IS nichts. Das gute Sigma 5,6/400 HSM Macro APO hatte ich zwischenzeitlich, aber wie geschrieben ? kein IS. Viele meiner Aufnahmen hätte ich ohne IS nie geschafft.
Nach langem hin-und-her sparte ich noch etwas und kaufte Anfang 2005 zu einem fairen Preis ein gebrauchtes 100-400 L zusätzlich. Diesem sagt man zwar bei 400mm auch keine Lobeshymnen nach, es ist aber bei 400mm besser als das DO bei 300mm. Wohlgemerkt ich meine immer offene Blende!
Der IS des 100-400 ist allerdings schlechter, unter 1/100 sek. wird es sehr schwierig.
Mittlerweile nutze ich für die Tierwelt immer das 100-400 L, ansonsten nehme ich die schlechtere Abbildungsleistung des DO am langen Ende in Kauf für die Kompaktheit. Pfingsten bin ich in Holland zelten, da muss das 70-300 DO mit dem 17-85 reichen, auch wenn die Vogelwelt vielleicht nicht ganz so knackscharf wird und etwas weit weg sein mag ? eben mein Reisetele.
Zum Thema Konvertereinsatz:
Das DO ist mit seinen Kräften bei 300mm eh schon am Ende, also bitte keinen Konverter. Dazu habe ich mich zwar auch schon anders geäußert, da hatte ich aber noch keinen Vergleich. Den 1,4x kann man eh locker mit einem Ausschnitt per EBV hochrechnen, wie ich mittlerweile feststellte.
Zu den oben erwähnten ?keine 300mm Brennweite ? höchstens 280mm?. Dazu habe ich schon öfters geschrieben. Canon besch..ßt hier kräftig. Es ist zwar normal, dass Zooms die angegebenen Brennweiten nicht erreichen, hier ist es extrem!
Der Ausschnitt eines alten 75-300 IS ist kleiner gegenüber einem DO, gegen ein 4/300 L IS möchte ich es gar nicht antreten lassen. Dies wird u.a. in o.g. Test auch bestätigt, ist also nicht nur mein Eindruck.
Zur Justage bei Canon:
Mit anderen Linsen ging es zur kompletten Justage. Auch die Erfahrungen der Servicemitarbeiter decken sich mit o.g. Test und meinen Angaben. In all der kompromisslosen Kompaktheit ist eben nicht mehr Platz für eine höhere optische Leistung, gerade am langen Ende.
So, jetzt habe ich genug genervt und formuliere nur noch MEINE Empfehlung:
Wer ein wunderbares Allround-Objektiv haben möchte, z.B. als Ergänzung zum 17-85 oder 18-55, der ist mit dem 70-300 DO hervorragend bedient.
Wer absolute optische Höchstleistung über den GESAMTEN Brennweitenbereich benötigt, kauft sich ein großes, schweres und auffälliges weißes Objektiv mit dem roten Ring.
Viel Spaß noch allen beim fotografieren mit diesem schönen Objektiv.
es wird immer wieder in den verschiedenen Foren über die Qualität des DO von Canon geschrieben. Dabei findet man viel Lob und viel teils verachtende (und vollkommen überzogene) Urteile über die optische Qualität.
Daher möchte ich hier einmal MEINE Erfahrungen weiter geben, sicher nützt es dem ein oder anderen. Ich bin übrigens kein Profi, nur ein "Fotoverrückter", der bereit ist (zu)viel Geld in sein Hobby zu investieren

Es geht um 4-5,6/75-300 IS USM, 4,5-5,6/70-300 DO IS USM und um das 4,5-5,6/100-400 L IS USM.
Alle selber besessen, bzw. habe sie noch.
Ich fange mal mit meinem Fazit an, danach kann jeder selber entscheiden, ob er sich meine Erfahrungszeit durchlesen möchte.
Kurz gesagt:
Die optische Leistung ist besser als beim 75-300 IS - aber schlechter als beim 100-400 L IS.
Vielleicht etwas schlechter als beim 4/70-200 L, da habe ich leider keinen Vergleich.
Übrigens: Egal wie schlecht das DO über 200mm sein mag, es ist immer besser als das 4/70-200 L über 200mm

Zum 70-300 DO:
+ optische Leistung von 70-200 mm wirklich klasse, absolut offenblendtauglich
+ kompakte Bauweise
+ traumhafter IS, mir gelingen noch gut Aufnahmen mit 1/30 sek. bei 300mm
+ sehr schneller USM
+ GeLi wird mitgeliefert, ist gerade bei dieser Linse auch nötig, s.u.
+ nur 58mm Filterdurchmesser
+ keine mitdrehende Frontlinse, für Polfilter sehr praktisch
+ DAS Reisetele für mich schlechthin
+ schön unauffällig, nicht so ?Diebstahl geeignet? wie ein weißes L
- optische Leistung wird ab 200mm schlechter, bei 300mm nur Durchschnitt bei offener Blende
- leichtes Abblenden um 1/3 oder 2/3 Stufen bringen bei 300mm merkliche Besserung
- keine Brennweite von 300mm, höchstens 280mm
- sehr streulichtanfällig, s.o. zur GeLi
- unverschämt teuer, die DO-Linse will bezahlt sein
- Canon beschreibt es mit ?leicht?, in Wahrheit ist es schwerer als das alte 75-300 IS
Dazu noch diesen Test, den ich (nahezu) unterschreiben würde: http://wlcastleman.com/equip/reviews/70_300/index.htm
Meine Beispielbilder findet Ihr in der fc, s. Link in der Signatur.
Übrigens: Ich gehe nicht hin und stelle mich mit einem Objektiv, montiert auf Stativ und bewaffnet mit dem Fernauslöser, vor eine Zeitung und ?gestalte? zig Aufnahmen um dann bei 100% Vergrößerung am 17? Monitor in 10cm Abstand den Dreck unter den Fingernägeln von Casey Keller nach dem BL-Spiel vom letzten Wochenende ausmachen zu können (oder zu wollen). Dies ist alles MEIN realer Eindruck in der Natur, bzw. am Objekt.
Früher besaß ich die EOS 50E mit dem alten 75-300 IS und war ganz zufrieden, wie so viele bevor die digitale Technik Einzug in unsere fotografischen Hände hielt. Was mich allerdings immer ärgerte war der unheimlich lahme AF!!! Ich wünschte mir diesen Brennweitenbereich mit einem schnellen USM, gab es bis dato aber nicht.
Ende 2003 wechselte ich dann auf eine EOS 10D und schnell kam die Ernüchterung, denn das 75-300 offenbarte seine ganze optische ?Pracht?, gerade am langen Ende. Also kaufte ich mir das 100-400 L, da war ich schon immer heiß drauf.
Eine echte Traumlinse gegenüber meinem Vorgänger. Anfänglich hatte ich es immer dabei, sogar auf Fahrradtouren oder Spaziergängen. Irgendwann hatte ich aber die Faxen dicke, das Ding war mir einfach zu schwer.
Die Erlösung war in Sicht: Canon kündigt auf der PMA 2004 das DO an ? angeblich fast L-Qualität.
Ich verkaufte das 100-400 und erwarb eines der ersten 70-300 DO in Deutschland. Damit fotografiere ich seitdem, fand es aber immer etwas flau am langen Ende. Vor allem die feinen Details der Piepmätze kamen mir nicht richtig scharf vor. Denn ich begeisterte mich immer mehr für die Tierfotografie, auch wildlive. Leider sind die Tierchen, ob groß ? ob klein, in Deutschland sehr scheu und meine 300mm waren zu kurz, für ein 4/500 IS reicht es aber defintiv nicht. Ein 5,6/400 mag optisch ein Traum sein, nützt mir aber wg. fehlendem IS nichts. Das gute Sigma 5,6/400 HSM Macro APO hatte ich zwischenzeitlich, aber wie geschrieben ? kein IS. Viele meiner Aufnahmen hätte ich ohne IS nie geschafft.
Nach langem hin-und-her sparte ich noch etwas und kaufte Anfang 2005 zu einem fairen Preis ein gebrauchtes 100-400 L zusätzlich. Diesem sagt man zwar bei 400mm auch keine Lobeshymnen nach, es ist aber bei 400mm besser als das DO bei 300mm. Wohlgemerkt ich meine immer offene Blende!
Der IS des 100-400 ist allerdings schlechter, unter 1/100 sek. wird es sehr schwierig.
Mittlerweile nutze ich für die Tierwelt immer das 100-400 L, ansonsten nehme ich die schlechtere Abbildungsleistung des DO am langen Ende in Kauf für die Kompaktheit. Pfingsten bin ich in Holland zelten, da muss das 70-300 DO mit dem 17-85 reichen, auch wenn die Vogelwelt vielleicht nicht ganz so knackscharf wird und etwas weit weg sein mag ? eben mein Reisetele.
Zum Thema Konvertereinsatz:
Das DO ist mit seinen Kräften bei 300mm eh schon am Ende, also bitte keinen Konverter. Dazu habe ich mich zwar auch schon anders geäußert, da hatte ich aber noch keinen Vergleich. Den 1,4x kann man eh locker mit einem Ausschnitt per EBV hochrechnen, wie ich mittlerweile feststellte.
Zu den oben erwähnten ?keine 300mm Brennweite ? höchstens 280mm?. Dazu habe ich schon öfters geschrieben. Canon besch..ßt hier kräftig. Es ist zwar normal, dass Zooms die angegebenen Brennweiten nicht erreichen, hier ist es extrem!
Der Ausschnitt eines alten 75-300 IS ist kleiner gegenüber einem DO, gegen ein 4/300 L IS möchte ich es gar nicht antreten lassen. Dies wird u.a. in o.g. Test auch bestätigt, ist also nicht nur mein Eindruck.
Zur Justage bei Canon:
Mit anderen Linsen ging es zur kompletten Justage. Auch die Erfahrungen der Servicemitarbeiter decken sich mit o.g. Test und meinen Angaben. In all der kompromisslosen Kompaktheit ist eben nicht mehr Platz für eine höhere optische Leistung, gerade am langen Ende.
So, jetzt habe ich genug genervt und formuliere nur noch MEINE Empfehlung:
Wer ein wunderbares Allround-Objektiv haben möchte, z.B. als Ergänzung zum 17-85 oder 18-55, der ist mit dem 70-300 DO hervorragend bedient.
Wer absolute optische Höchstleistung über den GESAMTEN Brennweitenbereich benötigt, kauft sich ein großes, schweres und auffälliges weißes Objektiv mit dem roten Ring.
Viel Spaß noch allen beim fotografieren mit diesem schönen Objektiv.