Black Lion
Themenersteller
Hallo liebe DSLR-Forum-Gemeinde,
da im Forum ja immer wieder Themen auftauchen, in welches um die Frage nach DSLR-Ausrüstung und Objektiven für Afrika geht, möchte ich hier mal meine Erfahrungen aus Namibia zusammenfassen. Dabei lehne ich mich etwas an "Ef von Iks" Bericht aus Namibia an, da dieser mir vor meiner Reise selbst noch besten geholfen hat.
Was nehme ich an Ausrüstung mit?
Da ich selbst schon immer hobbymäßig der Tierfotografie verfallen war, nahm ich so ziemlich meiner gesamte Ausrüstung mit, welche war:
Canon EOS 60D mit BG
Tamron 10-24mm 1:3.5-4.5
Sigma 50-500mm 1:4.5-6.3 OS HSM, 70-200mm 1:2.8 OS HSM, 30mm 1:1.4 EX
Canon Speedlite 320EX
Speicherkarten: 1x64GB, 1x32GB, 1x16GB, 2x8GB = 128GB
Ministativ und ein Plüschtier als Beanbag, Kissen und Deko
Netbook mit 160GB HD und SD-Card-Reader und 500GB externe HD
Nachdem diese Frage geklärt war, stellte sich mir die nächste Frage:
Wie bekomme ich die ca. 8 kg Fotoausrüstung sicher und ohne Umstände nach Namibia?
Da ich als nichtprofesioneller Tierfotograf auch noch keine richtig schweren und lichtstarke Superteleobjektive habe, war diese Frage für mich relativ einfach. Da das Gewicht meiner Ausrüstung unter dem Handgepäcklimit von AirNamibia lag, konnte ich alles in meinen Wanderrucksack packen und direkt mit an Board nehmen. Lediglich die Objektivtaschen musste ich aus Platzgründen Zuhause lassen. Damit meine Objektive dennoch etwas geschützt waren, habe ich das Sigma 50-500 in eine Fleecedecke und mein Sigma 70-200 in ein paar Socken eingepackt. Nur der Blitz, sowie das Ersatzladegerät waren im Hauptgepäck.
Wie haben wir uns in Namibia fortbewegt?
Ich hatten einen Toyota Hilux Double Cab mit Dachzelt, gebucht bei Value Car Hire. Die hohe Sitzposition war besonders im Etoshapark von Vorteil. Aber auch die bessere Federung, sowie der längere Radabstand erhöhten den Fahrkomfort auf den längeren Strecken auf den Pads (Schotter-/Sand-/Salzwege) merklich. Zwar habe ich auch Reisebusse mit noch größerem Radabstand und noch höherer Sitzposition im Etoshapark in Namibia gesehen, aber als Selbstfahrer hat man trotzdem den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass man sich nicht einer Reisegruppe unterordnen muss und auch mal länger an einem Ort stehen bleiben kann.
Was hab ich an Equipment benutzt?
Mit Abstand wirklich am allermeisten kam mein Sigma 50-500 OS HSM zum Einsatz. Dies lag nicht nur an dem für eine Safari optimalen und vorallem flexiblen Brennweitenbereich, sondern auch daran, dass das Sigma bei F8.0 absolut scharfe Fotos hervorzaubert. Und da ich als Hobbyfotograf und Urlauber meine Fotos auch größtenteils Tagsüber mache, ist eine Blende von F8.0 auch überhaupt kein Problem. Am zweithäufigsten war dann natürlich das Tamron 10-24 für UWW-Aufnahmen (Landschaft, Sternenhimmel) oder auch als "Normalbrennweite" (24mm * Crop 1.6 = 38mm) an der Kamera.
Wirklich nur ganz selten (< 5%) habe ich dann auch mal mein Sigma 70-200 OS HSM und mein Sigma 30 EX verwendet. Hauptsächlich nur bei meinen Versuchen Abends noch an den beleuchteten Wasserlöchern in den Camps im Etosha-Park zu schießen.
Da ich neben den RAW-Kopien auf der externen Festplatte auch noch die SD-Speicherkarten als Sicherung behalten wollte (z.B. für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass man bestohlen wird) wurde es gegen Ende meiner Reise mit dem Speicherplatz doch ziemlich knapp. Dies lag aber auch ein wenig an mir, da ich bei 2/3-voller SD-Karte und einem bevorstehenden Game-Drive vorsorglich immer eine neue leere Karte einsetzte, um nicht mitten in der Tour wechseln zu müssen. Dabei habe ich dann auch am Ende meiner Reise den Fehler gemacht und schon zuvor verwendete SD-Karten mit noch etwas Speicherplatz wieder eingesetzt. Dies führte dann dazu, dass meine Kamera die Datei-Nummerierung nach dem letzten Foto auf der SD-Karte ausrichtete, was wiederum zu verschiedenen Fotos mit gleichem Dateinamen führte. Ich musste also Zuhause dann doch etwas aufpassen nicht eines der beiden gleichnamigen Fotos versehentlich beim Kopieren zu überschreiben.
Was sollte man bei der Ausrüstungs-Auswahl und beim Fotografieren bedenken?
Lichtstärke oder Brennweite?
Viele Anfragen für Afrika hier im Forum drehen sich immer wieder um das Thema, ob ich denn unbedingt ein lichtstarkes Teleobjektiv für eine Safari brauche. Und auch ich stellte mir vor meiner Reise die Frage, wie dringend ich mein lichtstarkes Sigma 70-200 2.8 neben meinem lichtschwachen Supertele Sigma 50-500 OS HSM in Namibia wohl bräuchte. Besonders im Auge hatte ich dabei die Situationen an den beleuchteten Wasserlöchern in den staatlichen Etosha-Camps. Das Ergebnis war dann allerdings eher ernüchternd.
(APS-C, ISO 1600, F3.2, 0.2 sec, 200mm, Stativ-Foto von einem Nashorn am beleuchteten Wasserloch beim Camp Okaukuejo, Etosha)
Einmal davon abgesehen, dass bei solchen Fotos, durch die einfärbenden Leuchtstrahler, die Farben nicht besonders schön werden, sind auch die Belichtungszeiten selbst mit einem F2.8 Objektiv so im Keller, so dass die 2 Blenden weniger zu F5.6 auch keinen spührbaren Unterschied mehr machen. Stativ ist in beiden Fällen Pflicht und jegliche Bewegung der Tiere auf dem Foto erkennbar. Lediglich mit einer Vollformat-DSLR-Kamera hat man bei ISO 6400 und Blende 2.0 vielleicht noch eine Chance bei 1/50 sec leichte Bewegungen der Tiere auszugleichen. Es geht halt eben nichts über gutes (Sonnen-)Licht.
Auf der anderen Seite hat man Tourist in Afrika sowieso eher weniger Möglichkeiten nach Sonnenuntergang Fotos von Wildtieren zu machen (Night-Game-Drives und beleuchtete Wasselöcher mal ausgenommen), da man eher zu dieser Zeit mit dem Abendessen, dem Bewundern des Sternenhimmels, oder mit dem Schlafen beschäftigt ist. Im Etosha-Nationalpark in Namibia, und ich meine auch in allen anderen Selbstfahrer-Parks, wird dies auch noch dadurch regelementiert, dass man nur tagsüber (Sonnenauf- bis Sonnenuntergang) auf die Foto-Prisch darf. Und hier habe ich die Erfahrung gemacht: "Solange die Sonne am Horizont lacht, reicht Blende 8!". Als Beleg habe ich mir auch mal die Mühe gemacht und meine Fotos auf Uhrzeit und Belichtungseinstellung überprüft.
Hier sieht man auch, dass man selbst nach dem Sonnenuntergang mit Blende F5.6/6.3 noch gute Fotos mit bildstabilisierten Teleobjektiven machen kann. Sollte man also vor der Wahl stehen, ob man lieber Lichtstärke oder Brennweite mit nach Afrika nimmt, so sollte man sich meiner Meinung nach immer für letzteres Entscheiden. Beides gleichzeitig (Lichtstärke oder Brennweite) ist natürlich nie verkehrt.
Vorsicht vor großen Entfernungen!
Mit der Hauptgrund, warum sich viele bei einer Reise nach Afrika für die möglichst größte Brennweite entscheiden, ist die Annahme, dass man damit weit Entfernte Wildtiere größer Fotografieren kann. In der Praxis aber sieht es, wie ich selbst erfahren musste, dann aber leider nicht immer ganz so gut aus. Afrika ist ja bekannt für viel Sonnenschein und warme Temperaturen. Beides Dinge, welche man als Tourist in seinem Urlaub natürlich nicht missen möchte. Zumindest würde ich nicht unbedingt zur Regenzeit eine Safari machen wollen. Sonnenschein und warme Temperaturen sind aber auch optimale Bedigungen für ein anständiges Hitzeflimmern in der Luft, welche sich besonders auf größere Entfernung bemerkbar macht, wie man auch an folgendem Foto erkennen kann.
(APS-C 18 MPix 100% Ausschnitt, ISO 400, F8.0, 1/1000 sec, 450mm, Entfernung ca. 80m, Aussentemperatur ca. 28°C)
Da eine genaue Aussage von der genauen Sichtlinie und noch einigen anderen Faktoren (Intensität der Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, etc.) abhängt, kann man pauschal keinen genauen Richtwert für eine maximale Entfernung vorgeben. So grob geschätzt aber würde ich sagen, war auf meiner Reise Ende April bei 25-30°C tagsüber so ab ca. 40m und der vollen 500mm Brennweite einfach Schluss mit scharfen Fotos.
Hab ich was vermisst?
Was ich bei meiner nächsten Afrika-Safari auf jeden Fall mit einplanen werde, ist ein Laptop mit größerer Festplatte. Natürlich wieder in Verbindung mit einer externen Festplatte als Backup. Im Gegensatz zu "Ef von Iks" habe ich auch überhaupt keine Bedenken normale HDDs zu verwenden. Solange man den Laptop nicht während der Fahrt über die teils holprigen Pads verwendet, sehe ich da auch kein Problem darin.
Nicht wirklich vermisst, aber sicherlich ganz praktisch, wäre natürlich eine zweite DSLR-Kamera (z.B. eine kleine 1000D) gewesen, um das Teleobjektiv nicht immer mit dem UWW tauschen zu müssen. Der Staub war so kurz nach der Regenzeit dabei nicht das Problem, sondern eher die Bequemlichkeit. Eine zweite Kamera hat man einfach schneller in der Hand, als ein anderes Objektiv auf der Kamera.
Was hätte ich Zuhause lassen können?
Was ich auf meiner Reise wirklich nie verwendet habe, war der externe Blitz (Canon Speedlite 320EX). Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich keine Nachtsafari gemacht habe, wo ich ihn am ehesten noch hätte einsetzen können. Ansonsten war der interne Blitz für das eine Foto, welches ich mit Blitz gemacht habe, auch völlig ausreichend.
Das Sigma 70-200 2.8 OS HSM hätte ich, wenn ich mir die Fotos ansehe welche ich damit gemacht habe, auch Zuhause lassen können. Angedacht war ursprünglich die Verwendung in der Abenddämmerung und an den beleuchteten Wasserlöchern in Etosha. Da das Licht aber gerde bei letzteren so schwach ist, dass selbst eine Blende F2.8 nicht ohne Stativ einsetzbar ist, habe ich dann doch recht schnell auf mein Sigma 30 1.4 HSM gewechselt. Da man allerdings auf so einer doch nicht alltäglichen Reise für alles gewappnet sein möchte, wird mein Sigma 70-200 2.8 OS HSM vermutlich auch auf meiner nächsten Reise wieder mitkommen.
Locations
Neben den oben genannten, eher allgemeinen Tipps, möchte ich dann auch noch ein paar konkrete Locations vorstellen, welche ich auf meiner Namibia-Reise Ende April besucht habe.
da im Forum ja immer wieder Themen auftauchen, in welches um die Frage nach DSLR-Ausrüstung und Objektiven für Afrika geht, möchte ich hier mal meine Erfahrungen aus Namibia zusammenfassen. Dabei lehne ich mich etwas an "Ef von Iks" Bericht aus Namibia an, da dieser mir vor meiner Reise selbst noch besten geholfen hat.
Was nehme ich an Ausrüstung mit?
Da ich selbst schon immer hobbymäßig der Tierfotografie verfallen war, nahm ich so ziemlich meiner gesamte Ausrüstung mit, welche war:
Canon EOS 60D mit BG
Tamron 10-24mm 1:3.5-4.5
Sigma 50-500mm 1:4.5-6.3 OS HSM, 70-200mm 1:2.8 OS HSM, 30mm 1:1.4 EX
Canon Speedlite 320EX
Speicherkarten: 1x64GB, 1x32GB, 1x16GB, 2x8GB = 128GB
Ministativ und ein Plüschtier als Beanbag, Kissen und Deko

Netbook mit 160GB HD und SD-Card-Reader und 500GB externe HD
Nachdem diese Frage geklärt war, stellte sich mir die nächste Frage:
Wie bekomme ich die ca. 8 kg Fotoausrüstung sicher und ohne Umstände nach Namibia?
Da ich als nichtprofesioneller Tierfotograf auch noch keine richtig schweren und lichtstarke Superteleobjektive habe, war diese Frage für mich relativ einfach. Da das Gewicht meiner Ausrüstung unter dem Handgepäcklimit von AirNamibia lag, konnte ich alles in meinen Wanderrucksack packen und direkt mit an Board nehmen. Lediglich die Objektivtaschen musste ich aus Platzgründen Zuhause lassen. Damit meine Objektive dennoch etwas geschützt waren, habe ich das Sigma 50-500 in eine Fleecedecke und mein Sigma 70-200 in ein paar Socken eingepackt. Nur der Blitz, sowie das Ersatzladegerät waren im Hauptgepäck.
Wie haben wir uns in Namibia fortbewegt?
Ich hatten einen Toyota Hilux Double Cab mit Dachzelt, gebucht bei Value Car Hire. Die hohe Sitzposition war besonders im Etoshapark von Vorteil. Aber auch die bessere Federung, sowie der längere Radabstand erhöhten den Fahrkomfort auf den längeren Strecken auf den Pads (Schotter-/Sand-/Salzwege) merklich. Zwar habe ich auch Reisebusse mit noch größerem Radabstand und noch höherer Sitzposition im Etoshapark in Namibia gesehen, aber als Selbstfahrer hat man trotzdem den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass man sich nicht einer Reisegruppe unterordnen muss und auch mal länger an einem Ort stehen bleiben kann.
Was hab ich an Equipment benutzt?
Mit Abstand wirklich am allermeisten kam mein Sigma 50-500 OS HSM zum Einsatz. Dies lag nicht nur an dem für eine Safari optimalen und vorallem flexiblen Brennweitenbereich, sondern auch daran, dass das Sigma bei F8.0 absolut scharfe Fotos hervorzaubert. Und da ich als Hobbyfotograf und Urlauber meine Fotos auch größtenteils Tagsüber mache, ist eine Blende von F8.0 auch überhaupt kein Problem. Am zweithäufigsten war dann natürlich das Tamron 10-24 für UWW-Aufnahmen (Landschaft, Sternenhimmel) oder auch als "Normalbrennweite" (24mm * Crop 1.6 = 38mm) an der Kamera.
Wirklich nur ganz selten (< 5%) habe ich dann auch mal mein Sigma 70-200 OS HSM und mein Sigma 30 EX verwendet. Hauptsächlich nur bei meinen Versuchen Abends noch an den beleuchteten Wasserlöchern in den Camps im Etosha-Park zu schießen.
Code:
Meine Namibia Brennweiten-Tabelle:
10- 12mm, 10%
13- 24mm, 13%
25- 49mm, 2%
50- 69mm, 9%
70-119mm, 7%
120-200mm, 8%
201-300mm, 13%
301-499mm, 11%
500mm, 25%
Meine Namibia Blenden-Tabelle:
F1.4 - 2.5, <1%
F2.8 - 3.5, 5%
F4.0 - 5.0, 5%
F5.6 - 7.1, 10%
>F8.0 , 79%
Meine Namibia ISO-Tabelle:
ISO 100 , 2%
ISO 200 , 12%
ISO 400 , 25%
ISO 800 , 51%
ISO 1600 , 8%
ISO 3200+, 2%
Meine Namibia Belichtungszeit-Tabelle:
> 1.0 sek , 1%
1/1 - 1/4 , <1%
1/5 - 1/15 , 3%
1/20 - 1/60 , 6%
1/80 - 1/250 , 15%
1/320 - 1/1000, 44%
1/1250- 1/4000, 30%
< 1/4000 , 1%
Testumfang bilden ca. 800 ausgesuchte Fotos
Was sollte man bei der Ausrüstungs-Auswahl und beim Fotografieren bedenken?
Lichtstärke oder Brennweite?
Viele Anfragen für Afrika hier im Forum drehen sich immer wieder um das Thema, ob ich denn unbedingt ein lichtstarkes Teleobjektiv für eine Safari brauche. Und auch ich stellte mir vor meiner Reise die Frage, wie dringend ich mein lichtstarkes Sigma 70-200 2.8 neben meinem lichtschwachen Supertele Sigma 50-500 OS HSM in Namibia wohl bräuchte. Besonders im Auge hatte ich dabei die Situationen an den beleuchteten Wasserlöchern in den staatlichen Etosha-Camps. Das Ergebnis war dann allerdings eher ernüchternd.

(APS-C, ISO 1600, F3.2, 0.2 sec, 200mm, Stativ-Foto von einem Nashorn am beleuchteten Wasserloch beim Camp Okaukuejo, Etosha)
Einmal davon abgesehen, dass bei solchen Fotos, durch die einfärbenden Leuchtstrahler, die Farben nicht besonders schön werden, sind auch die Belichtungszeiten selbst mit einem F2.8 Objektiv so im Keller, so dass die 2 Blenden weniger zu F5.6 auch keinen spührbaren Unterschied mehr machen. Stativ ist in beiden Fällen Pflicht und jegliche Bewegung der Tiere auf dem Foto erkennbar. Lediglich mit einer Vollformat-DSLR-Kamera hat man bei ISO 6400 und Blende 2.0 vielleicht noch eine Chance bei 1/50 sec leichte Bewegungen der Tiere auszugleichen. Es geht halt eben nichts über gutes (Sonnen-)Licht.
Auf der anderen Seite hat man Tourist in Afrika sowieso eher weniger Möglichkeiten nach Sonnenuntergang Fotos von Wildtieren zu machen (Night-Game-Drives und beleuchtete Wasselöcher mal ausgenommen), da man eher zu dieser Zeit mit dem Abendessen, dem Bewundern des Sternenhimmels, oder mit dem Schlafen beschäftigt ist. Im Etosha-Nationalpark in Namibia, und ich meine auch in allen anderen Selbstfahrer-Parks, wird dies auch noch dadurch regelementiert, dass man nur tagsüber (Sonnenauf- bis Sonnenuntergang) auf die Foto-Prisch darf. Und hier habe ich die Erfahrung gemacht: "Solange die Sonne am Horizont lacht, reicht Blende 8!". Als Beleg habe ich mir auch mal die Mühe gemacht und meine Fotos auf Uhrzeit und Belichtungseinstellung überprüft.
Code:
Zeit: Ende April Ort: Namibia, S 20°, O 16°
Morgens:
5:50 Uhr, Beginn Morgendämmerung
5:52 Uhr, F 4.5, ISO 1600, 0.6 sec
5:58 Uhr, F 6.3, ISO 6400, 1/15 sec
6:09 Uhr, F 3.5, ISO 1600, 1/25 sec
6:12 Uhr, Sonnenaufgang
6:25 Uhr, F 7.1, ISO 800 , 1/100 sec
6:32 Uhr, F 7.1, ISO 800 , 1/800 sec
6:34 Uhr, F 5.6, ISO 400 , 1/80 sec
6:57 Uhr, F 8.0, ISO 800 , 1/400 sec
7:07 Uhr, F 8.0, ISO 400 , 1/500 sec
Abends:
17:01 Uhr, F 8.0, ISO 400 , 1/1000 sec
17:34 Uhr, F 8.0, ISO 800 , 1/160 sec
17:39 Uhr, Sonnenuntergang
17:40 Uhr, F 6.3, ISO 1600, 1/100 sec
17:44 Uhr, F 8.0, ISO 800 , 1/20 sec
17:56 Uhr, F 5.6, ISO 1600, 1/100 sec
17:57 Uhr, F 3.5, ISO 800 , 1/25 sec
18:00 Uhr, Ende Abenddämmerung
18:03 Uhr, F 5.6, ISO 1600, 1/15 sec
18:12 Uhr, F 1.8, ISO 1600, 1/50 sec
18:13 Uhr, F 2.8, ISO 3200, 1/10 sec
Anm.: Die Nichtlinearität der Ergebnisse ist natürlich in den Unterschiedlichen Licht/Motiv-Bedingungen begründet
Vorsicht vor großen Entfernungen!
Mit der Hauptgrund, warum sich viele bei einer Reise nach Afrika für die möglichst größte Brennweite entscheiden, ist die Annahme, dass man damit weit Entfernte Wildtiere größer Fotografieren kann. In der Praxis aber sieht es, wie ich selbst erfahren musste, dann aber leider nicht immer ganz so gut aus. Afrika ist ja bekannt für viel Sonnenschein und warme Temperaturen. Beides Dinge, welche man als Tourist in seinem Urlaub natürlich nicht missen möchte. Zumindest würde ich nicht unbedingt zur Regenzeit eine Safari machen wollen. Sonnenschein und warme Temperaturen sind aber auch optimale Bedigungen für ein anständiges Hitzeflimmern in der Luft, welche sich besonders auf größere Entfernung bemerkbar macht, wie man auch an folgendem Foto erkennen kann.
(APS-C 18 MPix 100% Ausschnitt, ISO 400, F8.0, 1/1000 sec, 450mm, Entfernung ca. 80m, Aussentemperatur ca. 28°C)
Da eine genaue Aussage von der genauen Sichtlinie und noch einigen anderen Faktoren (Intensität der Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit, etc.) abhängt, kann man pauschal keinen genauen Richtwert für eine maximale Entfernung vorgeben. So grob geschätzt aber würde ich sagen, war auf meiner Reise Ende April bei 25-30°C tagsüber so ab ca. 40m und der vollen 500mm Brennweite einfach Schluss mit scharfen Fotos.
Hab ich was vermisst?
Was ich bei meiner nächsten Afrika-Safari auf jeden Fall mit einplanen werde, ist ein Laptop mit größerer Festplatte. Natürlich wieder in Verbindung mit einer externen Festplatte als Backup. Im Gegensatz zu "Ef von Iks" habe ich auch überhaupt keine Bedenken normale HDDs zu verwenden. Solange man den Laptop nicht während der Fahrt über die teils holprigen Pads verwendet, sehe ich da auch kein Problem darin.
Nicht wirklich vermisst, aber sicherlich ganz praktisch, wäre natürlich eine zweite DSLR-Kamera (z.B. eine kleine 1000D) gewesen, um das Teleobjektiv nicht immer mit dem UWW tauschen zu müssen. Der Staub war so kurz nach der Regenzeit dabei nicht das Problem, sondern eher die Bequemlichkeit. Eine zweite Kamera hat man einfach schneller in der Hand, als ein anderes Objektiv auf der Kamera.
Was hätte ich Zuhause lassen können?
Was ich auf meiner Reise wirklich nie verwendet habe, war der externe Blitz (Canon Speedlite 320EX). Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich keine Nachtsafari gemacht habe, wo ich ihn am ehesten noch hätte einsetzen können. Ansonsten war der interne Blitz für das eine Foto, welches ich mit Blitz gemacht habe, auch völlig ausreichend.
Das Sigma 70-200 2.8 OS HSM hätte ich, wenn ich mir die Fotos ansehe welche ich damit gemacht habe, auch Zuhause lassen können. Angedacht war ursprünglich die Verwendung in der Abenddämmerung und an den beleuchteten Wasserlöchern in Etosha. Da das Licht aber gerde bei letzteren so schwach ist, dass selbst eine Blende F2.8 nicht ohne Stativ einsetzbar ist, habe ich dann doch recht schnell auf mein Sigma 30 1.4 HSM gewechselt. Da man allerdings auf so einer doch nicht alltäglichen Reise für alles gewappnet sein möchte, wird mein Sigma 70-200 2.8 OS HSM vermutlich auch auf meiner nächsten Reise wieder mitkommen.
Locations
Neben den oben genannten, eher allgemeinen Tipps, möchte ich dann auch noch ein paar konkrete Locations vorstellen, welche ich auf meiner Namibia-Reise Ende April besucht habe.