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Warum Schärfentiefe ein dummes Kriterium für Freistellung ist

Gast_308519

Guest
Sehr, sehr viele Fotografen betrachten "Schärfentiefe" als ein wichtiges Kriterium.

Dies wird insbesondere fast immer im Zusammenhang mit "Freistellmöglichkeiten" genannt.

Dann greifen die Leute zu DoF (Schärfentiefe)-Rechnern und vergleichen Objektive anhand dieser Werte. :eek:

Auch Leute mit jahrzehnten Fotografieerfahrung und solche, die damit ihre Brötchen verdienen müssen. :ugly:

Gerade hier im Forum wurde schon hundert mal durchgekaut in Theoriediskussionen, worauf es ankommt und welche Parameter die Freistellung wie beeinflussen.

Ganz schnell geht gleichzeitig unter, dass Freistellung zunächst und vor allem meint, dass ein Hintergrund unscharf ist.

Um hier konkretes an die Hand zu geben, habe ich einen Sack voll der lichtstärksten verfügbaren Massenmarkt/Consumer-Objektive an verschiedenen Consumer-Sensorgrößen verglichen.

Und zwar in zwei verschiedenen Szenarien:

  1. Kopfportrait, d.h. kleines Motiv (50cm Höhe Bildausschnitt)
  2. Ganzkörperportrait, d.h. grosses Motiv (2m Höhe Bildausschnitt)
Beidesmal wurde angenommen, die Kamera sei hochkant genutzt.
Es wurde jedesmal der gleiche Bildausschnitt angepeilt (es sollte ja jeweils immer ein Kopf oder eine ganze Person abgebildet werden). das ist für mich der einzig sinnvolle Vergleich, wenn man ein konkretes Motiv vor sich hat. Die unterscheidlichen Objektivbrennweiten führen also über ihre Bildwinkel zu jeweils unterschiedlich viel Hintergrundvielfalt.

In beiden Szenarien habe ich jeweils berechnen lassen, wie gut die Freistellung

  1. eines nahen Hintergrunds wäre, der sich nur 1,20m hinter dem Motiv befindet (z.B. eine weitere Person einer Gruppe)
  2. des weit entfernten Hintergrundes (z.B. Wald, Berge im Freien)
wären.

Jeweils habe ich die Objektive in eine Rangfolge gebracht.

Und zusätzlich habe ich für beide Szenarien mal eine Rangfolge gemacht, wenn man sich tumbe an der Größe "Schärfentiefe" orientiert als Freistellfetischist.

Ich will zu den Ergebnissen nicht viel sagen, denn ich denke, am lehrreichsten ist es, wenn sich jeder die Ergebnisse eben selbst mal anschaut. Man könnte was draus lernen... ;)

Kleines Motiv (Kopfportrait):


Sortiert nach beste Freistellung naher Hintergrund:




Sortiert nach beste Freistellung ferner Hintergrund:




Sortiert nach geringster Schärfentiefe: :ugly:






Grosses Motiv (Ganzkörperportrait):

Sortiert nach beste Freistellung naher Hintergrund:




Sortiert nach beste Freistellung ferner Hintergrund:




Sortiert nach geringster Schärfentiefe: :ugly:



Wen es interessiert (auch wenn es egal ist): die Zahlen basieren auf der klassischen Methode der Berechnung des maximal tolerierbaren Unschärfekreises, also 1500tel der Sensordiagonale.

Für ein Ganzkörperportrait mit 400mm Brennweite an KB benötigt man übrigens schlanke 22m Distanz zum Motiv. ;)
 
...ich frage mich ja schon lange, warum diese wenigen weiteren Rechenergebnisse (Unschärfe in unendlich und in einer einzugebenden Entfernung vor/hinter dem Motiv) nicht sowieso und selbstverständlich von jedem Doofrechner mitgeliefert werden. Aber irgendwie verkompliziert solch eine Rechnerei dann auch wieder alles. Da werden nicht wenige "die Füße über dem Kopf zusammenschlagen" und gar nicht erst versuchen, die Systematik dahinter zu verstehen. Leichter verständlich finde ich im hier betrachteten Fall gleichen (äquivalenten) Abbildungsmaßstabs und besonders kleiner Schärfentiefe:

Die (äquivalente) Blendenzahl bestimmt die Schärfentiefe und die Unschärfe des nahen Hintergrunds, die Eintrittspupille (Brennweite/Blendenzahl) die Unschärfe des entfernten Hintergrunds. Und dazwischen gibt es eben einen Übergang.


Gruß, Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
 
Sehr, sehr viele Fotografen betrachten "Schärfentiefe" als ein wichtiges Kriterium.

Ganz schnell geht gleichzeitig unter, dass Freistellung zunächst und vor allem meint, dass ein Hintergrund unscharf ist.

Das ist genau der Unterschied zwischen "Schärfentiefe" und "Tiefenschärfe" :). Auch wenn von einigen immer wieder behauptet wird, letzteres wäre nur ein falscher Ausdruck für ersteres, sind es doch in Wirklichkeit zwei völlig verschiedene Dinge.
 
Das ist genau der Unterschied zwischen "Schärfentiefe" und "Tiefenschärfe" :). Auch wenn von einigen immer wieder behauptet wird, letzteres wäre nur ein falscher Ausdruck für ersteres, sind es doch in Wirklichkeit zwei völlig verschiedene Dinge.
So völlig verschieden sind sie nicht. Bei der Trivialaussage: "Beim Abblenden nimmt die Tiefenschärfe/Schärfentiefe zu" nimmt sich das beispielsweise nix. Die Tiefe einer definierten Schärfe steigt ja ebenso wie die Schärfe in einer bestimmten Tiefe...

mfg tc
 
Bevor wir hier jetzt in Verbalakrobatik abweichen, darf jeder mal hier lesen:
http://www.linguisten.de/Thread-Schaerfentiefe-vs-Tiefenschaerfe
Und dort gerne weiter machen. ;)

Ich denke, jedem ist klar, dass ich den Aspekt meinte, der in Zentimetern gemessen wird und der je nach Autor mal den einen (Schärfentiefe) oder anderen (Tiefenschärfe) Kosenamen bekommt und im englischen DoF daherkommt. :)
 
Ich denke, jedem ist klar, dass ich den Aspekt meinte, der in Zentimetern gemessen wird und der je nach Autor mal den einen (Schärfentiefe) oder anderen (Tiefenschärfe) Kosenamen bekommt und im englischen DoF daherkommt. :)
Wenn es mal so einfach wäre: Schon die Abkürzung DoF kann ja für depth of field oder für depth of focus stehen. Und man mag's glauben oder nicht ... auch das sind verschiedene Dinge.

mfg tc
 
So völlig verschieden sind sie nicht. Bei der Trivialaussage: "Beim Abblenden nimmt die Tiefenschärfe/Schärfentiefe zu" nimmt sich das beispielsweise nix. Die Tiefe einer definierten Schärfe steigt ja ebenso wie die Schärfe in einer bestimmten Tiefe...
Jo ... aber eben nur auf die Blende bei einem festen Objektiv bezogen. Wenn du Brennweiten- und Standortwechsel mit in die Überlegung einbeziehst, dann kommt genau das heraus, was die Tabellen im Ausgangsposting zeigen, nämlich daß trotz gleicher Schärfentiefe die Tiefen(un)schärfe durchaus unterschiedlich sein kann.
 
Der Blog von Jeffrey lohnt sich, nur schon um einen Eindruck zu gewinnen, wie sehr man damit üben muss. Er gesteht sich Fehler gnadenlos ein... ;)

"missed focus on that one"... :)

Und davon, wie gross es ist...

"heavy as a truckload of bricks" by Bjorn...
 
Jo ... aber eben nur auf die Blende bei einem festen Objektiv bezogen. Wenn du Brennweiten- und Standortwechsel mit in die Überlegung einbeziehst, dann kommt genau das heraus, was die Tabellen im Ausgangsposting zeigen, nämlich daß trotz gleicher Schärfentiefe die Tiefen(un)schärfe durchaus unterschiedlich sein kann.

Die Werte in der Tabelle sagen aber nur aus, wie groß ("unscharf") ein Lichtpunkt in der entsprechenden Entfernung dargestellt wird. Das ist aber ja nicht der einzige Effekt, wenn man eine andere Brennweite aus einer anderen Entfernung benutzt. Auch wenn das eigentliche Motiv auf dem Foto gleich groß ist, unterscheidet sich der Hintergrund ganz erheblich.

Ein ganz praktisches Maß ist dafür die gegenstandsseitige Auflösung, und die lässt sich auch noch ganz gut abschätzen. In der Fokusebene ist sie (idealisiert) null. Ein beliebig kleines Objekt kann scharf dargestellt werden. vor und hinter der Fokusebene steigt die Auflösung um "eine Eintrittspupille pro Fokusdistanz".

Beispiel: Ich fokussiere auf 2m mit einem 50/1,4. Dessen Eintrittspupille ist 36mm. 2m hinter meinem Motiv ist die Unschärfe so stark, wie ein 36mm großes Objekt dargestellt würde. 4m dahinter sind es 72mm, 10m dahinter 180mm usw.

Und das gilt völlig unabhängig von Sensorgröße, Ausgabegröße und Betrachtungsabstand, wird aber von ausnahmslos allen Doofrechnern unterschlagen.


Gruß, Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Und als Reaktion auf eine Frage von tabbycat hier noch ein anderer Dreh:

Wie sieht es aus, wenn man nur begrenzt viel Platz hat, z.B. eine Aufnahme in einem Innenraum machen will?
Dann kann man einerseits nicht beliebig zurücktreten und andererseits wird der Hintergrundabstand definiert durch die Fokusdistanz, denn ich will ja immer noch das Motiv komplett draufbekommen.

Hier mal für eine Begrenzung von 6m und ein Ganzkörperportrait. Entscheidend ist die Spalte ganz rechts.

 
@Beholder3: Danke für die ganze Rechnerei, der bei vielen verbreitet Irrtum wird schön deutlich gemacht.
Noch besser wäre es, du würdest zu jedem Rechenbeispiel noch ein Beispielbild einstellen (ich hoffe, du hast all die Objektive ;))
 
Ich hatte von dieser Diskussion mehr erwartet. Der Titel verspricht zuviel.

Es wird lediglich anhand von Beispielen gezeigt, dass man von Freistellung nicht unmittelbar auf Schaerfentiefe schliessen kann (und umgekehrt).

Eine Begruendung dafuer wird nicht geliefert.



Gruesse,
Paul
 
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