lemonstre
Themenersteller
Diesen Beitrag habe ich schon mal in einem anderen Forum gepostet, in dem ich nun nicht mehr aktiv bin. Daher soll er hier ein neues Zuhause finden.
Ein kleiner Exkurs zum Thema "richtiges" schärfen:
das wichtigste zuerst...
jede form des schärfes von bildern sollte erst am ende der bearbeitung stehen. erst wenn alles getan ist sollte man sich gedanken über die mögliche nachschärfung des bildes machen! warum?
oft fehlt den bildern die man als unscharf empfindet lediglich der nötige kontrast oder die richtige sättigung. auch würden sich mögliche artefakte der schärfung, durch nachträgliche anpassung z.b. des kontrast, negativ verstärken. erst am ende aller bearbeitungsschritte kann man wirklich die notwendige stärke der schärfung festlegen.
das ist auch der grund warum ich empfehle die schäfung in der kamera oder im raw konverter ganz zu deaktivieren oder nur eine geringe anfangsschärfung zu benutzen.
die am weitesten verbreitete methode des schärfens ist das sogenannte "unscharf maskieren". nahezu jede software zur bildbearbeitung kennt dieses werkzeug, es gehört zu absoluten standard. wie funktioniert USM?
unscharf maskieren hebt den kontrast von zwei benachbarten kanten an:
anhand der beiden gegenläufigen gradienten kann man deutlich erkennen das der effekt (hier übertrieben dargestellt) umso grösser ist je stärker der kontrast auf beiden seiten der kante ist. in der mitte, dort wo kein kontrast ist hat USM keine wirkung.
in der regel hat jedes USM werkzeug drei schieberegler.
die stärke regelt, wie der name schon sagt, die stärke der kontrast anhebung
der radius regelt den bereich welcher links und rechts von der kante von der kontrastanhebung betroffen ist. in der regel erfolgt die angabe in pixel
der schwellwert bestimmt den kontrastwert der zwischen zwei pixeln erreicht sein muss bevor der effekt einsetzt. hier ein beispiel:
je grösser der schwellwert umso weiter verschiebt sich der punkt ab dem die kontrastanhebung einsetzt von der mitte.
zum nachvollziehen der einstellungen findet ihr hier die beispieldatei mit den gegenläufigen gradienten zum ausprobieren :arrow: http://devue.de/img/usm_gradient.jpg
wie findet man nun die richtige einstellung?
zunächst kopiere ich, wenn die bildbearbeitung dies zulässt, das bild auf eine neue ebene:
danach öffne ich das USM werkzeug und regel die stäke auf ~200% hoch. der schwellwert sollte zunächst auf 0 bleiben, der radius sollte bei ca 3 liegen:
nun sehen wir an den kanten deutliche, sogenannte "halos", dies ist zwar eigentlich unerwünscht, hilf aber beim nachfolgenden schritt. als nächstes regeln wir nämlich den radius soweit runter bis die halos verschwinden:
danach regelt man die stärke herunter bis der gewünschte grad der schärfung erreicht ist:
danach kann man noch zur feinjustage den effekt abschwächen in dem man die deckkraft der schärfe-ebene reduziert:
den schwellwert braucht man für diese art von bilder in der regel nicht. allerdings kann der schwellwert hilfreich sein wenn man z.b. bilder schärft die mit höherer empfindlichkeit gemacht wurden. um das rauschen nicht mitzuschärfen kann man den schwellwert heraufsetzen:
manchmal lassen sich die oben beschrieben hallos nicht ganz vermeiden. im besonderen treten diese gerne bei bilder mit sehr hohen kontrasten auf. es gibt aber einen trick wie man sie in solchen fällen wirkungsvoll beseitigen kann ohne auf den gewünschten grad der schärfung verzichten zu müssen. hier ein beispiel:
zunächst das ausgangsbild:
darüber eine ebene mit dem geschärften bild welches sichtbare halos ausweisst:
als letzten schritt stellt man die überblendung der geschärften ebene auf "abdunkeln" und schon sind die halos verschwunden aber die schärfe bleibt:
bei dieser technik machen wir uns die eigenschaften der abdunkeln überblendung zu nutze, nur die dunklen bereiche eines bildes zu behalten und die hellen töne auszublenden. das funktioniert auch sehr gut umgekehr mit der überblendung "aufhellen" wenn helle kanten auf dunklem grund liegen. probiert es einfach mal aus
Ein kleiner Exkurs zum Thema "richtiges" schärfen:
das wichtigste zuerst...
jede form des schärfes von bildern sollte erst am ende der bearbeitung stehen. erst wenn alles getan ist sollte man sich gedanken über die mögliche nachschärfung des bildes machen! warum?
oft fehlt den bildern die man als unscharf empfindet lediglich der nötige kontrast oder die richtige sättigung. auch würden sich mögliche artefakte der schärfung, durch nachträgliche anpassung z.b. des kontrast, negativ verstärken. erst am ende aller bearbeitungsschritte kann man wirklich die notwendige stärke der schärfung festlegen.
das ist auch der grund warum ich empfehle die schäfung in der kamera oder im raw konverter ganz zu deaktivieren oder nur eine geringe anfangsschärfung zu benutzen.
die am weitesten verbreitete methode des schärfens ist das sogenannte "unscharf maskieren". nahezu jede software zur bildbearbeitung kennt dieses werkzeug, es gehört zu absoluten standard. wie funktioniert USM?
unscharf maskieren hebt den kontrast von zwei benachbarten kanten an:

anhand der beiden gegenläufigen gradienten kann man deutlich erkennen das der effekt (hier übertrieben dargestellt) umso grösser ist je stärker der kontrast auf beiden seiten der kante ist. in der mitte, dort wo kein kontrast ist hat USM keine wirkung.
in der regel hat jedes USM werkzeug drei schieberegler.
die stärke regelt, wie der name schon sagt, die stärke der kontrast anhebung
der radius regelt den bereich welcher links und rechts von der kante von der kontrastanhebung betroffen ist. in der regel erfolgt die angabe in pixel
der schwellwert bestimmt den kontrastwert der zwischen zwei pixeln erreicht sein muss bevor der effekt einsetzt. hier ein beispiel:

je grösser der schwellwert umso weiter verschiebt sich der punkt ab dem die kontrastanhebung einsetzt von der mitte.
zum nachvollziehen der einstellungen findet ihr hier die beispieldatei mit den gegenläufigen gradienten zum ausprobieren :arrow: http://devue.de/img/usm_gradient.jpg
wie findet man nun die richtige einstellung?
zunächst kopiere ich, wenn die bildbearbeitung dies zulässt, das bild auf eine neue ebene:

danach öffne ich das USM werkzeug und regel die stäke auf ~200% hoch. der schwellwert sollte zunächst auf 0 bleiben, der radius sollte bei ca 3 liegen:

nun sehen wir an den kanten deutliche, sogenannte "halos", dies ist zwar eigentlich unerwünscht, hilf aber beim nachfolgenden schritt. als nächstes regeln wir nämlich den radius soweit runter bis die halos verschwinden:

danach regelt man die stärke herunter bis der gewünschte grad der schärfung erreicht ist:

danach kann man noch zur feinjustage den effekt abschwächen in dem man die deckkraft der schärfe-ebene reduziert:

den schwellwert braucht man für diese art von bilder in der regel nicht. allerdings kann der schwellwert hilfreich sein wenn man z.b. bilder schärft die mit höherer empfindlichkeit gemacht wurden. um das rauschen nicht mitzuschärfen kann man den schwellwert heraufsetzen:

manchmal lassen sich die oben beschrieben hallos nicht ganz vermeiden. im besonderen treten diese gerne bei bilder mit sehr hohen kontrasten auf. es gibt aber einen trick wie man sie in solchen fällen wirkungsvoll beseitigen kann ohne auf den gewünschten grad der schärfung verzichten zu müssen. hier ein beispiel:
zunächst das ausgangsbild:

darüber eine ebene mit dem geschärften bild welches sichtbare halos ausweisst:

als letzten schritt stellt man die überblendung der geschärften ebene auf "abdunkeln" und schon sind die halos verschwunden aber die schärfe bleibt:

bei dieser technik machen wir uns die eigenschaften der abdunkeln überblendung zu nutze, nur die dunklen bereiche eines bildes zu behalten und die hellen töne auszublenden. das funktioniert auch sehr gut umgekehr mit der überblendung "aufhellen" wenn helle kanten auf dunklem grund liegen. probiert es einfach mal aus
