Dewenne
Themenersteller
Nachdem die Dinger ganz schön teuer sind habe ich mal in meiner Schrottkiste gewühlt und mit ein paar Ideen ne Astromontierung gebaut.
Ach ja – wozu braucht man das eigentlich ?
Wenn man den gestirnten Nachthimmel fotografieren will dann geht das erstmal ganz einfach indem man viele Aufnahmen hintereinander macht die so kurz sind in der Belichtung und mit so starkem Weitwinkel aufgenommen werden daß die Sterne noch Punkte bleiben. Damit man überhaupt Sterne sieht muß man die Empfindlichkeit hochziehen bis zu ISO3200 die Belichtungszeit ist dann noch immer 30 – 60 Sekunden.
Die einzelnen Bilder rauschen dann leider wie ein Wasserfall und man macht zur Abhilfe einige unbelichtete Bilder (Darkframes) und zieht diese nach Mittelwertbildung von jedem einzelnen Bild ab.
Anschließend legt man all die Bilder übereinander (stacken) und addiert sie auf bzw. bildet einen Mittelwert (Fitswork) – gleichzeitig muß man die Himmelsdrehung rausrechnen weil bei jedem Bild hat sich der Himmel ein Stückchen weitergedreht und außerdem noch entzerren damit die Sterne wirklich überall im Bild übereinander zu liegen kommen – denn die Abbildungsfunktion eines Objektives ist nur an Punkten mit gleichem Abstand zur Mittelsenkrechten in etwa gleich aber der Himmel dreht sich ja weiter und wenn man nicht polzentrisch fotografierte wandern somit auch die Sterne in Bereiche mit anderer Abbildungsgleichung.
Da ich mir kein weiteres teures Superweitwinkel kaufen will aber mir auch keine teure Nachführung leisten wollte kam ich auf die Idee mir was selber zu bauen.
Mit der Nachführung hoffe ich nun die Empfindlichkeit etwas herunternehmen zu können um durch längere Belichtungen bei niedrigerer Empfindlichkeit weniger verrauschte Bilder zu haben. Dadurch spare ich mir ne andere Kamera für dieses Spezialgebiet, ein lichtstarkes Superweitwinkel und eine teure Nachführung. Das Stacken möchte ich aber auch weiterhin machen denn die dabei mögliche Rauschreduzierung ist schon großartig.
Die Grundidee war es einen Teller rotieren zu lassen. Dazu habe ich ihm seitlich einen 70° Winkel drandrehen lassen um ihn dann mit 18 Kugellagern die auf Exzenterdornen sitzen (zum festspannen) zu lagern. Das Ganze läuft super spielfrei in allen Richtungen und mit einem Kameraakku als Stromversorgung tickt das Ganze viele Stunden lang vor sich hin.
Der Stromverbrauch der Schaltung beträgt alles incl. ca. 150mA.
Unter dem Teller ist ein Zahnrad angeschraubt. Es war eine stundenlange Arbeit bis ich das mit meinen einfachen Mitteln genau zentrisch hatte.
Dann greift da ein Steppermotor mit Getriebeuntersetzung ein und transportiert die Scheibe gegen die Spannreibung einer überbestimmten Aufhängung (9 Lagerpunkte) langsam vorwärts.
Als Polsucher habe ich vorerst ein Zielfernrohr von einem Sturmgewehr aus nem Militaryshop verwendet (7€) (Windgewehre waren aus) wenn ich die 40 Bogensekunden Abweichung Polarstern/ Himmelspol einstellen kann bin ich vorerst voll zufrieden - sollte für SWW Aufnahmen mit etwas längerer Belichtungszeit ausreichen.
Den Stepper steuere ich mit einem alten Sharp PC1403H an der 11Pin Schnittstelle an. Das Maschinenprogramm dafür zu schreiben war ne arge Plage aber jetzt läuft es erstmal. Wenn sich das Teil mechanisch bewährt werde ich nen Atmel Mega8 zur Steuerung des Schrittmotors verwenden und den womöglich noch stromsparender programmieren können (Reduzierung des Stromflusswinkels). Als Treiber verwende ich vorerst im Experimentierstadium einen Bausatz von Pollin http://www.pollin.de/shop/dt/Mjc5OT...le/Bausaetze/Schrittmotorplatine_Bausatz.html den kann der Sharp direkt ansteuern.
Die ganze Apparatur wiegt nur 2050g allerdings ohne die schweren Kugelköpfe. Die Nachführung selbst ist extrem biegestabil und sollte mit 3-5kg Montagegewicht schon zurecht kommen.
Sollte sich wider erwarten doch zeigen daß das Getriebe Spiel hat werde ich es mit einem aufgewickelten Gummizug vorspannen - Motorkraft ist genug vorhanden.
Mein Fotostativ war mir bis jetzt immer stabil genug aber jetzt hab ich schon beim Ausrichten des umgebauten Polsuchers feststellen müssen daß es ein Wackeldackel wird wenn alles drangebaut ist.
Habe ne Menge beim Bau gelernt und erst jetzt begriffen warum ein Himmelstag kürzer als 24 h ist (nämlich nur 86164,1s statt 86400s) Die Gangabweichung die ich bis jetzt erreicht habe ist +1 s/h.
Die ist aber von Pocketcomputer zu Pocketcomputer unterschiedlich und muß exakt angepasst werden.
Gemessen bei mir im warmen Wohnzimmer – ob die Mechanik da mithalten kann muß sich erst noch erweisen.
Ach ja ich habe erst nachdem ich schon halb fertig war bei der Realisierung meiner Idee den Astrotrac gesehen – dieses Prinzip gefällt mir eigentlich noch besser als meine Konstruktion:
Hat aber den Nachteil daß er bei der Ansteuerung des Steppers den Tangentialfehler rausrechnen muß wenn er die Schubgewindestange nicht zum Bogen biegen will – wäre auch ne sehr schöne Alternative gewesen.
http://www.astrotrac.com/
Aber seht selbst:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=9479913&postcount=1467
Ach ja – wozu braucht man das eigentlich ?
Wenn man den gestirnten Nachthimmel fotografieren will dann geht das erstmal ganz einfach indem man viele Aufnahmen hintereinander macht die so kurz sind in der Belichtung und mit so starkem Weitwinkel aufgenommen werden daß die Sterne noch Punkte bleiben. Damit man überhaupt Sterne sieht muß man die Empfindlichkeit hochziehen bis zu ISO3200 die Belichtungszeit ist dann noch immer 30 – 60 Sekunden.
Die einzelnen Bilder rauschen dann leider wie ein Wasserfall und man macht zur Abhilfe einige unbelichtete Bilder (Darkframes) und zieht diese nach Mittelwertbildung von jedem einzelnen Bild ab.
Anschließend legt man all die Bilder übereinander (stacken) und addiert sie auf bzw. bildet einen Mittelwert (Fitswork) – gleichzeitig muß man die Himmelsdrehung rausrechnen weil bei jedem Bild hat sich der Himmel ein Stückchen weitergedreht und außerdem noch entzerren damit die Sterne wirklich überall im Bild übereinander zu liegen kommen – denn die Abbildungsfunktion eines Objektives ist nur an Punkten mit gleichem Abstand zur Mittelsenkrechten in etwa gleich aber der Himmel dreht sich ja weiter und wenn man nicht polzentrisch fotografierte wandern somit auch die Sterne in Bereiche mit anderer Abbildungsgleichung.
Da ich mir kein weiteres teures Superweitwinkel kaufen will aber mir auch keine teure Nachführung leisten wollte kam ich auf die Idee mir was selber zu bauen.
Mit der Nachführung hoffe ich nun die Empfindlichkeit etwas herunternehmen zu können um durch längere Belichtungen bei niedrigerer Empfindlichkeit weniger verrauschte Bilder zu haben. Dadurch spare ich mir ne andere Kamera für dieses Spezialgebiet, ein lichtstarkes Superweitwinkel und eine teure Nachführung. Das Stacken möchte ich aber auch weiterhin machen denn die dabei mögliche Rauschreduzierung ist schon großartig.
Die Grundidee war es einen Teller rotieren zu lassen. Dazu habe ich ihm seitlich einen 70° Winkel drandrehen lassen um ihn dann mit 18 Kugellagern die auf Exzenterdornen sitzen (zum festspannen) zu lagern. Das Ganze läuft super spielfrei in allen Richtungen und mit einem Kameraakku als Stromversorgung tickt das Ganze viele Stunden lang vor sich hin.
Der Stromverbrauch der Schaltung beträgt alles incl. ca. 150mA.
Unter dem Teller ist ein Zahnrad angeschraubt. Es war eine stundenlange Arbeit bis ich das mit meinen einfachen Mitteln genau zentrisch hatte.
Dann greift da ein Steppermotor mit Getriebeuntersetzung ein und transportiert die Scheibe gegen die Spannreibung einer überbestimmten Aufhängung (9 Lagerpunkte) langsam vorwärts.
Als Polsucher habe ich vorerst ein Zielfernrohr von einem Sturmgewehr aus nem Militaryshop verwendet (7€) (Windgewehre waren aus) wenn ich die 40 Bogensekunden Abweichung Polarstern/ Himmelspol einstellen kann bin ich vorerst voll zufrieden - sollte für SWW Aufnahmen mit etwas längerer Belichtungszeit ausreichen.
Den Stepper steuere ich mit einem alten Sharp PC1403H an der 11Pin Schnittstelle an. Das Maschinenprogramm dafür zu schreiben war ne arge Plage aber jetzt läuft es erstmal. Wenn sich das Teil mechanisch bewährt werde ich nen Atmel Mega8 zur Steuerung des Schrittmotors verwenden und den womöglich noch stromsparender programmieren können (Reduzierung des Stromflusswinkels). Als Treiber verwende ich vorerst im Experimentierstadium einen Bausatz von Pollin http://www.pollin.de/shop/dt/Mjc5OT...le/Bausaetze/Schrittmotorplatine_Bausatz.html den kann der Sharp direkt ansteuern.
Die ganze Apparatur wiegt nur 2050g allerdings ohne die schweren Kugelköpfe. Die Nachführung selbst ist extrem biegestabil und sollte mit 3-5kg Montagegewicht schon zurecht kommen.
Sollte sich wider erwarten doch zeigen daß das Getriebe Spiel hat werde ich es mit einem aufgewickelten Gummizug vorspannen - Motorkraft ist genug vorhanden.
Mein Fotostativ war mir bis jetzt immer stabil genug aber jetzt hab ich schon beim Ausrichten des umgebauten Polsuchers feststellen müssen daß es ein Wackeldackel wird wenn alles drangebaut ist.
Habe ne Menge beim Bau gelernt und erst jetzt begriffen warum ein Himmelstag kürzer als 24 h ist (nämlich nur 86164,1s statt 86400s) Die Gangabweichung die ich bis jetzt erreicht habe ist +1 s/h.
Die ist aber von Pocketcomputer zu Pocketcomputer unterschiedlich und muß exakt angepasst werden.
Gemessen bei mir im warmen Wohnzimmer – ob die Mechanik da mithalten kann muß sich erst noch erweisen.
Ach ja ich habe erst nachdem ich schon halb fertig war bei der Realisierung meiner Idee den Astrotrac gesehen – dieses Prinzip gefällt mir eigentlich noch besser als meine Konstruktion:
Hat aber den Nachteil daß er bei der Ansteuerung des Steppers den Tangentialfehler rausrechnen muß wenn er die Schubgewindestange nicht zum Bogen biegen will – wäre auch ne sehr schöne Alternative gewesen.
http://www.astrotrac.com/
Aber seht selbst:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=9479913&postcount=1467
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