@Steffen: Danke für die sehr ausführlichen Berichte.
Gerne doch. Ich werde das gelegentlich auch noch etwas fortsetzen.
Laut Titel geht es doch hier nicht nur um Objektive sondern auch um Kameras, richtig?
Ich hatte es weiter oben schon einmal kurz anklingen lassen: Eine relativ kostengünstige Möglichkeit in die IR-Fotografie einzusteigen bietet das Sigma-SD-System. Es muß nur eine Kamera angeschafft werden, ein Umbau ist nicht notwendig. Der Grund: Die Sigma SD-Kameras (
ab SD10, NICHT SD9!) haben das IR-Sperrfilter nicht vor dem Sensor verbaut, sondern es befindet sich in Form eines Staubschutzglases direkt hinter dem Bajonett. Dieses Staubschutzglas kann mit einer Pinzette (bitte nicht mit den Fingern berühren) einfach ausgeklipst werden. So erhält man eine undefinierte Kamera, die man dann nur noch per Schraubfilter vor dem Objektiv auf IR definieren muß. Fertig.
Das war einige Zeit mein Weg, um IR-Bilder zu machen. Er hat natürlich ein paar Nachteile: Man muß ein Stativ dabei haben, denn die Belichtungszeiten sind zwar kurz, aber für jede Aufnahme muß das Filter an- und wieder abgebaut werden. Einen LiveView, der das vermeidbar machte, haben die Sigmas leider nicht. Ebenfalls lassen sich durch die architektonischen Besonderheiten des sigmatypischen Foveon-Sensors nur monochrome IR-Bilder erzeugen. Falschfarben gehen nicht! Der LiveView würde natürlich auch beim Fokussieren helfen, da man sich im IR nicht auf den Autofokus der Kamera verlassen kann. Apropos Fokussieren: Bei dem weiter oben beschriebenen Vivitar-Objektiv klappt das sensationell gut. Einfach im Tageslicht scharfstellen, 720nm-Filter montieren, den im Tageslicht ermittelten Entfernungswert über den Infrarotindex der Linse drehen, auslösen, paßt.
Mal zu den Vorteilen der IR-Fotografie mit Sigma: Es genügt die Anschaffung einer Kamera, ein kostspieliger Umbau ist nicht nötig. Trotzdem hat man keine Langzeitbelichtungen wie bei anderen serienmäßigen Kameras. Gute AF-Objektive (das 18-50 werde ich hier demnächst noch vorstellen) gibt es auch schon für wenige Euros, gebraucht natürlich. Die Verwendung alter M42-Linsen ist natürlich auch möglich. Wenn man das Staubschutzglas wieder einbaut, hat man im Handumdrehen wieder ne wirklich gute Tageslichtkamera.
Kurz noch zu den Kameras. Ich empfehle ne SD10 oder SD14. Ich selbst hatte ne SD15, die geht zwar auch, reagiert aber auf bestimmte Lichtsituationen sehr zickig mit ausgebrannten Lichtern. Und die SD1 geht nicht als kostengünstig durch.
Das wars zunächst, hier noch ein Bild, daß ich mit der Kombi SD15 + Vivitar 2,5/28 + Hoya R72 geschossen habe.
