So, hier mal ein Versuch etwas mehr Klarheit in die so landläufige brennweiten Verlängerung zu bringen. Das ganze ist relativ flott entstanden und ich würde mich freuen, wenn einige derjenigen, die den Gesetzen der geometrischen Optik aufgeschlossen sind es mal gegenprüfen würden:
Aufgabe: Ermittlung der Brennweite, die zum selben Bildwinkel (und/oder) Abbildungsmaßstab an einer Cropkamera führt wie eine Brennweite an einer KB-Kamera
Ziel: Nachweis, daß ein einfaches Multiplizieren mit dem Cropfaktor nicht ausreich.
1. Abbildungsmaßstab V=B/G=b/g mit B= Bildgröße, G= Gegenstandsgröße, b= Bildweite, g= Gegenstandsweite
2. Abbildungsgleichung 1/g+1/b=1/f mit f= Brennweite
3. Umformung aus 1. und 2. in f=V*g/(V+1)
4. Zum Crop: Der Sensor der Kamera sei um den Faktor x in jeder Dimension kleiner als der KB-Film. Der Abbildungsmaßstab muß demnach für den gleichen Bildausschnitt nur 1/x des Abbildungsmaßstabs der KB-Kamera betragen.
5. Vc (V der Cropkamera) = V/x
6. Einsetzen in 3.: fc= V/x * g / (V/x + 1) = V*g/(V+x) (!)
7. Vergleicht man nun diese Formel mit der für die KB-Kamera, so fällt folgendes aus:
f = V * g / (V + 1)
fc = V *g / (V +x)
Die "richtige" Brennweite ist also keinesfalls die einfach durch den Crop geteilte!
Im Umkehrschluß entspricht das Bild eines Objektivs mit der Brennweite F an einer Cropkamera keineswegs vom Bildwinkel genau dem Bild der Brennweite x*F an einer x-Cropkamera!
8. Zum verdeutlichen obige Rechnung nocheinmal umgekehrt, ausgehend von der Cropkamera:
Cropkamera: f = V * g / (V + 1)
KB-Kamera: fk = V * g / (V + 1/x) (!)
und NICHT wie landläufig angenommen fk = x*f = x*V*g/(V+1) oder umgeformt zum Vergleich V*g/(V/x+1/x)!
9. Die Frage nach der Relevanz: Der Unterschied besteht in den Summanden des Divisors. Der erste Summand wird nach landläufiger Meinung ebenfalls durch den Cropfaktor geteilt, genaugenommen wird er es aber nicht. Die fällt natürlich nur ins Gewicht, wenn der dortige Abbildungsmaßstab groß ist, bei kleinen Maßstäben ist der Summand vernachlässigbar (ob mit Crop oder ohne).
Zur Verdeutlichung mal eine Tabelle (es wurde eine 1,6-Crop-Kamera zugrundegelegt):
Brennweite an der Crop-Kamera 50mm nach landläufiger Meinung entsprechend 80mm an einer KB-Kamera, angegeben werden der ABbildungsmaßstab und die wirkliche Äuquivalenzbrennweite:
1:1 -> 61,5mm
1:2 -> 66,7mm
1:3 -> 69,6mm
1:4 -> 71,4mm
1:5 -> 72,7mm
1:10 -> 75,9mm
1:25 -> 78,2mm
1:50 -> 79,1mm
1:100 -> 79,5mm
Schlußfolgerung: Gerade im Nah- und Makrobereich ist die Zunahme des vermeintlichen "Brennweitengewinns" ausgesprochen gering! Ein 50er Makro entspricht also bei gleicher Gegenstandsweite keineswegs vom Bildausschnitt einem 80mm Makro an einer KB-Kamera.
Erstaunlich und bis heute war ich mir dessen selbst nicht bewußt. Würde mich freuen, wenn das mal jemand gegenrechnet!
Ist immerhin eine Sache, die für etwaige Makrokäufer mitentscheidend sein kann bei der Auswahl der Brennweite.
Aufgabe: Ermittlung der Brennweite, die zum selben Bildwinkel (und/oder) Abbildungsmaßstab an einer Cropkamera führt wie eine Brennweite an einer KB-Kamera
Ziel: Nachweis, daß ein einfaches Multiplizieren mit dem Cropfaktor nicht ausreich.
1. Abbildungsmaßstab V=B/G=b/g mit B= Bildgröße, G= Gegenstandsgröße, b= Bildweite, g= Gegenstandsweite
2. Abbildungsgleichung 1/g+1/b=1/f mit f= Brennweite
3. Umformung aus 1. und 2. in f=V*g/(V+1)
4. Zum Crop: Der Sensor der Kamera sei um den Faktor x in jeder Dimension kleiner als der KB-Film. Der Abbildungsmaßstab muß demnach für den gleichen Bildausschnitt nur 1/x des Abbildungsmaßstabs der KB-Kamera betragen.
5. Vc (V der Cropkamera) = V/x
6. Einsetzen in 3.: fc= V/x * g / (V/x + 1) = V*g/(V+x) (!)
7. Vergleicht man nun diese Formel mit der für die KB-Kamera, so fällt folgendes aus:
f = V * g / (V + 1)
fc = V *g / (V +x)
Die "richtige" Brennweite ist also keinesfalls die einfach durch den Crop geteilte!
Im Umkehrschluß entspricht das Bild eines Objektivs mit der Brennweite F an einer Cropkamera keineswegs vom Bildwinkel genau dem Bild der Brennweite x*F an einer x-Cropkamera!
8. Zum verdeutlichen obige Rechnung nocheinmal umgekehrt, ausgehend von der Cropkamera:
Cropkamera: f = V * g / (V + 1)
KB-Kamera: fk = V * g / (V + 1/x) (!)
und NICHT wie landläufig angenommen fk = x*f = x*V*g/(V+1) oder umgeformt zum Vergleich V*g/(V/x+1/x)!
9. Die Frage nach der Relevanz: Der Unterschied besteht in den Summanden des Divisors. Der erste Summand wird nach landläufiger Meinung ebenfalls durch den Cropfaktor geteilt, genaugenommen wird er es aber nicht. Die fällt natürlich nur ins Gewicht, wenn der dortige Abbildungsmaßstab groß ist, bei kleinen Maßstäben ist der Summand vernachlässigbar (ob mit Crop oder ohne).
Zur Verdeutlichung mal eine Tabelle (es wurde eine 1,6-Crop-Kamera zugrundegelegt):
Brennweite an der Crop-Kamera 50mm nach landläufiger Meinung entsprechend 80mm an einer KB-Kamera, angegeben werden der ABbildungsmaßstab und die wirkliche Äuquivalenzbrennweite:
1:1 -> 61,5mm
1:2 -> 66,7mm
1:3 -> 69,6mm
1:4 -> 71,4mm
1:5 -> 72,7mm
1:10 -> 75,9mm
1:25 -> 78,2mm
1:50 -> 79,1mm
1:100 -> 79,5mm
Schlußfolgerung: Gerade im Nah- und Makrobereich ist die Zunahme des vermeintlichen "Brennweitengewinns" ausgesprochen gering! Ein 50er Makro entspricht also bei gleicher Gegenstandsweite keineswegs vom Bildausschnitt einem 80mm Makro an einer KB-Kamera.
Erstaunlich und bis heute war ich mir dessen selbst nicht bewußt. Würde mich freuen, wenn das mal jemand gegenrechnet!
Ist immerhin eine Sache, die für etwaige Makrokäufer mitentscheidend sein kann bei der Auswahl der Brennweite.