Hallo,
meine Erlebnisse mit Polfiltern sind bisher in diesem Bereich zwiespältig:
- bei lebenden Tieren in freier Wildbahn halten diese nie lang genug still, um die für eine Kreuzpolarisation notwendigen Abgleicharbeiten fertigzustellen (Studio ist da was anderes); denselben einmal eingestellten Winkel immer weiter einzuhalten, ist zudem schwierig, da man bei den kleinen Objektfeldabmessungen dauernd seine Position verändert, um die optimale Schärfeebene hinzubekommen
- Polfilter nur vor dem Objektiv hilft bei Käfern nichts (metallähnliche Reflexionen am Chitinpanzer, es kommt nur zu einer regenbogenartigen Verschiebung)
- zur Farbintensivierung benötigt man in der Makrofotografie Polfilter hingegen nicht
Im Makrobereich möchte man oft ab einem gewissen AM ein Maximum an Tiefenschärfe (Ausnahme bei sogenannten "ätherischen" oder "atmoshärischen" Makros), es muss also abgeblendet werden. Beim Olympus-Makro spielt das noch keine so große Rolle (autom. Springblende); aber sobald man mit zusätzlichen Auszugsverlängerungen arbeitet oder MF-Objektive adaptiert (Offenblende = Arbeitsblende), kommt der Lichtverlust hinzu; schon bei einer Blende 11 wird dann auch der Sucher einer E-3 durch einen zusätzlichen Polfilter zu dunkel (allerdings liegt die Grenzblende, bei der ab einer bestimmten Vergrößerung Unschärfen durch Beugung an den Blendenlamellen entsteht, eh bei 8).
Als Ausweg benötigt man dann wieder starke Einstell-Lichter, was zwar machbar ist, wenn man genügend Akkus dabei hat, das geht aber nur mit einer stabilen Grundplatte, auf der das alles montiert wird, will man weiter Freihand mobil bleiben.
Zur Reflexminderung ist eine Alternative der Faltdifussor (Lastolite) und/oder Diffusorfolie vor dem Blitz (aber möglichst gewölbt mit Abstand zum Reflektor, nicht plan davor geklebt, sonst hat man nur eine geringe Wirkung).
Also, eine einfache Lösung ist das also nicht unbedingt immer - obwohl ich immer für das Experimentieren bin, dann aber vielleicht erstmal mit dem Filter eines Bekannten probieren
und
bei den Preisen würde ich mir ein Polfilter deshalb nur in einer Größe zulegen., die ich auch an anderen Objektiven in der Normalfotografie verwenden kann, bei Olympus also z.B. 1-2 Größen: 58, 72 (Polfilter müssen im Gegensatz zu Nahlinsen/Achromaten nicht unmittelbar vor die Frontlinse, StepUp-Ringe sind also möglich). Ganz wichtig ist gerade bei Blitzlicht und den z.T. flachen Einfallswinkeln ein guter "Sonnenschutz" (so lang wie möglich, z.B. über StepUpring z.B. auf 58 mm eine Tele-Gegenlichtblende aus Gummi).
viele Grüße
Michael Lindner