Stefan mit F
Themenersteller
Moin,
wie in meiner Signatur zu sehen, besitze ich ein Reisezoom (AF-S DX NIKKOR 18-200 mm 1:3,5-5,6G IF-ED VR) und zwei Festbrennweiten (AF-S DX NIKKOR 35 mm 1:1,8G und AF NIKKOR 50mm 1:1,8D) die ich an meiner Nikon D7200 einsetze.
Vor allem, wenn ich ohne Stativ fotografiere, stellt sich mir oft die Frage nach der richtigen Wahl des Objektivs.
Meine Einschätzungen:
Da ich auch gerne mal den 'Fehler' mache, bei schlechtem Licht ohne Blitz und ohne Stativ akzeptable Fotos schießen zu wollen, bin ich auf die Idee gekommen, anhand der technischen Daten einmal "durchzurechnen", welchen Vorteil der Bildstabilisator im Reisezoom bringt.
Dazu die erste Frage:
Die angegebene Lichtstärke eines Objektivs berechnet sich ja "aus dem maximal möglichem Durchmesser der Eintrittspupille und der Brennweite" (aus Wikipedia, scheint trotzdem zu stimmen). Heißt das, dass alle Objektive, die eine angegebenen Lichtstärke von 1:1.8 haben, tatsächlich (bis auf Rundungsfehler o.ä.) gleich lichtstark sind? Oder kann es auch wesentlich von der Objektivgüte abhängen, z.B. wieviel Licht im Objektiv ungünstig reflektiert wird und damit "verschwindet"?
Anders formuliert: Ist ein 1:1.8er DX Objektiv mit 50mm Brennmweite für 200 Euro genauso lichtstark wie ein 1:1.8er DX Objektiv mit 35mm Brennmweite für 2000 Euro und nur in der Abbildungsqualität / Auflösung besser? Oder lässt es evtl. auch mehr Licht durch?
Hierbei wäre ich sehr dankbar, wenn die Antwortenden keine Mutmaßungen äußern, sondern sich jemand mit Fachkenntnis meldet.
Die zweite Frage:
Nikon wirbt damit, dass der Bildstabilisator meines Reisezooms bis zu 4 Blendenstufen ausgleicht (Zitat: "[...] bis zu 16fach längeren Belichtungszeiten (entspricht 4 LW) [...]". Die Lichtstärke meines Reisezooms bei Offenblende bei 35mm ist 1:4.2 (laut Anzeige auf der D7200).
Eine Blendenstufe mehr entspricht 1:3.0, 2 Blendenstufen mehr entspricht 1:2.1, 3 Blendenstufen mehr entspricht 1:1.5 und 4 Blendenstufen mehr entspricht 1:1.1 (jeweils im besten Fall, wenn der Bildstabilisator maximal viel leistet).
Bedeutet das, dass es bei schlechter Ausleuchtung und Fotografie ohne Stativ sinnvoll ist / sinnvoll sein kann, das Reisezoom mit Stabilisator der Festbrennweite vorzuziehen, um ein Bild mit 35mm Brennweite zu schießen?
Ich war bisher (intuitiv) davon ausgegangen, dass die Festbrennweiten meinem Reisezoom immer überlegen sind, wenn ich nicht zoomen muss. Ist diese Intuition also falsch?
Und die dritte (letzte) Frage:
Im Netz (und auch hier im Forum) finde ich jede Menge Vergleiche ähnlicher Objektive, z.B. Nikkor 55-300mm VR DX vs. Tamron 70-300mm VC, auf chip.de (sollte man die Statistiken dort ansehen oder sind die realitätsfern?) sogar ganze Rankings von Telezooms, Standardzooms, Reisezooms, Weitwinkel und Festbrennweiten, jedoch finde ich kaum Möglichkeiten, die optischen Qualitäten z.B. von Festbrennweiten mit denen von z.B. Reisezooms zu vergleichen.
Wie finde ich heraus, wie viel schlechter die Qualität meines Reisezooms im Vergleich zu den Festbrennweiten ist? (Auflösung, Aberrationen, Verzeichnungen etc.)
Ich fotografiere in der Regel im Rohformat und verwende DxO Optics Pro, um meine Bilder nachzubearbeiten, insofern stört mich z.B. die Verzeichung meines Reisezooms nicht besonders.
Über Antworten (gerne auch Literaturempfelungen / Links) wäre ich sehr dankbar. Da meine Fotos oft Schnappschüsse und damit schlecht oder gar nicht reproduzierbar sind, geht es mir mehr um das theoretische Verständnis als um "Lösungen durch herumprobieren". Testen kann ich immer noch, wenn ich das theoretische Wissen erworben habe.
Falls meine Fragen bereits an anderer Stelle gestellt wurden, bitte ich um Entschuldigung, dass ich sie trotz Suche nicht gefunden habe - dafür klicke ich gerne sämtliche Links an, die mir hier empfohlen werden.
wie in meiner Signatur zu sehen, besitze ich ein Reisezoom (AF-S DX NIKKOR 18-200 mm 1:3,5-5,6G IF-ED VR) und zwei Festbrennweiten (AF-S DX NIKKOR 35 mm 1:1,8G und AF NIKKOR 50mm 1:1,8D) die ich an meiner Nikon D7200 einsetze.
Vor allem, wenn ich ohne Stativ fotografiere, stellt sich mir oft die Frage nach der richtigen Wahl des Objektivs.
Meine Einschätzungen:
- Die Festbrennweiten sind optisch "besser". Bei Stativeinsatz und genug Zeit ist es nie sinnvoll, für Aufnahmen mit 35mm Brennweite oder 50mm Brennweite das Reisezoom zu verwenden, da die Festbrennweiten besseres Freistellen (falls gewünscht), deutlich höhere Lichtstärke und eine detaillierere Abbildung ermöglichen.
- Das genannte Reisezoom ist, wenn man das Bokeh der Festbrennweiten nicht benötigt, optisch nicht viel schlechter als die Festbrennweiten. Dafür spricht auch der 2-3-fach höhere Preis und das Gewicht... auch wenn dies allenfalls ein schwaches Indiz sein kann.
Da ich auch gerne mal den 'Fehler' mache, bei schlechtem Licht ohne Blitz und ohne Stativ akzeptable Fotos schießen zu wollen, bin ich auf die Idee gekommen, anhand der technischen Daten einmal "durchzurechnen", welchen Vorteil der Bildstabilisator im Reisezoom bringt.
Dazu die erste Frage:
Die angegebene Lichtstärke eines Objektivs berechnet sich ja "aus dem maximal möglichem Durchmesser der Eintrittspupille und der Brennweite" (aus Wikipedia, scheint trotzdem zu stimmen). Heißt das, dass alle Objektive, die eine angegebenen Lichtstärke von 1:1.8 haben, tatsächlich (bis auf Rundungsfehler o.ä.) gleich lichtstark sind? Oder kann es auch wesentlich von der Objektivgüte abhängen, z.B. wieviel Licht im Objektiv ungünstig reflektiert wird und damit "verschwindet"?
Anders formuliert: Ist ein 1:1.8er DX Objektiv mit 50mm Brennmweite für 200 Euro genauso lichtstark wie ein 1:1.8er DX Objektiv mit 35mm Brennmweite für 2000 Euro und nur in der Abbildungsqualität / Auflösung besser? Oder lässt es evtl. auch mehr Licht durch?
Hierbei wäre ich sehr dankbar, wenn die Antwortenden keine Mutmaßungen äußern, sondern sich jemand mit Fachkenntnis meldet.
Die zweite Frage:
Nikon wirbt damit, dass der Bildstabilisator meines Reisezooms bis zu 4 Blendenstufen ausgleicht (Zitat: "[...] bis zu 16fach längeren Belichtungszeiten (entspricht 4 LW) [...]". Die Lichtstärke meines Reisezooms bei Offenblende bei 35mm ist 1:4.2 (laut Anzeige auf der D7200).
Eine Blendenstufe mehr entspricht 1:3.0, 2 Blendenstufen mehr entspricht 1:2.1, 3 Blendenstufen mehr entspricht 1:1.5 und 4 Blendenstufen mehr entspricht 1:1.1 (jeweils im besten Fall, wenn der Bildstabilisator maximal viel leistet).
Bedeutet das, dass es bei schlechter Ausleuchtung und Fotografie ohne Stativ sinnvoll ist / sinnvoll sein kann, das Reisezoom mit Stabilisator der Festbrennweite vorzuziehen, um ein Bild mit 35mm Brennweite zu schießen?
Ich war bisher (intuitiv) davon ausgegangen, dass die Festbrennweiten meinem Reisezoom immer überlegen sind, wenn ich nicht zoomen muss. Ist diese Intuition also falsch?
Und die dritte (letzte) Frage:
Im Netz (und auch hier im Forum) finde ich jede Menge Vergleiche ähnlicher Objektive, z.B. Nikkor 55-300mm VR DX vs. Tamron 70-300mm VC, auf chip.de (sollte man die Statistiken dort ansehen oder sind die realitätsfern?) sogar ganze Rankings von Telezooms, Standardzooms, Reisezooms, Weitwinkel und Festbrennweiten, jedoch finde ich kaum Möglichkeiten, die optischen Qualitäten z.B. von Festbrennweiten mit denen von z.B. Reisezooms zu vergleichen.
Wie finde ich heraus, wie viel schlechter die Qualität meines Reisezooms im Vergleich zu den Festbrennweiten ist? (Auflösung, Aberrationen, Verzeichnungen etc.)
Ich fotografiere in der Regel im Rohformat und verwende DxO Optics Pro, um meine Bilder nachzubearbeiten, insofern stört mich z.B. die Verzeichung meines Reisezooms nicht besonders.
Über Antworten (gerne auch Literaturempfelungen / Links) wäre ich sehr dankbar. Da meine Fotos oft Schnappschüsse und damit schlecht oder gar nicht reproduzierbar sind, geht es mir mehr um das theoretische Verständnis als um "Lösungen durch herumprobieren". Testen kann ich immer noch, wenn ich das theoretische Wissen erworben habe.
Falls meine Fragen bereits an anderer Stelle gestellt wurden, bitte ich um Entschuldigung, dass ich sie trotz Suche nicht gefunden habe - dafür klicke ich gerne sämtliche Links an, die mir hier empfohlen werden.