Ich hatte vor ein paar Jahren eine ähnliche Doku über mehr als ein Jahr laufen. Damals hing eine Nikon Coolpix P50 in einem eigens dafür umgebauten Stahlträger.
Es gab ein grundsätzliches Problem: die Anlage stand um Freien, fernab jeder Stromversorgung, d.h. die Versorgung musste über Akkus erfolgen. Zudem musste das Teil witterungsfest und vandalensicher sein.
Die Anlage wurde so eingestellt, dass sie jede Stunde ein Bild macht der Focus war auf Unendlich. Die Anlage wurde ca. alle 2 Wochen kontrolliert, mit neuen Akkus versorgt und die Daten gesichert.
Einige Probleme gab es trotzdem:
mehrere Versuche von Vandalen, die Anlage ausser Gefecht zu setzen scheiterten, dafür war im Winter nach heftigen Schneegestöbern das Guckloch mehrmals vereist. Im Sommer heizte sich der Innenraum des Rohres ziemlich auf, im Herbst gab es dann Probleme mit Rost und Pilzbefall im Inneren (durch Kondenswasser). Die Kamera werkelte trotzdem bis zum Winter munter durch und fiel im darauffolgenden Frühjahr komplett aus. Sie hatte aber ihre Mission erfüllt und ein ganzes Jahr dokumentiert.
Ein Tipp noch am Rande:
Wartung ist unumgänglich, gerade auf Baustellen kann es immer wieder zu Verunreinigung durch Staub, Spritzwasser,....kommen. Auch bauen manchmal spinnen ihre Netze vors Guckloch oder es nisten sich Insekten ein. Wir hatten daher viel Augenmerk auf die Aufhängung der Kamera gelegt: sie sollte stabil sein, damit die Kamera bei Wartungsarbeiten nicht versehentlich verstellt wird. Zudem sollte sie so beschaffen sein, dass man Kartenfach und Batteriefach problemlos erreichen kann. Für Wartungsarbeiten musste ich die Kamera manchmal ausbauen. Wir hatten ein Blech so gebogen, dass die Kamera in dieses Blech genau reinpasste und so beim erneuten Einbau wieder ausgerichtet werden konnte.
Doku und Bilder gibt's hier:
http://www.flickr.com/photos/simlinger/sets/72157626659475319/
P.S: von einer Steuerung durch Laptop oder externes Steuergerät würde ich auf jeden Fall abraten. Wenn so ein Teil im Freiland steht, ist es extremer Witterung ausgesetzt. Bei mir war es übers Jahr eine Temperaturdifferenz von mehr als 70°C. Die Coolpix steckte das recht gut weg, nur unter 10°C machte der Akku schnell schlapp. Jedes Zusatzgerät ist aber ein Unsicherheitsfaktor mehr.
Bei uns war zudem die Anforderung so, dass das Gehäuse möglichst klein und unauffällig gehalten werden musste, da es im Freiland stand.