Ich kann da auch nichts entdecken was nicht vom ungeeigneten Test-Setup kommen könnte.
(Echte) Wasserwaage, Zollstock, großes Testtarget, Stativ, M-Modus, ordentliche Lichtquellen und Selbstauslöser braucht man für einen direkten Vergleich.
Wenn man extrem pixel peept kann allerdings übrigens bei jeden Objektiv bei fast jeden Hersteller winzige Unterschiede finden. Die haben halt gewisse (aber sehr geringe) Fertigungstoleranzen, anonsten wären alle Objektive fast doppelt so teuer, denn man müsste ja nach JEDEM Schritt aufwändig messen und kontrollieren. Zeiss produziert nebenbei gesagt auch fast nicht mehr in Deutschland (nur Objektive mit extremer Anfälligkeit gegen Fertigungstolleranzen, z.B. wegen mehrerer Floating-Elemente werden hier gefertigt, z.B. Zeiss ZM Apo-Sonnar 85/2 - das ist dann allerdings auch *teurer

), sondern hauptsächlich in Japan und Taiwan in großen Fabriken am Fließband mit ungelernten Arbeiten. Zu den Fertigungstolleranzen bei der Herstellung kann es leichte Schwankungen in der Qualität der Materialien, vor allem den Glassorten (Abweichungen in der 4-5 Nachkommastellen im Brechungsindex sind am fertigen Objektive nachher durchaus sichtbar im direkten Vergleich) geben geben. Das is generell nicht nur bei Sony und Zeiss so, sondern auch bei Canon und allen anderen, aber bei all diesen großen Herstellen imho nicht Praxis-relevant. Die 2-5% mehr oder weniger Auflösung in den Ecken bei Offenblende machen nicht den Unterschied zwischen einem guten und schlechten Foto, sonder der Fotograf!
Besonders berühmt für krasse Qualitätsstreuung allerdings sind Objektive aus (Ex-)Sovjet Produktion (Zenitar, Helios, Jupiter usw.), da die praktisch garkeine modernen Qualitätskontrollen und sehr inkonsisitente Ausgangsmaterialern hatten und das gleiche Objektiv bei Offenblende von super gut bis zum Naserümpfen sein konnte.
Lediglich Leitz ist berühmt für deren übermäßige Qualitätkontrollen jedes einzelnen Objektivs nach jedem wichtigen Schritt. Zudem haben die im Gegensatz zu allen anderen praktisch ausschließlich ausgebildete Arbeiter, was u.a. deren Streuung sowieso schon minimiert. Einer der Gründe für die oft als überteurt abgestempelten Preise für Leitz/Leica Objektive.
Wenn du also keine Serienstreuung willst musst du dir z.B. ein Leica Summarit 35/2.5 kaufen - es kostet allerdings natürlich ungefähr das doppelte als Neuware vom Zeiss Sonnar 28/2.8 (made in Taiwan?) und trotz nicht vorhandener Serienstreueung ist es (vermute ich mal einfach) sogar schlechter (rein von der Auflösung) als die schlechteren Kopien der neuen Sonnare.
Ich finde das FE 35/2.8 übrigens gut für den Preis. Oder kennt jemand ein an der A7/r adaptierbare bessere 35mm Objektive für unter 1000€? Ich nicht, selbst wenn ich Gebrauchtpreise und nicht mehr hergestellte Objektive mit einfließen lasse.
PS: Aus physikalischen Gründen werden Fertigungstolleranzen bei Abblenden übrigens immer weniger ausschlaggebend für die Bildqualität.
So haben z.B. Rodenstock Rodagon- und Nikon El-Nikkor Objektive überdurchschnittlich große Fertigungstolleranzen, aber das spielt in der Praxis einfach keine Rolle, da man sie eh nur bei F5.6 oder sogar eher F8 benutzt und man hier auf einem DINA4 print nichtmal hardcore pixelpeeper mit Lupe Unterschiede finden kann.