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Wunderbare Schweiz - Ewiges (?) Eis - Landschaften ohne Farbe

Char

Moderator
Teammitglied
Themenersteller
Post 5000. Meine Guete, ich haeng hier zu viel rum.


Es ging in die Berge, und zwar das erste Mal so richtig. Das heisst.... eigentlich nicht. Der Piz Morteratsch ist "nur" 3751m hoch, in Kenia war ich auf gewaltigen 4985m (siehe Signatur). So hoch kommt man in den Alpen gar nicht. Aber es ist nicht ganz das Gleiche - waehrend man auf den Mt. Kenia (zumindest auf die dritthoechste Spitze) einfach so hochwandern kann, braucht man in den Alpen dann doch schon Pickel und Steigeisen. Anseilen sollte man sich auch.

Fuer uns ging es auf eine Ausbildungstour, fuenf Tage (Montag - Freitag) mit groesseren Abschnitten auf dem Gletscher, fuer mich das erste Mal. Schon beeindruckend, das ewige Eis - das gar nicht so ewig ist. Insgesamt bin ich im Nachhinein ein wenig enttaeuscht von der Ausbeute an Bildern, aber vorenthalten moechte ich sie euch dennoch nicht. Ich denke, fuer wirklich gute Landschaftsaufnahmen muss man sich noch mehr Zeit nehmen - und idealerweise alleine unterwegs sein. Das kollidiert dann aber ein wenig mit dem persoenlichen Sicherheitsbeduerfnis, denn in den Bergen sollte man eigentlich besser nicht alleine unterwegs sein...


Nun aber zu den Bildern :). Wie schon bei meinen Kenia-Fotos auch hier direkt eingebunden. Wen das ueberfordert, der moege nicht hinschauen ;). Ach ja, und an alle, die gleich rufen, man duerfe bei so etwas die Farben nicht weglassen - doch, man darf. Vielleicht stelle ich aber spaeter noch Bilder mit etwas mehr Farbigkeit ein. Mal sehen. Falls die Bilder zu gross sein sollten - F11 hilft eventuell.



Bild 1: Vadret Pers
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Der Persgletscher bei Nacht. Im Hintergrund sieht man den Piz Palü (linke Bildhaelfte, drei Gipfel). Rechts der Bildmitte die Gipfel der Bellavista, der etwas seltsam geformte Felsgipfel rechts nennt sich Crast' Agüzza. Die Grenze zwischen Schweiz und Italien laeuft genau auf der Krete aller dieser Gipfel und knickt dann an der Crast' Agüzza ab, sodass man tatsaechlich noch einen kleinen Teil italienisches Staatsgebiet sehen kann.


Bild 2: Piz Trovat
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Schon am naechsten Tag, dem Dienstag, das Licht ist am Mittag natuerlich nicht ideal. Hinten sieht man den Piz Trovat, an dem wir am Tag zuvor einen Klettersteig gemacht haben, sogar auf der Seite, die man sieht. Wir hatten mittags Pause gemacht auf der Isla Persa bzw. den Gipfeln darueber. Schon beeindruckend, komplett von Eisstroemen umgeben zu sein...


Bild 3: Piz Bernina
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In genau entgegengesetzter Richtung sieht man den Piz Bernina mit dem Biancograt (rechts). Da geht die normale Aufstiegsroute hoch. Am Tag vorher gab es hier einen Rega-Einsatz, und wie wir an diesem Tag erfahren mussten, kam die Hilfe leider zu spaet :(. Auch das gehoert leider in den Bergen dazu, auch wenn es der erste toedliche Unfall in diesem Jahr im Bernina-Gebiet war.


Bild 4: Schneekuppe
_DSC4838%20BW.jpg


Hier waren wir schon ueber unser Hauptziel, den Piz Morteratsch, hinweg - am Mittwochabend spielte das Licht dann auf den Berggipfeln. Hier die Schneekuppe, der kleinere Gipfel des Piz Roseg.


Bild 5: Chamanna da Tschierva
_DSC4842%20SW.jpg


Architektonisch durchaus interessant - an die Tschiervahuette gibt es einen modernen Anbau. Uebrigens nicht die einzige moderne Huette in den Alpen - die neue Monte Rosa Huette sieht noch deutlich futuristischer aus...


Bild 6: Piz Roseg und Vadret da Tschierva
_DSC4844%20SW.jpg


Wie gesagt, das Licht war gut und wurde fast noch besser - hier noch einmal der ganze Piz Roseg von der Tschiervahuette aus gesehen, im Vordergrund die zerrissenen Gletscherstroeme des Tschiervagletschers


Bild 7: Sterne I
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Die Sonne ging, der Mond kam - die Sterne auch. Ein beeindruckendes Schauspiel.


Bild 8: Sterne II
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Bild 9: Gletschersee
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Vor 30 Jahren gab es diesen See noch gar nicht - heute reicht die Gletscherzunge noch so gerade hinein. Gespeist wird der See von Sella- und Roseggletscher. Auf zweiterem haben wir dann abends noch ein wenig Ausbildung gemacht und gelernt, wie man Eisschrauben nutzt und wie man Eissanduhren baut :).


Bild 10: Fuorcla da Boval
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Der Blick zurueck: Am Mittwochmorgen standen wir in etwa dort, rechts auf dem Gletscher. Von der Gegenseite steigt man ueber relativ einfache Kletterei zur Fuorcla da Boval auf. Links geht es zum Piz Boval und Piz Tschierva, rechts zum Piz Morteratsch (ab hier dann eine reine Gletschertour). Donnerstag und Freitag wurde das Wetter schlechter und wechselhafter, dafuer spielte das Licht um so schoener auf den Bergen.


Bild 11: Badespass
DSC_5947%20SW.jpg


Ja, wir waren tatsaechlich baden in diesem See, der auf den schoenen Namen Lej Alv hoert. Und nein, warm war es nicht. Der See liegt auf 2639m ueber dem Meer. Es ist zwar kein Gletschersee, aber viel mehr als fuenf Grad hatte das Wasser wohl nicht. Sehr erfrischend, aber wir waren auch nur sehr sehr kurz drin ;). Zitat Bergfuehrer: "So was hab ich ja noch nie gesehen. Ich wollte schon 100 CHF wetten, dass ihr in DAS Wasser nicht rein geht." - schade, wir waren zu schnell, sonst haetten wir vielleicht noch eine Wette gewinnen koennen ;).



Und zu guter Letzt habe ich noch eines, weniger aus kuenstlerischen denn aus dokumentarischen Gruenden....

Bild 12: Gletscherschwund
Moraene.jpg


Rechts sieht man die Moraene. So hoch war das Eis mal - ein Groessenvergleich fehlt leider, aber da fehlen jetzt 50-100m Eis in der Dicke. In der Laenge hat der Gletscher mehrere Kilometer verloren.

Fairerweise sollte man aber dazu sagen, dass der Gletscherschwund immer ab dem Ende der kleinen Eiszeit gerechnet wird. Zur zeit der Roemer waren die Gletscher kleiner als heute.



So, ich hoffe, ihr hattet ein wenig Spass :). Kommentare und Kritik sind gerne gesehen, wenn irgendwer meint, meine Bilder durch Nachbearbeitung verbessern zu koennen, ist das auch erlaubt (aber bitte nur hier wieder einstellen).
 
Sehr sehr schön. Die Nachtaufnahmen mit dem Licht auf den Graten...Hach!

Freue mich mit Dir. Und beneide Dich um die Erlebnisse!

Die Fotos sind allesamt sehr gut geworden!
 
Grandiose Bilder einer eindrucksvollen Bergwelt.
Die SW Umsetzung ist Hammer :top::top:
Gruss Werner
 
Imposante Eindrücke, die Du sehr schön festgehalten hast. Ausschnitt und Inhalt sind absolut perfekt abgestimmt.

Grausam finde ich jedoch die "Färbung" in schwarz/weiß. Schöne Farben könnten die sehr guten Bilder zusätzlich unterstreichen.
 
Super Bilder. Besonders die bei Nacht mit dem Sternenhimmel:top:.
Bin selber gerne in den Alpen unterwegs und immer wieder überwältigt, wie viele Sterne man bei einer Übernachtung auf einer Hütte sehen kann.

Die Umsetzung in s/w finde ich auch gelungen. Nur den Gletschersee würde ich gerne auch mal in Farbe sehen.
 
Bild 1 ist top! Besonders gut gefallen die Kontraste, die sonst ein wenig flau sind. Es wirkt unglaublich plastisch.
Bild 2 gefällt mir auch, ich mag die diagonalen Streifen sehr!
 
So, ein paar habe ich noch.... wobei die Besten natuerlich schon in den ersten Post gewandert sind ;). Nun hat sich auch etwas Farbe eingeschlichen.


Bild 13: Diavolezza
DSC_5791.jpg


Die Diavolezza-Huette spiegelt die Berge eigentlich ziemlich genial - schade, dass ich hier kein Panorama gemacht habe, irgendwie wirkt es jetzt links abgeschnitten :(.


Bild 14: Piz Trovat (in Farbe)
_DSC4717.jpg



Bild 15: Badespass (in Farbe)
_DSC5018.jpg


Nicht exakt das gleiche Bild, aber ein wenig Abwechslung schadet ja auch nicht ;). Diesmal komplett symmetrisch.


Bild 16: Eislawine I
_DSC4669%20SW.jpg


Auch das gehoert zur Realitaet in den Bergen: Schnee- und Eislawinen. Und je nachdem koennen die auch zu einer grossen Gefahr fuer Alpinisten werden.


Bild 17: Eislawine II
_DSC4789.jpg


Was man hier sieht, ist ein Haengegletscher (oben am Bildrand). Sie schieben sich immer weiter ueber die Kante, bis irgendwann das Eis nicht mehr haelt und Teile in die Tiefe stuerzen. Es gibt wohl Leute, die solche Haengegletscher durchsteigen. Was passiert, wenn genau zu dem Zeitpunkt ein Stueck abbricht, kann man sich wahrscheinlich vorstellen...

An der Stelle brachen innerhalb von ein paar Minuten drei oder vier Eislawinen ab.


Bild 18: Pers- / Morteratsch-Kessel
DSC_5863.jpg


Bild 19: Labyrinth
DSC_5856.jpg


Noch eine lustige Geschichte.... oder eigentlich gleich zwei. Es geht um die Erstbesteiger des Piz Bernina, den man hier aber gar nicht sieht.... die waren zu dritt oder zu viert, und das Ganze lief etwa so ab:

Da es um die Zeit (ca. 1850) noch keine Huetten gab, startete man in etwa auf der Passhoehe des Berninapasses, etwas ueber 2000m, um Mitternacht. Dann liefen sie den Gletscher hoch, bis sie zum "Labyrinth" kamen. Das ist das, was man in beiden Bildern rechts sieht - ein wildzerrissener Gletscher mit einer Unmenge an Spalten. Damals war man natuerlich noch ein wenig anders ausgeruestet, es gab Hanfseile, Klettergestelle gab es nicht (die Seile wurden direkt am Koerper festgebunden.... aua). Naja, irgendwie sind sie wohl durch das Labyrinth durchgekommen und von da auf den Piz Bernina. Oben angekommen, wurde eine Flasche Wein gekoepft. Das hatte mehrere Gruende. Erstens musste man die Besteigung ja feiern. Zweitens musste man sich Mut und Kraft fuer den Abstieg antrinken. Und drittens hatte man ausser Wein eh nichts anderes zu trinken mitgenommen, das war damals so ueblich.... lustige Zeiten.

Heute gilt das Labyrinth als nicht mehr durchsteigbar. Das stimmt wohl aber nicht ganz. Vor ein paar Jahren sind im oberen Teil zwei verirrte Bergsteiger in einer Gletscherspalte gelandet. Das heisst, der erste ist reingefallen, der zweite ist hinterhergestiegen, um zu helfen und kam dann selber nicht mehr raus. Nun ja, im Prinzip waere das das Todesurteil gewesen, aber die beiden hatten Glueck. Nach drei mehr oder weniger gemuetlichen Tagen in der Gletscherspalte kam von oben eine zweite Dreierseilschaft, auch verirrt, und hat die drei entdeckt. Die haben dann auf schnellstem Wege Hilfe geholt - und sind dafuer auf kuerzestem Wege abgestiegen, durch besagtes Labyrinth. Dass sie da lebend durchgekommen sind, ist eigentlich schon ein kleines Wunder.

.... Frage am Rande, interessiert sich eigentlich irgendwer fuer diese Randgeschichten? ;)



Bild 20: Piz Fora
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Der Gletscher am Piz Fora ist inzwischen voellig aper (schneefrei) und wird wohl in Kuerze voellig verschwinden...


Und zu guter Letzt noch zwei Bilder des Piz Palü, diesmal auch in Farbe :). Das erste zeigt ihn im Mondschein, das andere kurz nach Sonnenuntergang - also quasi "Blaue Stunde" :). Ich hab es hier schon in S/W gezeigt, aber in Farbe.... hat es auch was.

Bild 21: Piz Palü im Mondschein
DSC_5786.jpg


Bild 22: Piz Palü zur blauen Stunde
_DSC4653.jpg




Ich hoffe, es gefaellt :).
 
So viele Bilder....so viele klasse Bilder...:top:

Sehr schöne Aufnahmen, vor allem die in Schwarz/Weiß sind durchweg wunderbar geworden!!
 
Wow :eek: - Ansel Adams lässt grüssen :top:

Oh, hmmm, einen solchen Vergleich hatte ich auch noch nicht ;). Freut mich natuerlich um so mehr.


Irgendwie habe ich das Gefuehl, dass Landschaftsfotografie weniger Freunde hat als z.B. Tierfotografie. Wenn ich die Bilder, die ich in Kenia gemacht habe, mit denen hier vergleiche, dann muss ich sagen, dass die hier technisch teilweise einfach besser sind (ich hatte auch mehr Zeit zum fotografieren). Dennoch kam zu den Tierfotos deutlich mehr Feedback....

Schwarzweiss scheint auch nicht so beliebt zu sein ;).
 
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