Na nun sei mal nicht so barsch. Was für die erfahrenen Fotohasen völlig normal und logisch ist, das kann ein
Anfänger ja auch nicht wissen. Der ist eben noch sehr unsicher und sucht die Gesellschaft erfahrener Leute.
Wieso ist es eine blöde Frage, wie man an Modelle kommt ? Man kommt leichter in einen Puff als an ein gutes Model. Und ich weiß, wovon ich Rede.
"Wie geht man mit dem Model um " Ist keine dumme Frage. (
Lachen sollte man über Deine arrogante Art mit Neulingen umzugehen. Du gibst selber Workshops ?
Na dann prost Mahlzeit, kommst Du dann den Teilnehmern auch so komisch ? Na da werden die sich aber freuen.)
Was Du bei dem Model beachten solltest:
1. Vorher möglichst genau besprechen, WAS Du Fotografien willst und das Du die Bilder publizieren willst (wenn Du es willst). Zeige dem Model
vorher den Vertrag und las sie es durchlesen.
Nicht das Du nach der Fotoaktion mit ihr in Streit geräts und alles umsonst war.
2. Wichtig ist eine gute Stimmung bei der Fotoaktion !
Wenn Du als Fotograf toternst und wortkarg bist, dann kommst am
Drehort nicht gerade Freude auf. Versuche also nett und aufgeschlossen zu sein.
Sage zu dem Model, das sie sagen soll, wenn ihr was nicht paßt. Das läßt Mißstimmungen erst gar nicht entstehen. Beobachte sie auch und wenn Du merkst, das sie sauer wird, frage sie was los ist. So werden aus kleinen Konflikten keine großen. Frage sie ab und zu, ob alles in Ordnung ist. Es gibt Leute, die fressen Ärger in sich hinein und sagen nichts. Wenn sie dennoch meint, das alles in Butter ist, dann kannst Du nicht mehr dafür.
3. Frage vorher das Model, in wie weit sie schon Erfahrungen hat.
4. Ob das Model gut ist, merkt man oft schon innerhalb der ersten Minute.
E
in wirklich gutes Model schaut in jeder Pose gut aus. Ich hatte schon Modelle, die sahen selbst dann gut aus, wenn sie irgendwelche banalen Dinge (Kaffeetrinken, Telefonieren) taten. Bei solchen Modellen brauchst Du nur auf den Auslöser zu drücken - es ist das reinste Vergnügen.
Es gibt aber auch Modelle, die sehen immer schlimm aus. Da kann man 1.000 Fotos machen - das Model wirkt immer verkramft und komisch aus. Dies ist aber selten.
Bei den meisten Modellen sind 10% der Aufnahmen sehr gut, 10% schlecht und 80% so lala bis gut.
5. Mach ab und zu mal eine Pause. Fotografieren macht zwar Spaß, ist aber auch Arbeit. Und das trifft auch für das Model zu. Manche Modele trinken gerne einen Kaffee, manche Rauchen. Frage sie dannach und gehe auf diese Gewohnheiten ein. Das freut das Model, so ist sie mehr bei der Sache und Du bekommst bessere Fotos. Frage aber vorher, ob sie solch eine Pause mit in die Arbeitszeit einbezieht. Nicht das Du ein Model für 2 Stunden buchst, nach 1 Stunde mal 30 min Pause machst ist und sie dann sagt, das sie jetzt nur noch 30 Minuten Zeit hat ...
6. Wenn Du Aktaufnahmen machen willst, sage dem Model das sie auf dem Weg zur Fotoaktion möglichst weite Kleidung tragen muß. Druckstellen am Körper können über Stunden anhalten und sehen nicht gut aus.
7. Erkläre dem Model sorgfältig den
Drehort, damit es nicht aus Versehen woanders landet. Z.B. gibt es einen Schillerplatz und eine Schillerstraße, welche weit entfernt sein kann. Versteht das Model dich falsch, dann ist schon Theater vorprogrammiert. Ich sage dem Model immer welche bekannten Dinge in der Nähe sind (Theater, Parks o.ä. die jeder kannt) und vor allem den Stadtteil. So ist die Wahrscheinlichkeit, das es Mißverständnisse gibt sehr klein.
8. Bitte das Model, das es wirklich rechtzeitig da ist. Ein abgehetztes Model ist kaum leistungsfähig, besonders im Hochsommer !
Manche Fotoaktionen sollte man im Hochsommer kaum machen, weil das Model dann Schweißgebadet da steht und die Fotos so kaum gut aussehen.
Wenn DU zum Model fährst, dann gilt für Dich logischerweise das selbe ! Außerdem mußt Du noch die Technik aufbauen und das dauert.
9. Rufe am Tag vorher noch mal, manche Modelle sind vergeßlich. Nicht das Du zig-Kilometer fährst und dann ist die
Trulla nicht da ...
10.
Vorsicht bei Modellen aus südlichen Ländern. Die stellen sich gerne zur Schau, aber wenn deren Mann das mitbekommt, dann bekommst Du schnell einen Gruß aus Solingen (Messer). Die sind da total unberechenbar und gefährlich. Laß es im Zweifelfall lieber sein, es gibt auch genug hübsche Modelle aus unserem Kulturkreis.
11. Vorsicht bei jungen Damen zwischen 16 und 18:
- Dort müssen die Eltern der Fotoaktion zustimmen und das Model logischerweise auch.
- Laß Dir es schriftlich bestätigen, das die Eltern einverstanden sind, schreibe auch rein,
das es softerotische Aufnahmen sind. So können die später nicht behaupten, Du wolltest ihre Tocher nur zusammen mit Gänseblümchen oder Pusteblumen ablichen.
- Laß Dir bestätigen, das die Eltern auch erziehungsberechtigst sind ! Ich hatte mal einen Fall, da bestätigte mir die Mutter das ich ihre 17jährige Tochter ablichen darf. Aber ich wußte nicht, das diese gar nicht erziehungsberechtigt ist, weil sie vor 10 Jahren mal im Knast saß - nur der Vater war also erziehungsberechtigt.
- Mach keine Fotos der
nackten Möpse oder gar unten im Strafraum ohne Höschen (auch wenn man es gerne machen würde) ... das darft Du erst wenn sie 18 ist.
- Wenn das Model 18 ist, muß sie Dir die Genehmigung erneut geben, der Vertrag ist bis dahin schwebend unwirksam !!!
Wenn die junge Dame clever ist, dann gibt sie Dir zwar die Genehmigung, aber will noch mal ihre Gage haben. Halte Dich also mit einer hohen Gage zurück, wenn sie noch unter 18 ist.
So, das soll es jetzt mal gewesen sein. Wenn es noch Fragen gibt - PN an mich und ich werde antworten.