Hallo CAPTA,
offensichtlich beweist Du jedoch gerade, das Produktfotografie nicht gerade Deine Stärke ist.
Selbstverständlich ist die Produktfotografie sehr stark mit Makrofotografie durchsetzt. Sicher hast Du aber auch Recht, dass es auch viele andere Arten der Produktfotografie gibt. Mode ist eben auch ein Produkt. Im engeren Sinn wie beispielsweise Food, kleine Gegenstände etc. ist jedoch die Nah- und Makrofotografie ganz klar die Basis.

Wenn ich das hier richtig verstehe - bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre - geht es dem TO hier vermutlich um relativ kleine Produkte bis zur Größe eines Radios oder ähnliches und weniger um den neusten 42'' Flachbildfernseher. Doch im Grunde gleichen sich die Techniken da auch, nur die Größe ist eine andere.
Bzgl. der Scheimpflugtechnik:
Seit wann bedeutet Scheimpflug und verwandte Techniken, dass die Film bzw. Sensorebene starr sein muss? Informiere Dich zunächst einmal, was Scheimpflug genau bedeutet, dann wirst Du verstehen, dass darunter viel mehr fällt, als das, was meist darunter verstanden wird. Was meinst denn Du, warum in der professionellen Produktfotografie manchmal immer noch mit GF oder MF System gearbeitet wird. Da man das aber hier grundsätzlich nicht voraussetzen kann, würde ich sagen, sollte man damit auskommen, was man hier hat - hier also meist eine dSLR, meist sogar ohne die Möglichkeit jeglicher Scheimpflugtechniken. Schon lange kann man fast jede Einstellung einer Fachkamera auch mit einer KB-SLR machen, wenn man das passende Zubehör hat.
Es steht außer Frage, dass auch ich eher ein Fachkamera einsetze, wenn es geht, nur leider ist das einfach nicht voraussetzbar und zweitens auch nicht immer möglich. Viele Kollegen haben in meinen Augen etwas unverständlich in der Zwischenzeit sogar ganz auf die Fachkameras oder MF-Kameras verzichtet - schade. Nur leider regiert zum Teil der Preis und viele können sich das einfach nicht mehr leisten.
D.h. im Grunde kann man für den hiesigen Bedarf die Produktfotografie auf gestalterische Aspekte (für die passende Präsentation des Motivs beim Kunden), makrofotografische Techniken und ganz wichtig die Lichtführung einengen. Letzterer Aspekte ist relativ aufwändig und erfordert in der Regel eine Beleuchtungsanlage. Nicht selten sind Kunden baff erstaunt, wenn sie mal ein Setup für die Food-Fotografie sehen und sich gar nicht vorstellen können, dass man so einen Aufwand treiben muss.
Gerade die gestalterischen Aspekte sind nicht einfach mal so gelernt, da gehört auch als Profi einiges dazu.
Leider wird der Begriff Makrofotografie relativ inflationell benutzt, so dass in Foren viele von Makrofotografie reden, wenn sie einfach mal ein Motiv etwas größer aufgenommen haben. Der Einstieg beginnt mit einem richtigen Makro. Ds heißt aber eben auch noch nicht, dass man schon alles kennt. Die Basis der Nah- und Makrofotografie ist natürlich die Technik der großen Abbildung und wie man das umsetzt. Fortgeschritten wird es (für mich) erst dann, wenn eine bessere Lichtführung und spezielle Einstelltechniken dazu kommen.