aber ich möchte doch gerne geld ausgeben!
vielen lieben dank für eure "for free" tips und mit dem rausgehen und üben habt ihr natürlich recht! das kann mir keiner abnehmen und das macht ja auch spaß. ich bin nur leider jemand der sich nicht wirklich selber motivieren kann

ich brauch jemanden der mich tritt oder den gedanken im hinterkopf: du hast da geld für bezahlt, jetzt machst du das auch. sonst falle ich abends nach arbeit einfach ins bett und das wars...
also bitte nicht mit mir schimpfen! und bitte beim online kurs finden weiterhelfen!

danke...
Ganz ehrlich? SPAR dir doch das Geld für den Online Kurs. Wenn du unbedingt Geld ausgeben willst, habe ich einen Buchtipp:
Scott Kelby: Digitale Fotographie.
http://www.amazon.de/Digitale-Fotog...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1241798674&sr=1-1
Gibts auch Einzelnd... würde 10 Euro sparen, da für dich erstmal nur Band 1 Interessant ist. Das Buch geht erstmal nicht auf Technik ein, sondern sagt dir einfach wie man was zu tun hat.
Das ist sicher einfacher als im Forum passende Tipps rauszusuchen. Wenn es dann erstmal halbwegs klappt, berücksichtigst du die anderen Tipps von oben. Du wirst die dann sicher auch viel besser verstehen.
So.. jetzt hast du Geld ausgegeben. In dem Buch gibts dann auch viele Tipps, die du bezahlen kannst. Kauf dir die, sagt der Herr Kelby, kauf dir das, sagt er.
Nicht alles ist bezahlbar. Band 2 gibt den Tipp: Wollen Sie Blümchen fotographieren wie ein Profi? Kaufen Sie sich ein Makro Objektiv!
(ich hör schon die Stimmen aus dem Foren-Offton: Waaaas? Das geht auch anders! Recht haben Sie, aber ein Makro hat da halt seine Vorteile!)
Wenn du dir einen Objektivpark zulegst (und zwar alles auf einmal, und alles neu) kannst du schon ein paar tausend Euro hinlegen. Das macht dich aber auch nicht zu einem besseren Fotografen.
Ich hab selbst erst angefangen mein Hobby auszuweiten und ernster zu betreiben als "schöne Fotos" rauszusuchen aus einem Wust von 1000en von Aufnahmen. Nämlich schöne Fotos ABSICHTLICH Fotografieren.
In dem Buch ist u.A. beschrieben, wie man Hochzeiten begleitet. Ich empfehle dir: LASS ES SEIN! Kelby hat das in seinem Unterton auch drin, er sagt auch warum. Kurzum: Es ist ein (hoffentlich) einmaliges Ereignis im Leben eines Menschen. Wenn du dann die Fotos versaust, versaust du auch die einzige visuelle Erinnerung die das Paar in ein paar Jahren dann noch hat, bzw. präsentieren kann. Die Verantwortung ist dann doch zu arg.
Aber es gibt ja auch kleinere Feiern. Ersetze für dich halt Hochzeit mit "Party". Eine Geburtstagsfeier, ein Kirchenfest, ein Stadteilfest, eine Kirmes.
Wenn dir diese Verantwortung dann zu wenig ist, wie du schreibst, willst du ja "getreten" werden, dann biete ein paar Freunden (und ein Tipp: AUCH das gleiche Geschlecht! Erstens wirkt das dann nicht so anrüchig und zweitens lernt man viel mehr darüber, wie man Menschen Fotograhiert!) an, sie zu Fotografieren. Wenn du die Bilder versaust, stellst du schon deine Freundschaft zu den Leuten auf die Probe... das ist wohl mehr Druck als ein paar olle Euro auszugeben! Also such dir erstmal ein paar sehr gute Freunde raus, die dir das auch verzeihen...
Auch über Portrait gibts ein Kapitel im Buch.
Wenn du das dann raus hast, kannst du beispielsweise zu Teilakt übergehen. Wenn du das verbaselst, treten die vorallem die weiblichen Modelle ganz sicher böse in den Hintern.
Achso... und die Grundlagen mit Schärfentiefe, Blende, Zoom, Verschlusszeit usw. solltest du dir dann doch mal durchlesen. Niemand verlangt, dass du die Wikipedia Formel für Schärfentiefen bei gegeb. Brennweiten und Blendenwerten incl. Zerstreuungskreis im Kopf ausrechnen kannst.... nichtmal Ansatzweise. Aber du solltest ein Gefühl entwickeln (und das kommt nur durch Praxis) bei welchen Brennweiten und Blendenwerten so ungefähr bei deiner Kamera ein ordentlicher Wert für Schärfentiefe zusammenkommt. Das beeinflusst viele Dinge!
Kleines Beispiel ohne viele Zahlen dazu. Du bist mit deiner Kamera unterwegs und hast ein dickes Tele vor der Kamera angebracht. Nun willst du eine Freundin vor einem Blumenbeet ablichten. Die Freundin soll mit dem Oberkörper drauf sein und die Blumen willst du auch noch scharf drauf haben, weil sie ja so schön sind. Dein Objektiv fängt meinetwegen erstmal bei 100mm Brennweite an. Du merkst sofort, dass du einiges an Abstand brauchst, um genug von der Frau aufs Bild zu bekommen.
Aus dem Buch weisst du, wie das Photo aufgebaut werden soll. Das machst du alles richtig (sagen wir mal Mädchen nach Links, rechts die Blumen, alles im goldenen Schnitt).
Das erste Problem stellt sich schon, dass du irgendwie weit genug wegkommen musst. Hättest du dich für ein weitwinkligeres Objektiv entschieden hättest du es leichter gehabt. Sagen wir du gehst 5m weg. Dein Objektiv schafft eine Offenblende von 5.6.
Wenn wir mal einen Schärfentieferechner betrachten wie den hier:
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
erhalten wir 0.7m Schärfebereich. Das ist ja schon was. Jetzt fokussierst du genau auf die Frau. Damit verteilen sich nach Faustformel etwa 1/3 der 70cm VOR die Frau (also 23cm) und 2/3 (47cm) hinter die Frau. Du hast wie im Buch gelesen auf die Augen Fokussiert. Der Abstand von Frau zu Blume (sie sitzt am Rand eines Beets) sind aber vielleicht schonmal 30cm (sie will sich nicht in die Erde setzen). Dann hast du noch 20cm Scharfe Blumen. Das reicht vielleicht nicht aus, um genug Blumen scharf zu haben. Im Sucher der Kamera sah aber noch alles gut aus (wie man diesen richtig benutzt um genau das zu vermeiden steht dann auch im Buch, Abblendtaste!).
Hättest du aber auf Blende 11 abgeblendet so hättest du 1.5m (mehr als doppelt soviel!) Schärfebereich gehabt und damit sicher viel mehr Blumen scharf gehabt.
Alternativ wärst du weiter weggegangen (damit bekommst du aber mehr aufs Bild!). Bei 10m Abstand und Blende 5.6 hättest du schon 2.8m Schärfebereich gehabt!
So lernst du, dich richtig zu positionieren. Das KANN KEIN KURS ersetzen. Du musst schon Raus und Feldübungen machen.
Der Druck wird dir dann schon vom Modell gemacht, der/die auch erwartet, dass du ein paar ordentliche Bilder von ihm/ihr produzierst.
Noch ein kleiner Tipp zum Geld ausgeben. Ich persönlich habe mir das Objektiv 24-70 F2.8 DG EX von Sigma zugelegt (in meinem Fall für Sigma SD14, gibts aber auch für die meisten anderen Kameras). Die Bilder die dabei rauskommen sind, sind im Vergleich zum normalo-Kit Objektiv der meisten Kams sowas von spitze! Und mit dem Brennweitenbereich deckst du auch enorm viele Motive ab!). Das Ding kostet schon was. Selbst gebraucht noch um 300 Euro. Generell gilt, dass ein besseres Objektiv deutlich mehr qualität liefert als ein "schlechtes" Objektiv an einem "besseren" Body. Also ob ich persönlich nun mein Kit an eine SD14 ranschraube und das dann mit der SD9 vergleiche... da sieht man soviel nicht. Wenn ich aber das Kit gegen das 24-70 antreten lasse, sehen die Fotos um sovieles besser an BEIDEN Kameras aus, dass man es erst glaubt, wenn man es sieht!
Spar dir lieber einen teuren Online Kurs und kauf dir das angegebene Buch, geh ins Feld, lass deine Freunde Druck machen und leg das gesparte Geld in ein tolles Glas an. Welches das richtige für dein Budget und deine Kamera ist, wirst du hier im Forum sicher erfahren.
Wenn du das drauf hast, bist du soweit wie ich und kannst dich mit anderen Problemen beschäftigen. Ich verzweifele grade an EBV... das ist ja so komplex... was man nicht alles mit Photoshop (auch Teuer!!!) machen kann... wow... oder die Theorie des Bildaufbaus... warum mögen wir den goldenen Schnitt? (das ist noch leichter...) oder warum wirken manche Bilder sogar besser, wenn man die Faustformeln ignoriert, also das Motiv direkt Mittig platziert? (da hab ich noch keine Antwort gefunden!).
Mein aktueller Eindruck vom Fotografieren und allem was damit heutzutage zusammenhängt (EBV, Ausbelichtung...) ist ganz typisch wie eine Wissenschaft nunmal für sich ist. Je mehr man weiss, desto mehr Fragen wirft das auf! Aber wenn man die Frage erstmal korrekt stellen kann, ist man schon so viel weiter, als der normalsterbliche und hat was verstanden!
In diesem Sinne:
Viel Erfolg!