Hier mal meine subjektiven Gedanken hierzu ... Ich bleib' mal beim "Du" ... ist für mich einfacher zu schreiben.
lies Dich mal durch div. Beiträge in diesem Forum, es schlagen hier und in div. anderen Foren viele Menschen auf, die gerade etwas neues anschaffen wollen.
Auch wenn ein Beitrag nicht zu 100% paßt, so kann man doch viel lernen.
Vielleicht liest Du Dir auch diesen link (
https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=111295) einmal durch. Ist lang, aber gut geschrieben.
Direkt zum Start: Ich schreib' das alles, weil Du Dich selber als Anfänger bezeichnest.
Bei einem begrenzten Budget tendiere ich generell dazu, lieber gebrauchte Bodies zu empfehlen und wenn schon neu, dann niemals die gerade aktuellen Modelle zu kaufen. Insgesamt kann man sagen, dass Kamerabodies nicht besonders wertstabil sind, Objektive schon eher. Daher kann man meiner Meinung nach auch mal das eine oder andere Objektiv kaufen und später wieder verkaufen. Das führt dazu, das man für sich selber herausfindet, was man denn wie oft braucht. Kauft man den aktuellen Kamerabody bezahlt man mehr, da jede Firma auch irgendwie die Forschungs- und Entwicklungskosten wieder reinbekommen möchte. Zumeist wird das auf die sog. Early Adopters umgelegt (die Erstkäufer). Bei einem älteren Body hast Du auch den Vorteil, dass Du Antworten zu Deinen Fragen im Netz und in Foren findest.
Ich hatte z.B. mal ein komplettes Equipment von Canon angefangen vom 15er bis zum 500er Brennweitenbereich - quer durch die Bank mit div. Objektiven und sogar einem 50-500. Irgendwann hatte ich "die Schnauze voll" und wollte einfach nur noch eine leichte Kamera haben, ganz egal was die für Bilder macht. Ich schlage vor: Probieren, aber auch den Mut zur Lücke haben - sich bloss nicht zum Packsklaven machen (das ganze Zeug wog letztendlich weit über 15 Kilo - nimm' das mal mit auf einen Berg

).
Generell macht es auch Sinn, mal nicht nur Nikon und Canon in die Hand zu nehmen - einfach um mal einen Vergleich zu haben (ich bin vor kurzem zu Sony gewechselt, da mir die fehlende Innovationsfähigkeit der Canons auf die Nerven ging - weia, dafür wird mich wahrscheinlich die Canonfraktion lynchen).
Eine One-for-all-Lösung gibt es nicht ! Es gibt weder die universelle Kamera, noch das universelle Objektiv. Alles ist immer ein Kompromiss. Auch dessen sollte man sich klar sein und dann für sich bewerten, was einem selbst am Wichtigsten ist. Beispiel ?
Ich lebe in der Nähe von Köln ... ich käme niemals auf den Gedanken mich am Rosenmontag mit einer sündhaft teueren DSLR in die Kneipen zu stürzen. Das ist quasie Geldvernichtung pur. Genausowenig käme ich niemals auf die Idee, auf eine Fotosafarie eine Casio Exilim mitzunehmen. Das kann man so auch auf Objektive übertragen.
Am Anfang würde ich immer wieder viele Objektive ausprobieren, weil es
a) einfach Spass macht, die Unterschiede auch nachher per Bild zu erkennen und für mich selber zu bewerten
b) ich dann irgendwann weiss, was ich brauche
c) ich Erfahrungen mit Brennweiten, Lichtstärken, ... sammeln kann
Weil es Dir sicher hilft hier mal die Objektivbewertung für Deinen Punkt 6:
Architektur:
Du brauchst ein Weitwinkel mit möglichst geringer Verzeichnung, lichtstark muss es nicht unbedingt sein, ich würde da ein 15-30 von Sigma oder ein 12-24 von Tokina empfehlen (kosten beide so um die 400 Euro - ist weit über Deinem Budget - daher ... hier reicht für Dich ein Superzoom aus: 18er Brennweite (BW) im unteren Bereich ist zwar knapp - aber Dein Budget ja auch)
Landschaft:
Hier sind die Anforderungen ähnlich wie bei der Architektur - die Verzeichnung ist vielleicht nicht ganz so wichtig, dafür sollte es aber eine gute Randabdeckung haben (keine Sorge, das können die meisten Objektive heutzutage liefern).
Parties:
Oh-ha, hier kommt was anderes ins Spiel. Reden wir von Partykampfgetümmel ala Karneval, dann (wenn's schon eine DSLR sein soll) besser ein innenfokussierendes Objektiv (die sind mechanisch nicht so empfindlich). Außerdem sollte das Objektiv lichtstark sein. Wenn Du nicht unbedingt von einem Diskoraumende zum nächsten einen Kopf formatfüllend ablichten möchtest (wobei - wenn jemand unbeobachtet fotografiert wird, kommen auch tolle Bilder raus), brauchst Du weniger Tele. Hier wäre ein kleines "Kampfobjektiv") wie das 18-55 für Dich sicher praktisch, weil's unter anderem auch schön leicht ist

- ein z.B. 17-50 mit 2.8 von Tamron wär hier zwar besser (übrigens auch für die Architekturfotografie ganz nett), aber das kostet um die 300 Euro (Budget).
Nahaufnahmen, Makros.
Entweder per Telemakro lösbar (z.B. 70-300 von Tamron oder Sigma - die Objektive besitzen einen Makroschalter - lies Dich hier mal durch ... ist ein interessantes Thema) oder man geht halt ziemlich nah ans Objekt ran (so lange das Objekt still hält geht das ganz gut

). Hier wäre wieder z.B. das 17-50 von Tamron ganz nett, aber für Deine Zwecke reicht auch erstmal das 18-55. Du wirst bald feststellen, dass Du lieber was lichtstärkeres hättest - aber nunja, das gehört zum Lernprozess dazu.
Nachtaufnahmen.
Coole Sache - fehlende Lichtstärke kann man durch Stativ (oder, nicht und Stabilisator) ganz gut ersetzen. Wenn Du allerdings BMX-Stunts z.B. in einer schlecht beleuchteten Halle ablichten willst, dann reden wir hier nicht mehr von einem Budget von 700 Euro. Die - und wahrscheinlich noch viel mehr brauchst Du dann für ein Tele mit einer lichtstarken Festbrennweite (div. 200er mit 2.8er Lichtstärke). Hier kann Dir ein 55-200er ganz gute Dienste leisten - aber ein 18-250 hat noch 50 mehr Tele, das ist auch nicht zu verachten, jedoch eher zu vernachlässigen.
Sport und Action
Hier hilft nur Lichstärke - nichts sonst. Ein Stabilisator ist zwar toll, aber selbst dann kannst Du den (schnellen) Moment nicht so gut einfangen, wie mit einem lichtstarken Objektiv (siehe 200er mit 2.8er Lichtstärke).
Reportagen
Hierreicht das 18-55er vollkommen. Ein 18-70er wär meines Erachtens noch toller, aber nunja, muss nicht. Lichtstärke ist nicht ganz so wichtig.
Da Du eher draußen fotografierst kannst Du auch noch über ein abgedichtetest und/oder Regenschutz nachdenken
Jetzt bist Du sicher noch der Typ, der nicht gerne Objektive wechselt (wer macht das schon gerne ?). Dazu noch ein Tip - nicht die teuerste Kamera kaufen und mehr in Brennweiten denken. Vielleicht ist ja eine zweite Kamera für Dich sinnvoller, als ein Objektiv für alles ?
Ich hab' z.B. eine recht teure Kamera und eine billigere. Wenn's nicht so auf Geschwindigkeit ankommt, dann nehme ich halt die billigere (die auch nicht sooo viel schlechtere Bilder macht). Außerdem bin ich nicht andauernd mit Objektivwechsel beschäftigt. Dafür muss ich halt mehr schleppen.
Nunja - die 100% Lösung gibt es nunmal nicht.
Hmmm - hab' ich Dir jetzt bei Deinem 18-105 <-> 18-55, 55-200 Problem geholfen ... oder hab' ich Dich nun eher mehr verunsichert
