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Weißabgleich und Auge

Lightsource

Themenersteller
Man liest immer wieder, dass das Auge eine Art automatischen
Weißabgleich macht. So, dass mir ein "weißes" Blatt Papier unter
Kunstlicht weiß erscheint. Aber ebenso unter Tageslicht.

Wenn ich nun ein Foto nehme, das mit Kunstlicht aufgenommen wurde
und betrachte es mit einer "neutralen" Beleuchtung, meinetwegen in einem
sonst weitgehend abgedunkelten Raum, so merke ich aber
weiterhin, dass es eine Kunstlichtaufnahme ist. Das fotografierte Weiß
hat dann einen Rotstich.

Sollte meine Farbwahrnehmung nun nicht
diese Abweichung ausgleichen?

Liegt das daran, dass ein Foto nicht aus einem kontinuierlichen
Farbspektrum besteht?
 
den Weissabgleich macht weniger Dein Auge als das Gehirn. Das weiss aus Erfahrung wo es ist und passt die Farbwarnehmung an.
Das Gehirn kann aber auch verwirrt werden in Situationen, wo es keine Erfahrung hat.
 
...
Wenn ich nun ein Foto nehme, das mit Kunstlicht aufgenommen wurde
und betrachte es mit einer "neutralen" Beleuchtung, meinetwegen in einem
sonst weitgehend abgedunkelten Raum, so merke ich aber
weiterhin, dass es eine Kunstlichtaufnahme ist. Das fotografierte Weiß
hat dann einen Rotstich.

Ich denke, dass liegt daran, das das Gehirn solche Situationen wie Kunstlicht erkennt. Aber mit der Zeit wird auch das nicht mehr wahrgenommen und der Rotstich wird als weiß interpretiert. Auffallen tut es dann, wenn man wieder in normales Licht kommt.
 
Der größte Teil der Farbwahrnehmung wird vom Gehirn übernommen.
Man sollte aber das Hirn nicht zu sehr vom Auge trennen ;)

Beispielsweise wird das Auge auch "farbmüde", das ist der Effekt,
den man bei den "Nachbildern" erkennen kann. Auch wird das
Sehpurpur bei der Beleuchtung verändert und muss sich erst wieder
erholen. Wenn ich mich also längere Zeit in einer Kunstlichtumgebung
aufhalte, oder eine "rosa" Brille trage, so wird es bereits in meinen
Augen zu einem Abgleich (Justierung oder Kalibration) kommen.

Es wird ja behauptet, dass ältere Menschen blaue Farbtöne nicht mehr
so empfindlich wahrnehmen können. Das würde bedeuten, dass man
das Alter eines Fotografen/Malers am übermäßigen Blaustich seiner Bilder
erkennen könnte. :rolleyes:

Ihr könnt euch bestimmt noch an das "viral gegangene" Bild eine Kleides
erinnern, von dem niemand so recht wusste, welche Farbe es hatte.
Dort hatte die Referenz gefehlt.

Was mich halt interessiert ist, wie das Auge/Hirn bei längerem Betrachten
von Kunstlichtbildern reagiert.

Ich erinnere mich noch an Diaprojektionen von Kunstlichtbildern.
Wenn man aber einen Kunstlichtfilter verwendete, sah
es auch nicht gerade natürlicher aus. Heutzutage hat man natürlich viel
mehr Möglichkeiten die Farben digital anzupassen. Aber wenn bei der
ursprünglichen Beleuchtung eine Farbe nicht vorhanden war, dann ist das
Dazuzaubern der fehlenden Anteile ja auch nicht so einfach.

Es gibt Menschen, z.B. in der Pharmaindustrie oder Chipherstellung, die
viele Stunden am Tag in einer gefärbten Beleuchtung arbeiten müssen.
Klappt dort der Farbabgleich des Gehirns noch, sehen die ein weißes
Blatt Papier als weiß?
 
Das fotografierte Weiß
hat dann einen Rotstich.

Sollte meine Farbwahrnehmung nun nicht
diese Abweichung ausgleichen?
Nö, wieso sollte es?
Es ist ja kein weißes Blatt Papier, sondern nur ein Foto davon und das obendrein mit dem Wissen, daß dieses mit farbigem Licht beleuchtet wurde. Es muss folglich eingefärbt sein.
 
Ein, wie ich finde, schönes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Auge bzw. Gehirn:

Vor langer Zeit hatte ich mein erstes Auto mit grüngetönter Wärmeschutz-Verglasung. Wenn ich aus dem Auto geschaut habe, sah die Welt aber nicht grün aus, sondern farbrichtig. Habe ich allerdings die Scheibe einen Spalt geöffnet und durch diesen Spalt nach draussen gesehen, war die Aussenwelt dort kräftig magenta-gefärbt.

Bei der Bildbearbeitung ist diese Anpassungsfähigkeit für mich tatsächlich ein Problem. Es kommt häufig vor, dass ich den Weissabgleich "richtig" einstelle, aber wenn ich die Ergebnisse am nächsten Tag noch einmal anschaue, sind sie alle deutlich gelbstichig. Eine wirkliche Lösung gibt es wohl nicht.

Gruss
Bezier
 
Ich glaube tatsächlich, dass der Weißabgleich im Hirn fast ausschließlich über die Erwartungshaltung zustandekommt. Ein weißes Blatt Papier wird auch im goldgelbesten Kunstlicht als weiß wahrgenommen - wenn der Betrachter ein weißes Papier erwartet. Gleichzeitig ist das Auge dann aber schon in Schwierigkeiten, wenn es erkennen muss, ob das Papier tatsächlich reinweiß ist oder nicht doch leicht cremefarben.

Wo ich an meine Grenzen komme: Das Licht an meinem Kleiderschrank ist nicht doll, und da habe ich dann Mühe, schwarze und dunkelblaue Socken auseinanderzuhalten. Bei Tageslicht sieht man den Unterschied auf drei Meilen.
 
Ich finde Farbwahrnehmung, und was damit zusammen hängt, ist ein sehr
spannendes und weitreichendes Thema.
Beispielsweise ist Metamerie bei vielen Leuten nicht sehr bekannt.

Das Argument mit der Erwartungshaltung finde ich schon einigermaßen passend.
Allerdings sitze ich hier in einem Raum, der von warm-weißen LEDs beleuchtet wird.
2700K sollen es sein. Diese strahlen gegen eine gelbe Raufasertapete.
Bei den "weißen" Papieren sehe ich durchaus gewisse Unterschiede.
Manch weißes Papier enthält Weißmacher, also eine leicht bläuliche Nuance.

Wenn ich meinen "professionellen" Farbchecker zur Hand nehme, empfinde
ich die große graue Seite als eher orange gefärbt, was ja den Lampen
entsprechen würde.
Sollte ich nicht eher ein neutrales Grau erleben, weil ich es erwarte, und
schon sehr lange in diesem Raum sitze?

An meinem Arbeitsplatz in einem Labor haben wir ein Farbmessgerät.
im Koffer ist dort ein Referenzweiß enthalten. Wenn ich dieses Weiß
unter Tageslichtleuchtstofflampen betrachte, empfinde ich dieses Weiß
immer als eher rötlich getönt. Ich muss mal an einem neutralgrauen
Tage mit diesem Ding ins Freie gehen, mal sehen wie ich es dort empfinde.

Bei den diversen Farbtests habe ich eigentlich immer die volle Punktezahl
Beispiel:
https://www.xrite.com/de/hue-test

Irgendwie ist das alles nicht so schlüssig.
 
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