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Der gestalterische Teil wurde bestritten, den ich aber immer mit einbeziehe.
Und das ist auch richtig.
Zieht Euch von mir aus zehn Bilder nach dem Zufallsprinzip aus dem Thread "best shots" (oder so ähnlich) und analysiert sie ...
wie viel Anteil am wow-Effekt hat die (equipment-basierte) Technik und wieviel das bildnerische know-how.
Ich stell mir da immer zwei Fragen:
- wie würde ein technisch höchst spektalulär gelöstes Motiv wirken, wenn es mit einer einfachen, technisch höchst unspektaluräen Technik aufgenommen wäre?
- Würde ein gekonntes Bild, das mit einfachen technischen Mitteln gestaltet wurde, einen sgnifikanten Mehrwert erfahren, wenn die spektaluäre Technik zum Einsatz käme?
Und auch wenn das nicht allen gefallen mag ... ich(!) komm fast immer zum selben Schluss: nimm einem spektakulären Bild seinen technischen overload, so bleibt meist nur nen banales und bemühtes Bild übrig. Es "lebt" ausschließlich von seinem technisch erzeugten wow (nicht umsonst hatte HDR so nen Erfolg, nicht umsonst werden so viele UWW-Objetive gekauft ... ...). Nicht falsch verstehen: das kann und darf man durchaus toll finden ... Andererseits, ein tolles Foto, das mangels aufwendiger Technik vielleicht technische Mängel aufweist (also Mängel, die durch das Equipmen bedingt sind) wird fast immer ein gutes Bild bleiben. Vielleicht würde der technische overload sogar des Reiz den Bildes zerstören.
Eine uralte Binsenweisheit: Technik ist schlicht Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist eine (möglichst gute) Fotografie. Verschiedene Genres kommen mit einem Grundmaß an technischen Mitteln naturbedingt nicht aus ... aber der überwiegende Teil der Qualität eines schöpferischen Werkes (hier Foto) ist der Inhalt. Für manche ist der Zweck auch nicht zwingend nen gutes Ergebnis, sondern schlicht der Prozess des Fotografieren. Auch ok. Aber das sollte dann in einer Diskussion auch so benannt werden. Über gestalterische Qualität reden zu wollen, wenn man eigentlich gar keine Ahnung davon hat, erzeugt meist Widerspruch.