Ich vermute, fast alle genialen Fotos sind aus der Situation, aus dem Moment heraus passiert. Da gab es gar keine Idee - allenfalls eine Intuition für den richtigen Moment.
Sehe ich nicht ganz so.
Auch wenn die Zeit fehlt sich noch um Technik und Ideenfindung zu kümmern, kann Bildgestaltung stattfinden.
Vorstellungen über Bildideen können sehr vielfältig sein, ja auch "diffus".
Der berühmte "entscheidende Augenblick" ist einer, in der gewisse Vorstellungen quasi abgerufen werden.
Man hat dann vlt nicht mehr die Möglichkeit sich ausgiebig Gedanken zu machen und trotzdem "weiss man genau was man will" bzw weiss genau, "wie das Foto aussehen müsste".
Selbst bei Situationen, Szenerien denen man unverhofft begegnet.
Aber "unverhofft" ist nicht mit "zufällig" gleichzusetzen.
In der Reportagefotografie (wozu ich die klassische Streetfotografie auch zähle) und Presse besteht viel aus Planung, Vorbereitung.
Es gehört wohl eher zur moderneren, an die "topography" angelehnte Auffassung der Streetphotography, sich der jeweiligen Situation "hinzugeben".
Ein durchaus typisches Merkmal dieses Genres, die Bilder als "zufällig entstanden" wirken lassen.
Doch solche Auffassung entspricht eher diesem Genre und nicht generell anderen, nicht mal der klassischen Magazinfotografie aus der die Streetphotography entstand.
Auch Landschaftsfotografie bedient sich bei Manchem diesem "mentalen Stilelement".
So weit, dass man für eine Bildidee auch gleich Bildtitel bräuchte - wie @Roland Frank - würde ich jedoch nicht gehen.
Gewiss ein profanes Mittel.
Persönlich kann ich dem nicht viel abgewinnen, da mir persönlich Bildtitel meist irrelevant sind und äusserst selten welche vergebe. Dem Betrachter mitteilen, was dieser ja selber sieht, fand ich schon immer tendenziell überflüssig.
In der Kunst ist das allerdings gang und gäbe, da Bildtitel auch zur Identifizierung dienen können.
Bei sehr abstrakten Bildern können Titel sogar auch eine Art Orientierung sein.
Aber : mit "Qualität" scheint das alles nicht viel zu tun haben.