Insofern ist es für mich absolut keine Option auf Lightroom zu verzichten.
Kann ich verstehen. Deine Probleme liegen aber im Detail:
Mein Gedanke war halt, dass ich bei der Übergabe von Lightroom zu z.b. Luminar durch diesen JPG Schritt schon einen Qualitätsverlust bzw. Farbverlust etc. habe.
Dein Gedanke ist auch richtig. Der Qualitätsverlust spielt sich nicht nur bei der geringeren Farbtiefe ab, sondern auch bei den anderen Parametern der Kompression und den sich daraus ergebenden Konsequenzen (Detailschärfe, Artefakte etc.). Verlustbehaftete Kompressionsformate verwendet man (daher), so man qualitativ hochwertige Ergebnisse haben möchte, nur bei der Ausgabe, nie innerhalb der Bearbeitungskette.
Zwei Dinge würde ich be- oder überdenken:
- "You get what you pay for." Hohe Qualität erfordert grundsätzlich mehr grundsätzlich vorhandene Information und daher auch mehr Speicherplatz als niedrige. Ich betone, um Diskussionen um den Haarespaltens willen zu vermeiden, dass ich jetzt mehr auf Verständlichkeit Wert lege, daher auch Aussagen verkürze. Speicherplatz ist heute die günstigste Komponenten beim Fotografieren. Dort zu sparen bedeutet Erinnerungen und mehr zu riskieren.
- "Farbtiefe ist nicht nur ein Wort." Auch wenn hohe Farbtiefe für den Druck nicht so erheblich ist (üblicherweise wird mit 8Bit Farbtiefe gedruckt), so ist sie wichtig für die Bearbeitung. 8Bit Farbtiefe pro Kanal reicht für die Darstellung von 256
Farben Farbtönen, mit 16Bit Farbtiefe können bereits 65.536 Farben Farbtöne sauber dargestellt werden, natürlich ebenfalls pro Farbkanal. Spielt bei der Bearbeitung vor allem dort eine Rolle, wo du Verläufe im Bild findest, z.B. im Himmel eines Bildes; mit 256 kann es da leicht zu stufigen Verläufen kommen. Aber natürlich brauchen Bilder mit 16Bit Farbtiefe mehr Platz als solche mit lediglich 8Bit. "Übliche" Monitore stellen heute für die Bearbeitung zwischen 10 und 16Bit Farbtiefe dar, im kommerziellen Druck werden in der Regel nur 8Bit Farbtiefe verwendet.
Jetzt im Nachhinein hab ich für meine Hunderte großen Tiff Dateien einen Weg gefunden Speicherplatz zu sparen.
Ich dachte, als Allererstes findet bei dir die Umwandlung deiner großen RAW-Dateien in DNGs statt. Um Speicherplatz zu sparen. Las ich weit oben im Thread. Dabei geht - du schließt das RAW nicht mit ein, wenn die Dateigröße danach drastisch sinkt - auch schon mal ein wenig Information flöten, was aber noch nicht die entscheidende Rolle spielen dürfte, solange du die Umwandlung und Bearbeitung innerhalb der Adobe-Welt halten kannst. Adobe hat das Format klar spezifiziert und auch weiterführender Informationen zur Implementierung veröffentlicht. Was gut ist. Trotzdem halten sich nicht alle Software-Hersteller sklavisch dran. Und ein Haken ist auch, dass DNG zwar ein offenes Format ist, aber von Adobe patentiert.
Sobald du mit DNGs in die Software anderer Hersteller gehst, wird nicht immer lustig. DNG ist ein Containerformat, in das Hersteller packen, was sie für gut und richtig halten. Und das passiert auch, wie in keinem anderen Format. Auch haben nicht alle Software-Hersteller das Format DNG verinnerlicht, nicht jede Software kann mit den DNGs anderer Hersteller gleich gut umgehen. Da können neben variablen Dateigrößen, Farbverschiebungen und Kontrastverlusten auch noch andere Nebenwirkungen auftreten. Leider. Capture One Pro war bis vor wenigen Jahren ein Paradebeispiel, was man mit DNG alles anstellen kann. Also Vorsicht!