Jedoch habe ich gehört, dass die Vollformatsensoren technisch schneller Probleme machen, als die Vorgänger.
gefährliches halbwissen...
es kommt stark drauf an was man unter "technische probleme" versteht - oder verstehen möchte.
ich verstehe unter "technische probleme" fehlfunktionen aller art, ausfälle, störungen des systems etc. üblicherweise auch mit "meine kamera ist kaputt" bezeichnet.
die gibt es bei KB-Sensoren genau so selten oder oft wie bei APS-C-sensoren.
was du bzw. dein bekannter aber wohl mit "technische probleme" MEINT ist die diskussion zum thema "welche NACHTEILE hat ein kamerasystem mit KB-format-sensor gegenüber einem kamerasystem mit APS-C-sensoren"
um es kurz zu machen:
- der sensor braucht mehr platz -> folge: kamera wird grösser, schwerer,
- das prisma muss grösser sein wenn eine ähnliche bildfeldabdeckung und suchervergrösserung erreicht werden soll -> folge: kamera wird grösser, schwerer
- der sensor ist teurer, die software aufwändiger -> kamera wird teurer.
- die objektive für KB-kameras sind bei gleichem brennweitenäquivalent, gleicher verarbeitungsqualität und gleichem blendenwert in der regel grösser, schwerer und teurer.
- die wirklich hervorragenden objektive für KB-sensoren müssen telezentrisch gerechnet werden um vignettierung und randunschärfe in den griff zu bekommen. dies macht sie grösser und schwerer - und vor allem: teurer. vignettierung und loCAs wird bei vielen KB-Kameras inzwischen aber über software in der kamera ausreichend gut korrigiert.
- die anforderungen an die auflösung sind bei APS-C und KB-Sensoren in der 24MP-klasse höher als für KB-sensoren mit nur 12MP. -> folge: objektive die ich an aps-c als gurke betitelt habe sind an der d700 durchaus brauchbar bis prima.
- die relativ grossen pixel eines 12MP-KB-sensors erlauben eine deutlich höhere empfindlichkeit und ein besseres rauschverhalten als 12MP-oder-mehr-aps-c-sensoren. in der praxis sind dies etwa 2 blendenstufen unterschied.
- um auf die gleiche schärfentiefe wie bei aps-c zu kommen muss man bei gleicher äquivalenter brennweite bei KB-sensoren weiter abblenden, wodurch sich der iso-vorteil relativiert ODER investitionen in längere, lichtstarke objektive tätigen. alternativ kann man mit der gleichen brennweite wie an aps-c auch einfach etwas näher ans motiv ran gehen und den iso-vorteil bei gleicher brennweite voll ausschöpfen.
- bei makroaufnahmen sind aps-c-kameras durch die grössere schärfentiefe bei gleichem brennweitenäquivalent und gleicher blende durchaus im vorteil.
kompaktknipsen jedoch noch mehr.
