Also, nochmal zur Erklärung:
In analogen Zeiten war der UV-Filter wichtig, weil der Film empfindlich reagierte. Die digitalen Sensoren sind da unempfindlich(er), und ein UV-Filter ist üblicherweise im ohnehin vorhandenen Filter vor dem Sensor "integriert".
Dennoch: für mich ganz persönlich hat ein UV-Filter (oder Neutralglas) Vorteile. Man will schliesslich häufiger mal die Vorderlinse reinigen, und wenn man mal am Strand unterwegs ist (Sand kratzt GRAUENHAFT) oder sonstige hartnäckige Verunreinigungen loswerden will, kann man einen 60€-UV-Filter mit weniger schlechtem Gewissen bearbeiten, als ein 600€-Objektiv.
Bei einem 120€-Objektiv sieht das unter Umständen schonwieder anders aus, die Frontlinsen sind ja auch nicht aus Zucker - und ein hochwertiger Filter, der dann fast so viel kostet wie das Objektiv - naja.
Ein kleiner Kratzer in der Frontlinse ist sehr ärgerlich, im Filter egal - daher habe ich auf fast allen (teuren) Objektiven auch einen Filter drauf. Es poliert sich einfach beruhigter.
Und ich patsche gerne mal aus versehen vorne auf der Linse rum, oder man steht in der Gischt oder im Sprühregen...
Bestes Beispiel ist mein (gebraucht gekauftes) MF 300/2.8, bei dem mir der Verkäufer dann doch mitteilen musste, das ein Kratzer "vorne" drauf ist. Aber nur auf dem - Achtung - 122mm UV-Filter (Neupreis Nikon: $250), nicht auf der Frontlinse.
Wenn man überschlägt, was der Austausch der Frontlinse eines 300ers kostet, ist man mit dem UV-Filter noch günstig bedient. Ich habe ihn drauf gelassen, weil die Kratzer gemessen an der Frontlinse winzig sind (2mm), und bisher keine Flares oder sonstige negative Erscheinungen aufgetreten sind.