Heißt die Kamera wird etwas langsamer oder?
Theoretisch ja, wobei selbst das nicht sicher ist. Schon vor Jahren hat man auf dem PC festgestellt, dass komprimierte Daten schneller(!) verarbeitet werden als unkomprimierte. Die Ursache: der physikalische Daten-I/O für die unkomprimierten Daten dauerte länger als das Lesen/Schreiben der komprimierten Daten inkl.(!) Umrechnung der Daten.
Die Prozessoren waren so schnell geworden, dass der rechnerische Overhead geringer war als der physikalische Lese/Schreibvorgang.
Diese Erkenntnis basierte damals aber auf den normalen Festplatten (HDDs). Für neuzeitliche SSDs dürfte das nicht mehr stimmen.
Mit diesem Wissen muss man also auch berücksichtigen, wie schnell ein Datenzugriff in der Kamera ist. Da sind zwar vergleichsweise lahme SD-Karten verbaut (eine SSD ist um Welten schneller), aber andererseits werden viele Kameras mit einem recht großen Cache (schneller Zwischenspeicher) ausgestattet und die eigentlich Datenspeicherung erfolgt quasi "zwischen" den Auslösevorgängen unbemerkt vom Fotografen.
Die Grenzen des Caches erfahren die Anwender immer dann, wenn sie in RAW Serienaufnahmen machen. Dann werden meistens die ersten X Bilder in hoher Geschwindigkeit gemacht und irgendwann fängt die Kamera an zu "stottern" (das kennt eigentlich jeder, der RAW Serienbilder schießt). Das ist exakt der Zeitpunkt, wo der Cache voll ist und die Daten endgültig auf die langsame Karte geschrieben werden müssen.
Last not least ist es wahrscheinlich müßig, über die Geschwindigkeitsvor- und Nachteile von compressed lossless RAW zu sinnieren. Wenn die Kamera das kann, spricht nichts dagegen, das auch zu benutzen. Passen letztendlich mehr Fotos auf die Karte.