So, heute habe ich mal das SIgma 100-300 4.0 EX und das Canon 100-400 4.5-5.6 IS längere Zeit testen können - an einer 300D versteht sich. Mal einige gesammelte Feststellungen:
1.) Das Canon bietet bei ca. doppeltem Preis (1600 zu 850 EUR) 100mm mehr Brennweite und einen IS, bedenkt man, daß man das SIgma mit einem 170 EUR TK auf ein 140-420 5.6 bringen kann, ist also zunächst einmal der IS das entscheidenste auffällige Kriterium, was man sich mit einem AUfpreis von dann fast 400 EUR erkauft.
2.) Zur Verarbeitung: Beide Optiken sind hervorragend verarbeitet, wobei das Canon einen noch hochwertigeren Eindruck hinterläßt.
3.) Zum Handling: Ich habe angefangen mit dem Sigma, was trotz seines Gewichts gut in der Hand liegt und mitsamt Kamera gut zu halten ist (habe noch bei 1/200s scharfe Bilder bei 300mm machen können ohne aufstützen). Da es eine konstante Länge hat liegt es auch beim Zoomen gleichbleibend gut in der Hand. Problematisch war aber der Zoomring, der im Gegensatz zum Fokusring schwer zu ertasten war (liegt zumindest für mich absolut ungünstig), entgegengesetzt zu den Canon Zoomringen dreht und sehr schwergängig ist.
Das Canon liegt ebenfalls ausgezeichnet mitsamt Kamera in der Hand, es fährt jedoch sehr weit aus (ein Tribut an die 400mm), da man aber die Hand aufgrund der Konstruktion als SChiebezoom immer vorne am Objektiv hält liegt es auch dabei gut in der Hand und der sich stark verändernde Schwerpunkt fällt weniger ins Gewicht als bei einem Drehzoom, wo die Hand konstant an einer Stelle liegt und der Schwerpunkt sich auch nach vorne verlagert. Der Schiebezoom an sich war sehr gut zu bedienen dank Einstellring, der den Widerstand regelt. Beim Zoomen ist der Fokusring (dank Schiebezoom) immer in Reichweite (im Gegensatz zum Sigma wo man umgreifen muß). Obwohl ich eigentlich eine aus der Vergangenheit stammende Abneigung gegen Schiebezooms habe (hatte?!) fand ich das Canon vom Handling her erheblich besser als das Sigma!
4.) Zur Bildqualität: Bei der Bildqualität nehmen sich die Optiken nicht viel, wobei man sagen muß, daß beides keine Optiken für Offenblende sind (auch das Sigma nicht entgegen anderslautenden Tests). Blendet man beide aber ca. eine halbe Blende ab sind sie gleichwertig. Das Canon läßt ab ca. 300mm spürbar nach, das Sigma knapp vor 300, den Bereich 200-250 fand ich beim SIgma (entgegen anderslautenden Tests die ein spürbares Nachlassen auch schon ab 200mm attestieren) immer noch ausgesprochen gut. Insgesamt kann man sagen, daß beide Optiken über ihren gesamten Brennweitenbereich den üblichen 70-300 Zoom weit überlegen sind (aber das wäre auch bei der Preisdifferenz traurig, wenn es nicht so wäre).
5.) Zum AF: Viele sagen zwar, daß der AF des Sigma langsamer wäre als der des Canon, sie sind aber direkt verglichen subjektiv gleichschnell, ein wirklicher Unterschied ist nicht ausmachbar. Sie sind aber beide langsamer als der AF eines kurzbrenweitigen Ring-USM-Objektivs (als Vergleich mein Canon 24-85) ... dessen sollte man sich bewußt sein.
6.) Zum IS: Der IS funktioniert phantastisch und ist bei 200-400mm ein echter Gewinn (zumal das Canon auch leicht abgeblendet werden sollte falls möglich), Verwacklungsfrei waren bei 400mm (immerhin 640 KB) problemlos 1/50s möglich. Die höhere Lichtstärke des SIgma gleicht dies nicht wirklich aus, wobei natürlich bei SPortaufnahmen aufgrund der Bewegungsunschärfe die Bedeutung des IS hinter der einer höheren Lichtstärke zurücktritt.
7.) Zum STaubproblem des Canon: Nunja, konnte ich zwar nicht wirklich testen, aber vom Grundsatz her ist jedes Objektiv (egal ob SChiebe- oder Drehzoom) was seine Länge ändert von Staub bedroht, das wird bei einem Schiebezoom nicht zwangsläufig schlimmer sein als bei einem Drehzoom. Dem Sigma dagegen sollten Staubprobleme eher Fremdsein, da es eine konstante Länge beim Zoomen behält. Für wirklich Staubige umgebungen (Wüste etc) wäre also u.U. das ein wirklicher Vorteil für das SIgma.
Resümee: Der EIndruck des Canon ist ausgezeichnet und subjektiv erheblich besser als der des SIgma, Gerade die Punkte Handling (hätte ich nicht gedacht!) und IS wiegen bei mir sbjektiv stärker als die Vorteile des SIgma (etwas lichtstärker und geschlossene Bauform). Die optische Qualität ist bei beiden Objektiven für Zooms sehr gut und für Zooms dieser Brennweiten ausgezeichnet. Die Frage ist nur, ob das Canon den AUfpreis aufgrund seiner Vorteile wert ist.
Für mich ist heute auf jeden Fall eine Entscheidung gefallen: Das SIgma wird nicht mein Telezoom aufgrund der persönlichen Handlingprobleme, ansonsten ist es ein ausgezeichnetes Objektiv zu einem guten Preis, was ich auch jederzeit weiterempfehlen kann. OBs nun das Canon 100-400 wird weiß ich noch nicht, eine Lösung Canon 70-200 4.0 L und 300 4.0 L IS wäre kaum teurer und durchaus eine ALternative.
1.) Das Canon bietet bei ca. doppeltem Preis (1600 zu 850 EUR) 100mm mehr Brennweite und einen IS, bedenkt man, daß man das SIgma mit einem 170 EUR TK auf ein 140-420 5.6 bringen kann, ist also zunächst einmal der IS das entscheidenste auffällige Kriterium, was man sich mit einem AUfpreis von dann fast 400 EUR erkauft.
2.) Zur Verarbeitung: Beide Optiken sind hervorragend verarbeitet, wobei das Canon einen noch hochwertigeren Eindruck hinterläßt.
3.) Zum Handling: Ich habe angefangen mit dem Sigma, was trotz seines Gewichts gut in der Hand liegt und mitsamt Kamera gut zu halten ist (habe noch bei 1/200s scharfe Bilder bei 300mm machen können ohne aufstützen). Da es eine konstante Länge hat liegt es auch beim Zoomen gleichbleibend gut in der Hand. Problematisch war aber der Zoomring, der im Gegensatz zum Fokusring schwer zu ertasten war (liegt zumindest für mich absolut ungünstig), entgegengesetzt zu den Canon Zoomringen dreht und sehr schwergängig ist.
Das Canon liegt ebenfalls ausgezeichnet mitsamt Kamera in der Hand, es fährt jedoch sehr weit aus (ein Tribut an die 400mm), da man aber die Hand aufgrund der Konstruktion als SChiebezoom immer vorne am Objektiv hält liegt es auch dabei gut in der Hand und der sich stark verändernde Schwerpunkt fällt weniger ins Gewicht als bei einem Drehzoom, wo die Hand konstant an einer Stelle liegt und der Schwerpunkt sich auch nach vorne verlagert. Der Schiebezoom an sich war sehr gut zu bedienen dank Einstellring, der den Widerstand regelt. Beim Zoomen ist der Fokusring (dank Schiebezoom) immer in Reichweite (im Gegensatz zum Sigma wo man umgreifen muß). Obwohl ich eigentlich eine aus der Vergangenheit stammende Abneigung gegen Schiebezooms habe (hatte?!) fand ich das Canon vom Handling her erheblich besser als das Sigma!
4.) Zur Bildqualität: Bei der Bildqualität nehmen sich die Optiken nicht viel, wobei man sagen muß, daß beides keine Optiken für Offenblende sind (auch das Sigma nicht entgegen anderslautenden Tests). Blendet man beide aber ca. eine halbe Blende ab sind sie gleichwertig. Das Canon läßt ab ca. 300mm spürbar nach, das Sigma knapp vor 300, den Bereich 200-250 fand ich beim SIgma (entgegen anderslautenden Tests die ein spürbares Nachlassen auch schon ab 200mm attestieren) immer noch ausgesprochen gut. Insgesamt kann man sagen, daß beide Optiken über ihren gesamten Brennweitenbereich den üblichen 70-300 Zoom weit überlegen sind (aber das wäre auch bei der Preisdifferenz traurig, wenn es nicht so wäre).
5.) Zum AF: Viele sagen zwar, daß der AF des Sigma langsamer wäre als der des Canon, sie sind aber direkt verglichen subjektiv gleichschnell, ein wirklicher Unterschied ist nicht ausmachbar. Sie sind aber beide langsamer als der AF eines kurzbrenweitigen Ring-USM-Objektivs (als Vergleich mein Canon 24-85) ... dessen sollte man sich bewußt sein.
6.) Zum IS: Der IS funktioniert phantastisch und ist bei 200-400mm ein echter Gewinn (zumal das Canon auch leicht abgeblendet werden sollte falls möglich), Verwacklungsfrei waren bei 400mm (immerhin 640 KB) problemlos 1/50s möglich. Die höhere Lichtstärke des SIgma gleicht dies nicht wirklich aus, wobei natürlich bei SPortaufnahmen aufgrund der Bewegungsunschärfe die Bedeutung des IS hinter der einer höheren Lichtstärke zurücktritt.
7.) Zum STaubproblem des Canon: Nunja, konnte ich zwar nicht wirklich testen, aber vom Grundsatz her ist jedes Objektiv (egal ob SChiebe- oder Drehzoom) was seine Länge ändert von Staub bedroht, das wird bei einem Schiebezoom nicht zwangsläufig schlimmer sein als bei einem Drehzoom. Dem Sigma dagegen sollten Staubprobleme eher Fremdsein, da es eine konstante Länge beim Zoomen behält. Für wirklich Staubige umgebungen (Wüste etc) wäre also u.U. das ein wirklicher Vorteil für das SIgma.
Resümee: Der EIndruck des Canon ist ausgezeichnet und subjektiv erheblich besser als der des SIgma, Gerade die Punkte Handling (hätte ich nicht gedacht!) und IS wiegen bei mir sbjektiv stärker als die Vorteile des SIgma (etwas lichtstärker und geschlossene Bauform). Die optische Qualität ist bei beiden Objektiven für Zooms sehr gut und für Zooms dieser Brennweiten ausgezeichnet. Die Frage ist nur, ob das Canon den AUfpreis aufgrund seiner Vorteile wert ist.
Für mich ist heute auf jeden Fall eine Entscheidung gefallen: Das SIgma wird nicht mein Telezoom aufgrund der persönlichen Handlingprobleme, ansonsten ist es ein ausgezeichnetes Objektiv zu einem guten Preis, was ich auch jederzeit weiterempfehlen kann. OBs nun das Canon 100-400 wird weiß ich noch nicht, eine Lösung Canon 70-200 4.0 L und 300 4.0 L IS wäre kaum teurer und durchaus eine ALternative.