Ich gehe mal davon aus, daß es sich um eine sogenannte "Wundertüte" und kein Spiegelobjektiv handelt. In diesem Fall gibt es den Scharfstellring zur Entfernungseinstellung (zwischen 8m und unendlich; glaube ich) und zwei schmale Ringe für die Blende. Einer davon ist mit den Blendenwerten von 8 bis 32 beschriftet. Dies ist der Vorwahlring. Und dann gibt es einen zweiten Ring mit der Beschriftung "o <---> c", mit dem die Blende geöffnet (o=open) oder geschlossen (c = close) werden kann. Die Idee dahinter ist, daß man bei offener Blende und hellstmöglichem Sucherbild scharfstellen kann und dann unmittelbar vor der Aufnahme mit dem o<-->c Ring die Blende auf den vorgewählten Wert schließen kann, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen um zu sehen, daß der gewünschte Blendenwert eingestellt ist.
In der Praxis kannst Du das allerdings getrost vergessen: Du wirst nämlich immer mit der größtmöglichen Blende (8) arbeiten, um die kürzestmögliche Verschlußzeit zu bekommen und so ein Verwackeln zu verhindern. Eine 1/500s sollte es bei Freihandeinsatz schon sein! Laß also die Blende auf 8 und stelle die Kamera auf Zeitautomatik (A) ein. Dann wählt sie automatisch die kürztmögliche Verschlußzeit.
Generell sollte man 500mm Objektiv möglichst vom Stativ aus benutzen, um Verwacklungen zu vermeiden. Allerdings besitzen die Wundertüten eine ziemlich lausige Stativschelle. Die Objektiv-Kamerakombination gerät selbst auf stabilsten Stativen ins Schwingen. Daher am besten nicht mit Kabelauslöser oder IR-Auslöser erbeiten, sondern die Kamera beim Auslösen fest in beide Hände nehmen und den Stativkopf locker klassen. Die Hände dämpfen die Schwingungen und das Stativ wirkt als fixer Auflagepunkt und verhindert ein Verreißen der Kamera beim Auslösen.
Viel Erfolg,
Alexander