Ich mache sowohl gelegentlich Aufnahmen mit kleiner Studioblitzausrüstung (1 x Richter 250/Oktobox, 2 x Dörr 100) als auch vor allem "vor Ort" mit ST-E2/580/420.
Die Ziele, die bei Dir in und zwischen den Zeilen anklingen, erreichst Du definitiv auf beiden Wegen. "Weiches" Licht entsteht dann, wenn es von einer relativ großen Fläche möglichst homogen und recht nah am Objekt abstrahlt .. ob nun durch Softboxen, Styroporplatten, weiße Wände, Reflektions-/Durchlichtschirme, 4-in-1-Reflektoren, Schirme oder wasweißichnich.
Softboxen haben folgende Vorteile:
- aufgrund sich schnell einstellender Erfahrungswerte gut zu "berechnen"
- unter den genannten die Lösung die, die das wenigste Streulicht in den Raum sendet .. gerade bei so kleinen Räumlichkeiten wie bei Dir und nicht matt geschwärzten Wänden
- zusätzlich lassen sich die "Ränder" noch mit vergleichsweise wenig Aufwand weiter abschirmen und das gestreute Licht weiter eindämmen
- vergleichsweise hohe Lichtausbeute
- vergleichsweise homogene Abstrahlung über die Fläche
- macht bei Portraits einen schönen runden Reflex im Auge
Grundsätzlich spielt aber in den Ergebnissen das Wissen darum, wie das Licht einzusetzen ist, eine sehr viel größere Rolle als das Equipment. Für die von Dir dargestellten Szenarien (Studioblitz oder Speedlites im Verbund) würde ich das in Zahlen so ausdrücken .. 5% des Bildergebnisses entscheidet sich in der Ausrüstungsfrage, 95% im Wissen um die macht des Lichtes. Für welche Anschaffung Du Dich entscheidest ist wohl eher eine Frage des Komforts/Handlings (Vorteile z.B. der Softbox s. oben versus ETTL mit den Speedlites) als eine Frage der Qualität in den Ergebnissen.
Auch zu Deinem Metz noch ein Anmerkung. Solltest Du auf die Speedlites und damit auf ETTL setzen .. würde ich das an Deiner Stelle konsequent tun. Caprinz und Du habt da oben irgendwie ein bissi aneinander vorbei geschrieben. Er hat zurecht darauf verwiesen, dass die Geräte nicht wirklich miteinander harmonieren. Die Canons können ausschließlich per ETTL fernausgelöst werden .. einzige Ausweichmöglichkeit sind seperate Auslöser (um 20 EUR pro Stück?) und komplett manuelle Steuerung .. was aber natürlich den ETTL-Komfort komplett zerstört und die Lösung fraglich macht. Der Metz wäre in einem ETTL-Verbund ein Fremdkörper .. während die 2 oder 3 Canons per Vorblitz die Lichtmenge berechnen (unter ETTL2 sogar ausgesprochen smart), furzt bei der endgültigen Belichtung der Metz manuell dazwischen .. und Du mußt doch wieder anfangen manuell zu Regeln. Die ETTL-Technik wird für Studioanwendungen oft belächelt (zu Unrecht wie ich meine) .. mit ein bissi Übung und Hintergrundwissen sind aber spannende Ergebnisse bei gutem Licht und erstaunlichem Tempo möglich. Den Metz würdest Du als absoluten Fremdkörper vermutlich schnell zum Teufel jagen .. und ich würde an Deiner Stelle genau das tun .. ab in die Elektronenbucht mit ihm

.. vielleicht langt's knapp für einen weiteren gecashbackten 420er
Für "beschauliche" Studioarbeit würde ich aber immer Studioblitze bevorzugen. Nutzt man die jeweilige Technik aus, sind tatsächlich 2 unterschiedliche und wenig vergleichbare Arbeitsweisen .. bei uns im ausgesprochenen Amateurbereich sind aber auch jeweils sehr vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Viele Grüße
Martin
