Komt darauf an, wer sich das rechnen muss. Lass mal weiterspinnen:
Wie du gerade schon vorgerechnet hast, geht da mal schonmal ein nicht unbeträchtlicher Anteil für Steuern und Sozialversicherungen weg. Dabei meine ich nicht nur Krankenversicherung, sondern auch Renten- und Pflegeversicherung, die man auch privat zahlen sollte.. Oder eben nachher entsprechend weniger Anspruch in Kauf nimmt.
Die laufenden Nebenkosten dürften sich auch als nicht unbeträchtlich erweisen. Als Tourist lebt man in den laufenden Lebenhaltunskosten immer teurer, als zuhause. Essen praktisch nur im Restaurant oder als FastFood. Die Hotelübernachtungen werden möglicherweise nicht einmal das Frühstück umfassen. Dannzahlt man da auch noch extra. Zuzüglich der Kleidungspflege (Reinigung) wo du sonst selber wäscht. Die Kommunikationskosten sollte man auch nicht vergessen. Roaming ist teuer. Aber auch, wenn man sich in jeweiligen Land immer eine Karte von einem lokalen Anbieter zulegt, kommt da einiges zusammen. Wer kein Notebook hat, muss sich erst eins kaufen. Bei Verlust ein neues.. alles aus der eigenen Tasche.
"Bei dem Entlohnungspaket handelt es sich um einen Bruttobetrag der als Honorar über die komplette Reise verteilt überwiesen wird. Davon müssen die laufenden Kosten in der Heimat finanziert und während der Reise anfallende Kosten wie Verpflegungsaufwand, Kurzstrecken (z.B. Bus, Taxi) sowie Eintrittspreise beglichen werden. Die Reisekosten und Hotelübernachtungen werden von der SIGMA (Deutschland) GmbH übernommen."
Das heisst: Die schicken einem zu allen möglichen Sehenswürdigkeiten, die man im Auftrag von denen fotografieren soll. Und die Eintrittskosten dafür muss man auch noch selbst zahlen. Wenn die vorgegebenen Aufgaben zeitlich so knapp liegen und zudem örtlich so ungünstig liegen, dass man sich nicht erst durch den, einem dort unbekannten (und falls überhaupt ordentlich vorhandenen) ÖPNV kämpfen kann, sondern ein Taxi oder gar Mietwagen braucht, zahlt man das auch noch selbst. Genau in diesem Punkt sehe ich eine gewisse, unberechenbare Größe, die einem möglicherweise schnell die Rechnung versauen kann.
Andererseits sind 50 Sehenswürdigkeiten - also rd.- eine Pro Woche - ja nun auch eine überschaubare Menge.
Also ich wage mal zu sagen, dass einem da - über den Daumen gepeilt - rd. 25.000€ übrig bleiben. Vielleicht sind es auch nur 20.000€. Dafür "arbeitet" man ein volles Jahr lang bei nur zwei Wochen frei. Aber das ergibt netto immer noch rd. 1.660-2.000€ im Monat.. wovon man zuhause noch Miete, Strom, Heizung, Telefon, usw. bezahlen muss. Aber selbst, wenn man zuhause etwa 800-1.000€ feste Kosten hätte, blieben einem immer noch zwischen 600 und 1000€ "Taschengeld" im Monat.
Selbst wenn die laufenden Verpflegungs- und Lebenshaltungskosten das Netto auf 15.000€ drücken, bleibt einem immer noch monatlich ein guter Tausender für die Laufenden Kosten zuhause. Dann hat man zwar nicht mehr allzuviel Taschengeld. Aber was braucht man dann noch zusätzlich auf der Reise, was nicht schon in der gerade überschlagenen Rechnung mit drinnen ist?
Sicher ist: Reich wird man durch diesen Job ganz sicher nicht. Ich denke aber, dass sich das für eine alleinstehende, noch relativ junge Person durchaus eben doch rechnen und lohnen kann. Zumal dieser Job nun wirklich nicht so einfach mit einem stinknormalen Job zu vergleichen ist. Wer dafür keinen Job kündigen muss, und nach Ende der 50 Wochen dann vom Arbeitslosengeld leben muss, sondern wer ein Sabbatjahr nach dem Studium einlegt, bevor er einen Job antritt, sollte sich Sache ruhig mal durch den Kopf gehen lassen.