AW: stative
den sinn eines einbeinstatives erschließt sich mir noch nicht so ganz, habs allerdings auch noch nie ausprobiert, aber wie kann das denn dann feststehen, wenns nur auf einem bein steht? lässt sich mit sowas langzeitbelichtungen machen?
Das ist offenbar auch ein Problem von Heiko Men...
Selbstverständlich kann man mit einem guten Einbeinstativ auch Langzeitbelichtungen, Nachtaufnahmen, Landschaftsaufnahmen und Fotos im Nahbereich machen. Genau dies mache ich seit Jahrzehnten (!) und demostriere es bei Usertreffen.
Auf meiner Homepage kann z.B. unter Goslar
ausschließlich mit dem Einbein gemachte Fotos sehen, auch die Fotos nachts und untertage. Auch die übrigen Fotos anderer Lokalitäten sind fast alle mit dem Monostat gemacht worden. Zum Teil mit der Leica R9 (+ DMR) + Apo-Telyt-R 4/280 + 1.4x Extender = 400 mm. Alle Fotos aus Südfrankreich, Tunesien und Marokko sind ausschließlich mit dem Einbein fotografiert worden. Ebenso alle Fotos von Radtouren im Donautal, im Hegau, am Bodensee, usw.
Die geringste Zahl von Fotos habe ich je mit Dreibeinen (meine diversen aus Alu, Holz, Carbon) gemacht. Selbst zu kritischen Auftragsfotos Outdoor nehme ich durchweg das Einbein und nicht das Dreibein. Mit dem Einbein bin ich wesentlich flexibler und mobiler, bei GLEICHER Qualität!
Erst kürzlich eine behördlich angeforderte Dokumentation aller Grabsteine eines großen Judenfriedhofs. Mit einem Dreibein wegen der Enge und wegen des Umfangs undenkbar!
Nahbereich? Überhaupt kein Problem! Das geht mit dem Einbein viel schneller und einfacher als mit einem sperrigen Dreibein! Wer hat denn schon mal Nahaufnahmen im tief eingeschittenen und engen Bachbett nahe der Wasseroberfläche im Winter gemacht? Wie will man dort ein Dreibein aufbauen? Ich habe dort nie eine vernünftige Möglichkeit zur Positionierung eines Dreibeins in erträglichen Aufbauzeiten gefunden.
Oder schnelle Nahfotos für eBay? Foto auf Einbein an der Tischkante angelehnt und das Objekt so lange verschoben, bis Ausschnitt (und Fokus) stimmen. Echt blitzschnell...
Oder Nachtfotos in städtischer Umgebung? Überall gibt es Anlehnmöglichkeiten (Parkbank, Laterne, Mauer, Baum). Dann spielt die Belichtungszeit keine Rolle mehr.
Oder Fotos im Kieswerk? Was wollen Sie dort mit einem Dreibein? Auf Förderbändern, auf Leitern, auf rutschenden Kiesbergen, im tiefen, ständig nachgebenden Sand?
Oder im amphibischen Rheinauewald? Was wollen Sie dort mit einem Dreibein im Morast? Wie wollen Sie dort von schwimmendem Baumstamm zu Baumstamm balncierend mit einem Dreibein zu endgültigen Standort? Wo finden Sie dort überhaupt drei brauchbare Punkte zum Hinstellen, ehe immer wieder einer der Punkte wegtaucht oder der andere in der Luft hängt?
Oder Fotos auf Fahrradtouren? Was wollen Sie da mit einem Dreibein? Passt es in den Rucksack oder ans Fahrrad??? Kann man dann noch strampeln?