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Stativ/-kopf Stativdowngrade sinnvoll?

runemcee

Themenersteller
Hallo zusammen,

ich frage mich gerade, ob ein Downgrade meines Stativs (=> leichter, kleiner) sinnvoll machbar wäre.

Derzeit habe ich ein SIRUI T-2204X & K-20X Reisedreibeinstativ aus Carbon mit Kugelkopf. Die maximale Traglast liegt angeblich bei 15 bzw. 25 kg, ein eher theoretischer Wert denke ich...

Ich nutze mein Stativ extrem selten und noch seltener unterwegs. Ein Grund dafür ist sicher das Packmaß - ich reise gerne mit leichtem Gepäck und da zählt das Stativ nicht dazu :).

Als ich das Stativ gekauft habe wollte ich "eins für alles". Also es sollte auch mal eine große DSLR mit Teleobjektiv tragen. Warum weiß ich selbst nicht mehr, ich dachte wahrscheinlich einfach, ich brauche das...

Das Maximum, das mein (ggf. neues) Stativ tatsächlich tragen muss ist eine RP + 24-105mm. Ich mache damit gelegentliche Langzeitbelichtungen, ein paar Produktbilder, mal ein Makro, fertig.

Denkt Ihr, bei dem Verwendungszweck und der Kamera/Objektivkombination lässt sich sinnvoll ein Downgrade auf was kleineres/leichteres machen? Das Stativ, Material, Haptik etc. gefällt mir übrigens sehr gut, könnte also vom Stil gerne ähnlich sein...

Viele Grüße :)
 
Ist ja interessant, "oversized" und "downgrade required" ist eine neue Stufe in der Reisestativdebatte.

Meiner Ansicht nach ist Dein Stativ plus KK bereits an der untersten Grenze des Gewichts, was ein sinnvolles Stativ sinnvollerweise mindestens haben sollte, und zwar: egal, welche Kamera!

Es geht natürlich kleiner - aber würde Dich das dazu bringen, es häufiger mitzunehmen und vor allem häufiger zu benutzen? Wenn ja, dann nur zu, aber bitte die allgemeinen Ratschläge beachten, MS nicht benutzen, Stativ schwingungsfrei beschweren - bei Wind osä. werden dennoch nicht alle Bilder gelingen.

Ich würde nicht downgraden.
 
Ich schon.
Was nützt ein Stativ, das man nicht nutzt?

Ein leichteres Stativ kann durchaus noch hilfreich sein, wenn man es nicht im Sturm oder auf einer Hängebrücke einsetzt und dazu evtl. ein paar Vorkehrungen trifft.
Dazu gehören zum Beispiel die Beschwerung mit einem angehängten Sack und/oder SVA, bzw. Auslösung im Liveview-Modus.

Auf diese Weise habe ich schon viele Aufnahmen scharf hingekriegt, mit einem Stativ, welches für die verwendete Kamera/Objektiv-Kombi nominell eigentlich „zu leicht“ war. Aber gerade nur wegen des geringen Gewichtes war es mir überhaupt möglich, das Ding auf jene Touren mitzunehmen.
 
Die maximale Traglast liegt angeblich bei 15 bzw. 25 kg, ein eher theoretischer Wert denke ich...
tragen muss ist eine RP + 24-105mm.
wenn wir hier die 15 kg nehmen und 50 % abziehen liegst du mit der genannten Ausrüstung noch sehr gut.
Meiner Ansicht nach ist Dein Stativ plus KK bereits an der untersten Grenze des Gewichts, was ein sinnvolles Stativ sinnvollerweise mindestens haben sollte, und zwar: egal, welche Kamera!
dein ernst? man kann natürlich alles auf die spitze treiben und 300% reserve einplanen.
Auf diese Weise habe ich schon viele Aufnahmen scharf hingekriegt, mit einem Stativ, welches für die verwendete Kamera/Objektiv-Kombi nominell eigentlich „zu leicht“ war.

auch ich habe früher auf einem alten manfrotto der 150 Euro klasse meine 1d mit 4/500 verwendet und nie Probleme gehabt, natürlich ist das nicht ideal und ich würde es nicht empfehlen, aber das bricht auch nicht in zwei hälften....
das beste Stativ ist das, welches man dabei hat weil man es nicht als last ansieht es mitzunehmen.
in "normalsituationen" wird man dem bild nicht ansehen mit welchem Stativ das Foto gemacht wurde. ;)
 
Vorweg, ich bin kein Stativexperte. Jedoch habe ich auch ein schwereres Stativ als Hauptstativ gewählt. In Alu. Gewicht war für mich der akzeptierte Kompromiss und wenn ich auf Fototour gehe sind die ca 2,3-2,5 kg dabei.
Jetzt denke ich auch öfters an ein Stativ, das zur Wanderausrüstung zusätzlich mitkommen könnte. Der Kompromiss für mich wäre da jetzt die Höhe. Und so liebäugle ich mit dem SIRUI AM-223+B-00K, das ausgezogen nur gut 40 cm hoch ist. Was das ca 1m bringt und stabil, leicht und klein ist habe ich in der preisklasse noch nicht gefunden.
 
Das Maximum, das mein (ggf. neues) Stativ tatsächlich tragen muss [...]
Die Vorstellung, beim Stativ käme es in erster Linie auf die Traglast an, gehört (aus meiner Sicht) zu den populären Irrtümern in der Fotografie. Die Traglast mag zwar ausnahmsweise mal zum Thema werden, wenn man es mit irgendwelchen biegsamen 20-Euro-Stativen zu tun hat oder mit ungewöhnlich schweren Objektiven, aber für "normale" Fotoausrüstungen genügt die Traglast aller "normalen" Stative - egal ob 1-kg-Reisestativ oder 5-kg-Studiostativ.

Die Probleme kleiner/leichter Stative liegen ganz woanders.
1) Unterdimensionierte Stative kommen bei Wind zu leicht ins Schwingen.
2) Unterdimensionierte Stative können bei starkem Wind zu leicht umkippen.
3) Unterdimensionierte Stative können Bodenvibrationen nicht ausreichend absorbieren.
4) Unterdimensionierte Stative wackeln herum, was das genaue Einstellen des Bildausschnittes bei Verwendung langer Brennweiten zur Geduldsprobe macht.

Diese Probleme kann man mit ein paar Tricks zumindest ein Stück weit kompensieren. Gegen 2) hilft zusätzlich drangehängtes Gewicht. Werden mit dem zusätzlichen Gewicht auch die Beine verspannt, hilft dies auch etwas gegen 1) und 3). Für 4) braucht man einfach Zeit und Geduld, weil man mehr Anläufe und Nachkorrekturen braucht. Aber wenn der Bildausschnitt erst mal steht, sieht man dem fertigen Bild das Stativgewicht nicht mehr an.

Also wenn man ein paar Kompromisse eingeht (nicht bei starkem Wind fotorafieren bzw. bei Wind nicht zu lange Brennweiten verwenden, Geduld fürs Aufstellen und Einstellen aufbringen etc.) kann man durchaus auch mit "unterdimensionierten" Stativen schöne Fotos machen. Und wie hier schon gesagt wurde: Am besten ist im Zweifelsfall das Stativ, das man dabei hat und das nicht nur zuhause im Schrank steht.

Aber jetzt kommt mein Punkt: Mit dem Gewicht der Kamera hat das alles sehr wenig zu tun. Wenn ich eine bestimmte Windfestigkeit oder Vibrationsresistenz haben will, muss das Stativ entsprechend dimensioniert sein - egal, ob ich eine Superzoom-Kompakte draufpacke oder eine 3-kg-DSLR. Umgekehrt, wenn ich Gewicht sparen will und ein unterdimensioniertes Stativ verwende, kann ich darauf ebenfalls leichtere und schwerere Kameras montieren. In manchen Fällen ist auf dem leichten Stativ eine schwere Kamera sogar von Vorteil, weil sie das Gesamtgewicht und damit die Standfestigkeit erhöht, ohne dass ich unten noch Gewicht dranhängen muss.
Sollte das Stativ jedoch so windig sein, dass eine 3-kg-Kamera das Gesamtkonstrukt stark kopflastig macht und bereits mit bloßem Auge betrachtet stark schwingt, darf man bezweifeln, dass dieses Stativ in Verbindung mit einer leichteren Kompaktkamera sehr nützlich wäre. Denn die Schwingungsprobleme werden mit der leichteren Kamera auch nicht weniger; sie fallen nur nicht gleich auf. Wenn ich dann versuche. z. B. bei 300 mm KB-äquivalenter Brennweite den Bildausschnitt einzustellen, holt mich die Schwingungsneigung des Stativs schon wieder ein.

Natürlich reden wir hier von Langzeitbelichtungen und dergleichen, nicht nur von der Verwendung eines Stativs für Selbstauslöser-Selfies. Letzteres ist ziemlich anspruchslos. Da kann man das Stativ tatsächlich wählen nach dem Prinzip "Hauptsache, es trägt die Kamera". Aber das ist eben auch eine Ausnahme.
 
Moin,

du hast ein Sirui T-2204X (1260 g) mit K-20X (400 g). Das Stativ gehört schon deutlich zu den leichteren und kompakteren (42,2 cm), die es gibt. Sicher kann man am Kugelkopf noch ein paar Gramm sparen, aber so wirklich viel vermutlich nicht.

Wenn dir das T-2204X zu groß und schwer ist, kämen beispielsweise bei Sirui in Frage:

  • T-1204X: Gewicht 940 g; Packmaß 41,5 cm; 4 Segmente, das dünnste 16 mm; Höhe ohne Mittelsäule: 116,6 cm
  • T-1205X: Gewicht 900 g; Packmaß 35 cm; 5 Segmente, das dünnste 13 mm; Höhe ohne Mittelsäule: 112,2 cm
  • T-024X: Gewicht 730 g; Packmaß 41cm; 4 Segmente, das dünnste 13 mm; Höhe ohne Mittelsäule: 115 cm
  • T-025X: Gewicht 660 g; Packmaß 30 cm; 5 Segmente, das dünnste 10 mm; Höhe ohne Mittelsäule: 95 cm (wird nicht mehr produziert)
  • MT5-C: Gewicht 770 g; Packmaß 32cm; 5 Segmente, das dünnste 10 mm; Höhe ohne Mittelsäule: 95 cm (der Nachfolger des T-025X)

Die drei letztgenannten Stative kommen mit einem Kopf, der jeweils (weitere) 210-220 g wiegt. Ob du den dann verwendest oder den bei dir schon vorhandenen, musst du dann entscheiden – da der Kopf beim Transport zwischen den Beinen liegt, kann es sein, dass das Packmaß mit dem KX-Kopf größer wird.

Natürlich findest du auch bei anderen Herstellern entsprechende Stative; aber ich habe mal nur die m. E. in Frage kommenden Stative des Herstellers herausgesucht, von dem dein jetziges Stativ ist. Wesentlich kleiner und leichter geht es vermutlich nur, wenn du auf ein Ministativ umsteigst (Höhe unter 30 cm oder so).

Ich persönlich würde mich in dieser Auswahl übrigens für das T-2204X entscheiden :) Die Gründe: Ich möchte eher nicht 5 Beinsegmente und der Durchmesser des dünnsten Segments sollte für meinen Geschmack eher mindestens 16 mm betragen. Damit käme auch das T-1204X in Frage – für dieses sprechen gut 300 g Gewichtsersparnis, dagegen die dünneren (aber meiner Meinung nach nicht zu dünnen) Beine und 4 cm weniger Höhe. Wenn mir das Gewicht das wichtigste wäre, würde ich mich wohl für letztgenanntes Stativ entscheiden.
 
Ist es das Gewicht oder das Packmaß?
Du kannst ja auch einen 5 Segmenter nehmen, die werden noch kleiner, haben aber dann sehr dünne Beine und sind nicht mehr so hoch. Dafür schön kompakt.

Ich hab dafür ein Gitzo GT1550T, das entspricht ca einem T-1205X und dazu einen kleinen Kopf wie zB ein G 10X

Aber Mittelsäule kannst da drin lassen (eigentlich immer und bei allen Stativen) und die kleinsten Segmente will man nur in wirklicher Ausnahme (und nur mit beschwertem Stativ) einsetzen.

Dafür hab ich es immer dabei, sonst kommt eine Sirui M3004 (baugleich zum N-3004X) zum Einsatz.
 
… und es gibt auch noch eine andere Möglichkeit, Stabilität und kleines Packmaß zu kombinieren (z.B. zum Bergwandern)

vorher muss man für sich aber erst zwei Vorgaben klären

1. wie weit kann man sich zugunsten von Gewicht und Packmaß bei der Arbeitshöhe beschränken ?

2. kommt man mit der Schrauberei bei den Beinen zurecht, weil man je nach gewähltem Modell das Verstellen des Beinanstellwinkels anders machen muss ?


Bei der Firma Novoflex kann man dann Folgendes kombinieren

- bei der Stativschulter Triopod oder Basicball oder Basicpod
(angeordnet nach sinkendem Gewicht von 315 g bis 52 g für die Stativschulter ohne Beine)

- bei den Beinen eine Kombination aus 2x STA-30 aus dem STASET-Programm + das Makrobein (Mod. A-1010) mit Gummifuß vom Basicball/Basicpod

nach eigenen Erfahrungen kommt man damit so auf ein recht stabiles Stativ mit einer Arbeitshöhe von über 80 cm (+ 15-20 cm für Aufbauten Kugelkopf+Kamera), das ist nicht ideal, reicht aber für manches gerade im Makrobereich

Beim Beinanstellwinkel muss man beachten: die volle Wahlfreiheit (20/40/60/87 + mit Trick 90 Grad) hat man mit der schwereren/teureren Triopod-Schulter, der Basicball nimmt eine Mittelstellung ein, beim leichtesten Basicpod sind es dann 2 Winkel (25 und 80 Grad)


(Bei den Beinen gibt es noch die Alternative mit den Wanderstöcken - wenn man eh schon so etwas benutzt, kann man damit höher hinaus bei der max. Arbeitshöhe, allerdings steigt damit wieder das Packmaß)

hier Videos zum Basicpod (bevor wieder Klagen kommen: das erste ist allerdings von einem Händler ! aus der Schweiz)

https://www.youtube.com/watch?v=VNCUIm7b90I

https://stativfreak.de/blog/ein-echtes-mini-maxi-stativ-das-novoflex-basicpod/


M. Lindner
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die vielen Tipps und Infos. Mir scheint, sooo schlecht passt das Stativ gar nicht zu mir. Einerseits super, dass mein Spontankauf damals wohl gar nicht so verkehrt war, andererseits schade, dass es so wirklich viel Potential zur Verbesserung nicht gibt...

Ich fahre demnächst ein paar Tage ans Meer und habe ausnahmsweise Dank Auto "unbegrenzt" Stauraum. Werde das Stativ noch mal mitnehmen und ihm eine (letzte) Chance geben. Ich werde berichten...

Die Novoflex Lösung ist genial, danke für den Link, aber das ist glaube ich nix für mich bzw. max zur Ergänzung, und so selten wie ich mein Erst-Stativ nutze brauche ich vielleicht nicht wirklich ein zweites :)
 
Vielleicht nutzt du es öfter wenn es kleiner und damit öfter dabei ist?

Ich würde vorallem da ansetzen. Oder aber für deine Art der Fotografie benötigt man eh selten ein Stativ.
 
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