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Spyder4Pro, Spyder5Express oder Spyder5Pro?

lucgar

Themenersteller
Hallo,

ich würde gern meine beiden vorhandenen Monitore kalibrieren, weil die Darstellung doch leicht unterschiedlich ist und mich das etwas/sehr stört. Bei etwas Recherche wurde ich schnell auf die Datacolor-Spyder aufmerksam, und dort ist ja im April die Version 5 erschienen - und ich bin unschlüssig.

Spyder4Pro - ist halt die Pro-Variante, hat wohl mehrere Gamma-Werte zur Auswahl und kann mehrere Monitore. Um die 110€ zu bekommen.

Spyder5Express - kann auch mehrere Monitore, sonst ist da aber nicht viel mit manuellen Einstellungen - brauch ich das als Hobby-Fotograf überhaupt? Reicht so ein Express nicht? Ich habe ein ganz normalen LCD-Monitor, keinen Wide-Gamut. Liegt irgendwo um die 90€.

Spyder5Pro - 160€, also der teuerste von allen. Kann wohl ähnlich wie der 4er in der Pro mehr Einstellungen annehmen - auch hier die Frage: brauche ich das? Ich bin kein Profi, sondern einfach nur Hobby-Fotograf; weshalb ich auch nicht ans obere Ende der Fahnenstange (oder auch nicht unbedingt in finanziell höhere Gefilde) gehen möchte, denn Objektive und so weiter sind ja auch nicht gerade billig.

Kann mir jemand eine Empfehlung, vielleicht auf einen Erfahrungsbericht geben, was ich da wählen sollte? Ich tendiere etwas zum 5er Express, aber ist der so viel besser als der 4er?

Danke!
 
Wenn Du die mitgelieferte Software nutzen willst, würde ich den Spyder 4 Pro empfehlen. Die Express-Software ist sehr eingeschränkt (sobald Du mal im Thema Farbmanagement "drin" bist, wird Dich das stören), und umgekehrt habe ich noch kein überzeugendes Argument gehört, was am Spyder 5 so viel besser sein soll als an Modell 4.

Wenn Du Dich in Argyll/DispcalGUI (kostenlose-Alternativ-Software) einarbeiten kannst und willst, kannst Du auch eines der Express-Modelle nehmen.

Aber egal was Du nimmst: Deine Hoffnung, zwei Monitore perfekt angleichen zu können, muss ich etwas dämpfen. Solange es zwei typgleiche Monitore oder wenigstens Monitore mit der gleichen Panel-Art und der gleichen Hintergrundbeleuchtung sind, klappt das noch ganz gut. Aber mit zwei technisch unterschiedlichen Modellen wird es immer Abweichungen geben - weil das Messgerät Farben anders sieht als der menschliche Betrachter und die zum Ausgleich eingesetzten Korrekturdaten nur sehr allgemein und nicht an alle nur denkbaren Monitortypen angepasst sind. Ist ein komplexes Thema...
 
Für mich als reiner Hobby-Fotograf reicht mein 6 Jahre (?) alter Spyder2Express nach wie vor aus.

Richtig ist, dass man in der Software praktisch nichts einstellen kann -- brauche ich aber auch nicht.

Die Verwaltung von Profilen für mehrere Monitore geht mit der (damaligen?) Express-Software nicht; ich verwende dafür xcalib, mit dem ich beim Monitor-Umschalten das jeweils passende Profil lade.

Entgegen anderslautender Gerüchte konnte ich bei meinem Spyder übrigens auch keine Alterung der Farbfilter feststellen -- aber bei Version >= 4 soll das ja ohnehin kein Thema mehr sein.

Gruss
Bezier
 
reicht mein 6 Jahre (?) alter Spyder2Express nach wie vor aus.
Zu beachten ist (abgesehen vom Alterungsproblem), dass der Spyder 2 mit bestimmten neueren Monitortechniken nicht umgehen kann: glänzende Displays, Panels mit erweitertem Farbumfang und LED-Hintergrundbeleuchtungen mag der Spyder 2 nicht und liefert dann seltsame Ergebnisse. Also wenn man noch einen Spyder 2 verwendet, dann bitte nur mit ähnlich alten Monitoren. ;)

Die Verwaltung von Profilen für mehrere Monitore geht mit der (damaligen?) Express-Software nicht; ich verwende dafür xcalib, mit dem ich beim Monitor-Umschalten das jeweils passende Profil lade.
Seit Windows Vista geht das auch direkt übers Betriebssystem, ganz ohne Loader-Software.

Entgegen anderslautender Gerüchte konnte ich bei meinem Spyder übrigens auch keine Alterung der Farbfilter feststellen
Man kann das ohne Gegenmessung nur schwer feststellen. Oft fällt es erst mit speziellen Motiven auf, die größere Flächen in einer Farbe enthalten, wo die Messung vom Soll abweicht.
Aber generell würde ich sagen: Ein altes Colorimeter ist besser als gar keines.
 
Zu beachten ist (abgesehen vom Alterungsproblem), dass der Spyder 2 mit bestimmten neueren Monitortechniken nicht umgehen kann: glänzende Displays, Panels mit erweitertem Farbumfang und LED-Hintergrundbeleuchtungen mag der Spyder 2 nicht und liefert dann seltsame Ergebnisse. Also wenn man noch einen Spyder 2 verwendet, dann bitte nur mit ähnlich alten Monitoren. ;)
Das mit den ähnlich alten Monitoren (allerdings teilweise durchaus mit erweitertem Farbumfang) ist gegeben ;-)
Seit Windows Vista geht das auch direkt übers Betriebssystem, ganz ohne Loader-Software.
Du meinst, das Profil im Control Panel als "Standard" zu setzen? Da finde ich eine kleine Batch-Datei, die beim Monitor-Umschalten per Knopfdruck automatisch mit aufgerufen wird, dann doch praktischer.

Man kann das ohne Gegenmessung nur schwer feststellen. Oft fällt es erst mit speziellen Motiven auf, die größere Flächen in einer Farbe enthalten, wo die Messung vom Soll abweicht.
Wie gesagt, ich habe die Ansprüche eines Hobby-Fotografen, und ob ich ein vor sechs Jahren oder gerade eben erst erstelltes Profil nehme -- das Bild auf dem Monitor sieht praktisch gleich aus. Mag durchaus sein, dass es messtechnisch nachweisbare Abweichungen gibt.

Aber der Spyder2 steht ja ohnehin nicht zur Diskussion; ich wollte vor allem dem Wunsch des TO nach Praxiserfahrung eines Hobby-Fotografen entgegenkommen und sagen: Ich habe seit 6 Jahren die Billigvariante und noch nicht das Gefühl bekommen, dass mir etwas fehlt.

Gruss
Bezier
 
Da finde ich eine kleine Batch-Datei, die beim Monitor-Umschalten per Knopfdruck automatisch mit aufgerufen wird, dann doch praktischer.
Was musst Du denn umschalten? Verschiedene Monitore oder verschiedene Modi desselben Monitors?
Im ersteren Fall sollte das auch über Windows automatisch gehen, da die Farbverwaltung jeden Monitor separat verwaltet.
Die Lösung mit xcalib kommt mir etwas halbherzig vor, weil da meines Wissens nur andere Kalibrierungsdaten geladen werden, aber das eigentliche Monitorprofil nicht im Betriebssystem geändert wird.
 
Verschiedene Monitore.

Du meinst, im Control Panel jedem Monitor das passende Profil als "Standard" zuweisen, und dann müsste das beim Monitor-Umschalten automatisch angewandt (d.h. konkret, die Kalibrierungsdaten geladen) werden? Habe ich das richtig verstanden?

Scheint bei mir (Vista) aber nicht so zu gehen. Das Profil steht korrekt bereit (d.h. farbmanagementfähige Programme, die sich das aktuelle Profil vom Betriebssystem holen, funktionieren -- manche sogar, wenn man sie von einem Bildschirm auf den anderen verschiebt!), aber die Kalibrierungsdaten werden nicht geladen.

Gruss
Bezier
 
Du meinst, im Control Panel jedem Monitor das passende Profil als "Standard" zuweisen, und dann müsste das beim Monitor-Umschalten automatisch angewandt (d.h. konkret, die Kalibrierungsdaten geladen) werden?
Ja, zumindest theoretisch. ;) Es sollte dann sogar Beides passieren: Es sollten die andere Kalibrierung geladen werden, und die Farbmanagement-fähigen Programme sollten das andere Profil als Standard vorgesetzt bekommen.
Es funktioniert definitiv beim Neustart des Systems, also wenn man die Monitore bei ausgeschaltetem Computer tauscht. Aber ob es auch im fliegenden Betrieb richtig klappt, müsste man ausprobieren. Monitor-Umschalter sind von Windows her nicht vorgesehen...

Scheint bei mir (Vista) aber nicht so zu gehen. Das Profil steht korrekt bereit [...] aber die Kalibrierungsdaten werden nicht geladen.
Ist das Kästchen "Windows-Bildschirmkalibrierung verwenden" gesetzt? Siehe hier.
 
Ich schalte Monitore nur im laufenden Betrieb um...
Ist das Kästchen "Windows-Bildschirmkalibrierung verwenden" gesetzt? Siehe hier.
Muss ich mal schauen. Da ich Vista normalerweise nicht mit Admin-Account verwende, ist es gut möglich, dass mir das damals nicht begegnet ist, aber den xcalib-Job tatsächlich überflüssig machen würde. Und Deine Beschreibung habe ich seinerzeit anscheinend nicht gefunden, oder es gab sie noch nicht...

Gruss
Bezier
 
Danke erstmal für die zahlreichen Antworten und auch die Sicht des Hobbyfotografens, der mir bestätigte, dass ein Express ausreicht. Ich habe heute den 5er Express bestellt und beabsichtige, den dann mit DispcalGUI (oder so ähnlich hieß das doch) zu verwenden.

Die Monitore sind übrigens vom gleichen Typ, also selbes Modell - nur unterschiedliche Fertigungsreihe. Hoffentlich lässt sich da was ausgleichen.

Vielen Dank!
Liebe Grüße
 
Ich habe einen Spyder4Express und mir reicht der auch völlig. Aus meiner Sicht ist der genau richtig für jemanden der Fotos online teilt und hier und da mal etwas druckt oder drucken lässt.
Die Software ist schon sehr eingeschränkt (im Sinne von man kann nichts einstellen und das Gerät tut was es soll). Aber das macht eigentlich nichts! Man hohlt ihn sich ja, weil man weiß, dass man keine großen Anforderungen an ihn hat. Wenn man weiß, dass man mehr Optionen braucht, dann kann man sich den Pro oder Elite holen.
 
Ich habe heute den 5er Express bestellt und beabsichtige, den dann mit DispcalGUI (oder so ähnlich hieß das doch) zu verwenden.
Hier ist die Anleitung dazu: http://fotovideotec.de/dispcalgui/index.html
Alles, was da für Spyder 4 Express beschrieben ist, sollte ganz genauso mit Spyder 5 Express funktionieren.

Du kannst natürlich zuerst die Spyder-Software installieren und ausprobieren, wenn Du schnelle Ergebnisse haben willst. Aber dann musst Du, bevor Du auf Argyll umsteigst, den originalen Treiber erst wieder umständlich deinstallieren (Argyll liefert seinen eigenen Treiber mit).
Wenn Du Dir das ersparen willst, solltest Du die Originalsoftware des Spyder erst gar nicht installieren, sondern gleich Argyl/DispcalGUI nebst zugehörigem Treiber. Von der Original-CD extrahierst Du dann lediglich die Korrekturdaten.

(Steht aber alles in der o. g. Anleitung drin - auch das ggfs. nötige Deinstallieren des Originaltreibers.)

Die Monitore sind übrigens vom gleichen Typ, also selbes Modell - nur unterschiedliche Fertigungsreihe.
Das sind beste Voraussetzungen.

Ich habe einen Spyder4Express und mir reicht der auch völlig. [...]
Die Software ist schon sehr eingeschränkt (im Sinne von man kann nichts einstellen und das Gerät tut was es soll). Aber das macht eigentlich nichts!
Sagen wir mal so: Solange man es nicht besser weiß und ohnehin die Voreinstellung übernehmen würde, kann man auch mit der Express-Software arbeiten.
Aber es gibt in der Praxis immer wieder Probleme, die sich nur durch individuelle Einstellung lösen lassen. Zum Beispiel kalibriert die Express-Software stur auf 6500 Kelvin - obwohl gerade bei schlechteren/einfacheren Monitoren oft eine Kalibrierung auf die native Farbtemperatur günstiger wäre, um Tonwertabrissen vorzubeugen.
 
Ist das Kästchen "Windows-Bildschirmkalibrierung verwenden" gesetzt? Siehe hier.
Also, ich habe mal nachgeschaut: Bei Vista gibt es dieses Kästchen noch nicht. Erst bei Windows 7. Da ich Bildverarbeitung mit dem Vista-PC mache und mir auf dem 7-PC die Farben egal sind, bleibt es also beim xcalib-Script.

Gruss
Bezier
 
Hallo zusammen,
habe mich in letzter Zeit auch etwas mit Farbmanagement auseinander gesetzt. Grund waren die stark unterschiedlichen Ergebnisse von ein und denselben Fotoabzügen die meine Frau bei einem bekannten Fotodienst hat machen lassen. Um der Sache auf den Grund zu gehen habe ich diesbez. Gegoogelt und bin dann bei dem Begriff „Farbmanagement“ gelandet. Der Fotodienst ist ein Dienstleister für Massenabfertigung und arbeitet nicht mit einem Farbmanagement.

Auch für mich ist das alles neu, aber ich habe mir vorgenommen mich tiefer in die Materie einzuarbeiten. Die Bildbearbeitung / Verwaltung führe ich (noch) in Lightroom 4 an einem Laptop (Acer Aspire 7750G mit LCD Monitor) durch. Früher od. später möchte ich den Fotodienst wechseln (ev. Saal-Digital), aber dazu müssen zuerst die Grundvoraussetzungen geschaffen sein, dh. u.a. kalibrierbarer Monitor und Kalorimeter anschaffen. Für solch ein Monitor von ca. 600 – 700 EUR muss eine alte Frau lange stricken. Deshalb meine Überlegung: Zuerst mal mit den vorhandenen LCD Monitor kalibrieren. Ich liebäugle da mit Spyder5Pro oder X-Rite.
Habe gelesen, dass beide Fabrikate in den Vorgängerversionen organische Farbfilter eingebaut hatten, die nicht alterungsbeständig waren und nach einer bestimmten Zeit verfälschte Ergebnisse geliefert hatten. Das soll mit den aktuellen Versionen abgeschafft worden sein.

Was haltet Ihr davon den LCD Monitor (als Übergangslösung) zu kalibrieren, bringt das was?
Stimmt die Darstellung mit den organische Farbfilter?

Für Eure Antworten bedanke ich mich schon mal.

Gruss Rudi
 
Grund waren die stark unterschiedlichen Ergebnisse von ein und denselben Fotoabzügen die meine Frau bei einem bekannten Fotodienst hat machen lassen.
Wenn es wirklich "ein und dieselben" Fotoabzüge waren, klingt das nach mangelnder Prozesskonstanz beim Anbieter. Da kannst Du mit Farbmanagement auf Deiner Seite nichts dran ändern.

Für solch ein Monitor von ca. 600 – 700 EUR muss eine alte Frau lange stricken.
Was nutzt eine gute Kamera, wenn man die Ergebnisse nur auf einem schlechten Monitor ansehen kann? Und ich gehe einfach mal davon aus, dass man so einen Monitor dann auch 10, 20 Jahre nutzen kann (mein Dell ist jetzt 7) -- da relativieren sich die Kosten etwas.

Was haltet Ihr davon den LCD Monitor (als Übergangslösung) zu kalibrieren, bringt das was?
Für Dein eingangs geschildertes Problem: Nein. Ansonsten: Hängt davon ab, wie gut der Monitor Deines Laptops ist. Die LED-beleuchteten Monitore der von mir beruflich (d.h.nicht für Bildverarbeitung) genutzten Geräte sind derartig schlecht, da kann man noch so viel kalibrieren, das Bild wird immer schrottig aussehen.

Gruss
Bezier
 
Deutlich nach meiner Frage möchte ich den Thread nochmal ausgraben und eine eigene Antwort geben. Aus meiner Sicht hat sich das wirklich gelohnt, den Spyder 5 Express zu nehmen. Mit DispcalGUI habe ich meine Monitore annährend gleich kalibriert, wobei der Unterschied so marginal ist, dass ich ihn als nicht störend empfinde. DispcalGUI ist übrigens auch in der Lage, den Umgebungslichtsensor im Spyder anzusprechen, obwohl Spyder das in der Express-Variante gar nicht vorsieht. Ich nutze dieses Feature aber nicht.

Meine Meinung, nach einem Praxis-Test: Den Express nehmen, aber die Software von Datacolor nicht anrühren, sondern DispcalGUI nehmen.
 
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