Die Serie sticht für mich wohltuend aus dem sonst hier gezeigten heraus.
Viel ließe sich schreiben über die Bildsprache und ihre Objekte und über die Bildkomposition mit ihren randständigen Akteuren. Soviel sei gesagt: Hier geht es gerade nicht um die Detail-Retusche als Mittel des gefälligen Bildeindrucks oder um die Platzierung von Requisiten, um verwitterten Putz auf Wänden, um malerischen Rost auf Metall oder die Verwendbarkeit als Hintergrundbild. Kurz, um eine "l’art pour l’art". Das Dokumentarische mit all seinen Unzulänglichkeiten und der Bruch des Dokumentarischen durch die Konstruktion des Bildausschnittes ist die Stärke der einzelnen Bilder.
Hier wird eine Realität, von der es doch so viele unterschiedliche Formen gibt, mit reduzierten Mitteln konstruiert. Was mir dabei als Betrachter besonders gut gefällt, ist die feine Balance zwischen der Normalität eines Sonntags, die sich gleich einer warmen Wolldecke um das Gemüt wickelt, und dem Schrecken der kleinbürgerlichen Welt auf Kunst(!?)-Rasen mit all seinen Regeln und Zwängen, Blessuren und Verletzungen.
Einzig beim letzten Bild bin ich mir nicht sicher, ob mir das Aufbrechen des Konstruktes durch den Streifen außerhalb des Spielfeldes gefällt. Dieses Element hätte seine Berechtigung, um das zugrunde liegende Konstrukt der ganzen Serie zu unterstreichen. Das scheint mir persönlich in dieser Form aber nur unzureichend gelungen.
Greets
/bd/