Willi Kuckuck
Themenersteller
Hallo zusammen,
ich hab da eine Frage speziell zu schwarz-weiß Fotopapieren, wie sie für Solargrafien verwendet werden. Da vermutlich nicht jeder weiß, was Solargrafie ist: Eine fotografische Technik, bei der es vor allem um die Abbildung der Sonnenbahnen am Himmel geht, bzw. die Sonnenbahnen als gestalterisches Element der Bildkomposition verwendet werden. Dazu verwendet man eine Lochkamera, die üblicherweise mit schwarz-weiß Fotopapier bestückt wird und belichtet ein einziges Bild über einen Zeitraum von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Nach der Belichtung wird das Papier nicht mehr chemisch entwickelt, sondern so wie es aus der Kamera kommt, in einen Flachbett-Scanner gelegt und digitalisiert.
Unten habe ich ein paar Beispiele für Solargrafien von mir zum Vergleich eingefügt. Links der Scann des Fotopapiers, rechts das selbe Bild mittels EBV invertiert zum Positiv. Man sieht sehr deutlich, dass da nicht nur Grautöne hervor kommen, wie das durch das Ausfällen von metallischem Silber im Fotopapier eigentlich sein sollte.
Die Farben der Negative hab ich zwar mittels Bildbearbeitung in ihrer Sättigung erhöht, sind aber vom Farbton in etwa so, wie sie auch mit dem bloßem Auge aussehen. Das Papier war bei allen Bildern Ilford Multigrade IV, die Belichtungszeiten liegen zwischen vier und zwölf Wochen. Das Papier wurde weder chemisch entwickelt noch fixiert.
Mit Abstand am häufigsten kommen bei meinen Bildern rosafarbene Töne und bräunliche Grautöne vor. Erstere werden invertiert zu einem grünlichen Farbton, letztere invertieren zu Blautönen, die bis ins lilafarbene gehen. Eher selten habe ich, wie im untersten Beispiel, Grautöne mit einem bläulichem / türkisen Einschlag. Diese geben invertiert einen rötlichen Ton, sind aber im allgemeinen sehr viel dunkler als die „bunter“ verfärbten Fotopapiere (trotz ähnlicher Belichtungszeit) und wirken invertiert eher anthrazitfarben.
Meine Frage ist nun, wie diese seltsamen Verfärbungen des Fotopapiers (der Negative) zustande kommen? Die lange Belichtungszeit ist sicherlich ein wichtiger Faktor dabei, aber warum wird es mal rosa, mal braungrau und mal blaugrau? Reagiert hier das Halogenid in der Beschichtung mit irgend was anderem?
Viele Grüße Willi
ich hab da eine Frage speziell zu schwarz-weiß Fotopapieren, wie sie für Solargrafien verwendet werden. Da vermutlich nicht jeder weiß, was Solargrafie ist: Eine fotografische Technik, bei der es vor allem um die Abbildung der Sonnenbahnen am Himmel geht, bzw. die Sonnenbahnen als gestalterisches Element der Bildkomposition verwendet werden. Dazu verwendet man eine Lochkamera, die üblicherweise mit schwarz-weiß Fotopapier bestückt wird und belichtet ein einziges Bild über einen Zeitraum von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Nach der Belichtung wird das Papier nicht mehr chemisch entwickelt, sondern so wie es aus der Kamera kommt, in einen Flachbett-Scanner gelegt und digitalisiert.
Unten habe ich ein paar Beispiele für Solargrafien von mir zum Vergleich eingefügt. Links der Scann des Fotopapiers, rechts das selbe Bild mittels EBV invertiert zum Positiv. Man sieht sehr deutlich, dass da nicht nur Grautöne hervor kommen, wie das durch das Ausfällen von metallischem Silber im Fotopapier eigentlich sein sollte.
Die Farben der Negative hab ich zwar mittels Bildbearbeitung in ihrer Sättigung erhöht, sind aber vom Farbton in etwa so, wie sie auch mit dem bloßem Auge aussehen. Das Papier war bei allen Bildern Ilford Multigrade IV, die Belichtungszeiten liegen zwischen vier und zwölf Wochen. Das Papier wurde weder chemisch entwickelt noch fixiert.
Mit Abstand am häufigsten kommen bei meinen Bildern rosafarbene Töne und bräunliche Grautöne vor. Erstere werden invertiert zu einem grünlichen Farbton, letztere invertieren zu Blautönen, die bis ins lilafarbene gehen. Eher selten habe ich, wie im untersten Beispiel, Grautöne mit einem bläulichem / türkisen Einschlag. Diese geben invertiert einen rötlichen Ton, sind aber im allgemeinen sehr viel dunkler als die „bunter“ verfärbten Fotopapiere (trotz ähnlicher Belichtungszeit) und wirken invertiert eher anthrazitfarben.
Meine Frage ist nun, wie diese seltsamen Verfärbungen des Fotopapiers (der Negative) zustande kommen? Die lange Belichtungszeit ist sicherlich ein wichtiger Faktor dabei, aber warum wird es mal rosa, mal braungrau und mal blaugrau? Reagiert hier das Halogenid in der Beschichtung mit irgend was anderem?
Viele Grüße Willi
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