Hallo drei, hallo Heross,
danke für die Erklärungen. An drei - du sagst dass man das auch theoretisch begründen kann - wie?
Danke im Voraus,
Harald
Aus der Art der RGB-Farbgenerierung. Es gibt dazu einige Grundlagenartikel von Foveon, wenn du willst, suche ich Links heraus, habe ich hier an anderer Stelle schon erwähnt. Ggf. bitte nochmal Nachfrage.
Kurz gesagt: beim Foveon-Sensor wird NICHT, wie gerne von der Werbung suggeriert wird, ein RGB-RAW-Bild erzeugt. Vielmehr wird im oberen Layer R+G+B absorbiert, im mittleren R+G, im unteren dann vorwiegend R mit noch einem hohen G-Anteil. Um daraus die RGB-Auszüge zu erzeugen, ist eine Matrix-Multiplikation notwendig mit teilweise großen negativen Koeffizienten außerhalb der Diagonalen. Wenn man die RAW-Daten des Foveon-Sensors einfach in den RGB-Kanälen darstellt (kann man mit entsprechender Software spaßeshalber tun) sieht das Bild fast Schwarz-Weiß aus.
Vorteil des Foveon Sensors: die Farbtreue kann, bezogen auf das Empfinden des menschlichen Auges, hoch sein, da die Rohdaten des Sensors eher der Farbempfindlichkeit des menschlichen Auges entsprechen als ein RGB-Auszug (geringere Metamerie-Neigung).
Weiterer Vorteil ist natürlich die Tatsache, dass die Pixelorte aller drei Farbauszüge übereinstimmen und keine Interpolation notwendig ist, somit dadurch mögliche Störphänomene (Farb-Moiré) entfallen. Andere Moiré-Effekte (durch Strukturen nahe der Pixelgröße) sind allerdings auch beim Foveon-Sensor möglich und wegen des Verzichts auf ein Anti-Aliasing-Filter gegebenenfalls sogar heftig.
Nachteil des Foveon-Sensors: um aus den Rohdaten wieder die RGB-Daten zur Darstellung bzw. zum Druck zu erzeugen, ist besagte Matrix-Multiplikation notwendig. Dabei werden Störsignale und Artefakte im Gegensatz zum Bayer-Sensor erheblich verstärkt.
Ergebnis: erhöhte Rauschempfindlichkeit, Unregelmäßigkeiten in Fertigung und Betriebsparametern zeigen sich in Neigung zu Störphänomenen wie Flecken und Streifen. Hinzu kommt der komplexe Aufbau des Sensors (Differenzsignale aus drei Sperrschichten müssen ausgelesen werden, gegenüber einem einzigen Signal aus einer Sperrschicht bei Bayer-Sensoren), was der Signalqualität auch nicht gerade förderlich ist. Hier hat Foveon nach eigener Aussage in den letzten Jahren viel Detailarbeit geleistet, das Ergebnis sollen wir im SD1-Sensor sehen.