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Themenersteller
Hallo werte Forummitglieder und stille Leser, 
heute verglich ich aus reiner Neugier den Schärfegrad der manuellen russischen Helios 44-2 / 44M-7 58mm Objektive mit dem Zuiko 40-150 Kit-Objektiv. Die ganze Sache war doch recht spontan und der Aufbau war ziemlich spartanisch. Als Testmuster wurde von mir eine für tauglich befundene Zeitung verwendet die ich voller Eifer auf einer Wand mit Klebeband so fixierte wie noch keine andere Zeitung zuvor fixiert worden war. Die Olympus E-420 Kamera Stand sicher auf einem in höchstem Maße professionellen 30-Euro-Stativ, fotografiert wurde mit ISO200 und einer Verschlusszeit von 50, dazu noch einem Fernauslöser und einer Spiegelvorauslösung. Aufgenommen wurde die ganze Buchstabenpracht aus etwa 3 Metern Abstand, sodass das Zeitungsblatt gerade das Bild füllen konnte. Da ich die Verschlusszeit nicht Verändert habe, musste ich bei den "Blende 4" Fotos die Exposition um +1 und bei den "Blende 5.6" Fotos um +2 erhöhen um ein in etwa gleich helles Bild zu erhalten, zwar trat dadurch vermehrt Rauschen auf, doch ist es meiner meinung nach für den Testzweck nicht allzu kritisch
Recht überraschend fielen die Ergebnisse aus.
Alle Crops findet ihr in diesem Archiv: http://rapidshare.com/files/396917884/Crops.zip.html
Was ich erwartet habe: Das Kit-Objektiv würde das schärfste von allen drei sein, gefolgt von dem Helios 44M-7 und erst dann von dem normalen Helios 44-2.
Was wirklich eintrat: Das Kit-Objektiv ist bei gleicher Blendenöffnung im Zentrum des Bildes nicht wirklich (oder nur minimal) schärfer als das Helios 44-2, am Rande des Bildes ist das Kit-Objektiv dagegen schon etwas schärfer. Das Helios 44M-7 ist zwar scharf im Zentrum, doch verwischt er das Bild am Rande nahezu dramatisch und sogar heftiger als das 44-2, was ich überhaupt nicht erwartet habe. Das Helios 44M-7 gilt eigentlich als DAS beste Helios 44er Objektiv, weil es laut den russischen Krasnogorsker Werken die größte Auflösung haben soll und am strengsten kontrolliert wurde (die späten 44er Helios 44M-5/6/7 wurden nach ihrer Auflösung sortiert, das 7er hatte die größte). Deshalb war ich sehr überrascht als das 7er am Rand schlechter abbildete als das 2er (welcher in russischsprachigen Foren einen wirklich sehr schlechten Ruf hat im Vergleich zum 7er).
Fazit: Das Helios 44-2 ist ein lichtstarkes und besonders günstiges kompaktes Objektiv, das bei Blende 4 oder 5.6 nicht wirklich schlechter abbildet als das Zuiko 40-150, dabei bietet es größere Freistellungsmöglichkeiten als das 40-150, ein ganz eigenartiges Bokeh und man hat bessere möglichkeiten in dunklerer Umgebung zu fotografieren. Für 10 (!!!) Euro kann man da wirklich nichts falsch machen. Dabei ist das "bessere und seltenere" 44M-7 nicht zwingend wirklich besser als das 2er. Ich kann aber auch verstehen, dass meine russischen Landsleute die Kontrolle damals in den wilden 90ern nicht wirklich ernst nahmen und sich währenddessen das eine oder andere Gläschen Vodka gönnten
Es ist aber auch gut möglich, dass ich nur ein verdammt gutes 44-2er erwischt habe, die ersten zwei Nulls der Seriennummer 0080544 verraten nämlich, dass es sich dabei um einen experimentellen Exemplar handelt das nicht in Serie ging. Das Baujahr lässt sich daraus, nach allem was ich gelesen habe, leider nicht ableiten, da es normalerweise anstelle der Nulls steht.
Warum ich das schreibe: ich, als Student und Fotografieanfänger, suchte nach einer besonders preisgünstigen und lichtstarken alternative zum Zuiko 40-150 im 50mm bereich. Lange Zeit war ich ein stiller Mitleser dieses Forums, und doch wurde mir auch auf diesem Wege bei meinen Fragen recht viel geholfen, jetzt möchte ich auch meinen bescheidenen Beitrag leisten. Vielleicht wird auch dieser Thread eines Tages jemanden bei der Objektivauswahl unterstützen
PS an meinem alten Röhrenmonitor ist es schwer die schärfe genau zu beurteilen, darum freue ich mich über Feedback

heute verglich ich aus reiner Neugier den Schärfegrad der manuellen russischen Helios 44-2 / 44M-7 58mm Objektive mit dem Zuiko 40-150 Kit-Objektiv. Die ganze Sache war doch recht spontan und der Aufbau war ziemlich spartanisch. Als Testmuster wurde von mir eine für tauglich befundene Zeitung verwendet die ich voller Eifer auf einer Wand mit Klebeband so fixierte wie noch keine andere Zeitung zuvor fixiert worden war. Die Olympus E-420 Kamera Stand sicher auf einem in höchstem Maße professionellen 30-Euro-Stativ, fotografiert wurde mit ISO200 und einer Verschlusszeit von 50, dazu noch einem Fernauslöser und einer Spiegelvorauslösung. Aufgenommen wurde die ganze Buchstabenpracht aus etwa 3 Metern Abstand, sodass das Zeitungsblatt gerade das Bild füllen konnte. Da ich die Verschlusszeit nicht Verändert habe, musste ich bei den "Blende 4" Fotos die Exposition um +1 und bei den "Blende 5.6" Fotos um +2 erhöhen um ein in etwa gleich helles Bild zu erhalten, zwar trat dadurch vermehrt Rauschen auf, doch ist es meiner meinung nach für den Testzweck nicht allzu kritisch

Alle Crops findet ihr in diesem Archiv: http://rapidshare.com/files/396917884/Crops.zip.html
Was ich erwartet habe: Das Kit-Objektiv würde das schärfste von allen drei sein, gefolgt von dem Helios 44M-7 und erst dann von dem normalen Helios 44-2.
Was wirklich eintrat: Das Kit-Objektiv ist bei gleicher Blendenöffnung im Zentrum des Bildes nicht wirklich (oder nur minimal) schärfer als das Helios 44-2, am Rande des Bildes ist das Kit-Objektiv dagegen schon etwas schärfer. Das Helios 44M-7 ist zwar scharf im Zentrum, doch verwischt er das Bild am Rande nahezu dramatisch und sogar heftiger als das 44-2, was ich überhaupt nicht erwartet habe. Das Helios 44M-7 gilt eigentlich als DAS beste Helios 44er Objektiv, weil es laut den russischen Krasnogorsker Werken die größte Auflösung haben soll und am strengsten kontrolliert wurde (die späten 44er Helios 44M-5/6/7 wurden nach ihrer Auflösung sortiert, das 7er hatte die größte). Deshalb war ich sehr überrascht als das 7er am Rand schlechter abbildete als das 2er (welcher in russischsprachigen Foren einen wirklich sehr schlechten Ruf hat im Vergleich zum 7er).
Fazit: Das Helios 44-2 ist ein lichtstarkes und besonders günstiges kompaktes Objektiv, das bei Blende 4 oder 5.6 nicht wirklich schlechter abbildet als das Zuiko 40-150, dabei bietet es größere Freistellungsmöglichkeiten als das 40-150, ein ganz eigenartiges Bokeh und man hat bessere möglichkeiten in dunklerer Umgebung zu fotografieren. Für 10 (!!!) Euro kann man da wirklich nichts falsch machen. Dabei ist das "bessere und seltenere" 44M-7 nicht zwingend wirklich besser als das 2er. Ich kann aber auch verstehen, dass meine russischen Landsleute die Kontrolle damals in den wilden 90ern nicht wirklich ernst nahmen und sich währenddessen das eine oder andere Gläschen Vodka gönnten

Warum ich das schreibe: ich, als Student und Fotografieanfänger, suchte nach einer besonders preisgünstigen und lichtstarken alternative zum Zuiko 40-150 im 50mm bereich. Lange Zeit war ich ein stiller Mitleser dieses Forums, und doch wurde mir auch auf diesem Wege bei meinen Fragen recht viel geholfen, jetzt möchte ich auch meinen bescheidenen Beitrag leisten. Vielleicht wird auch dieser Thread eines Tages jemanden bei der Objektivauswahl unterstützen

PS an meinem alten Röhrenmonitor ist es schwer die schärfe genau zu beurteilen, darum freue ich mich über Feedback
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