Und deshalb habe ich sie auf 5,5 Millimeter pro Sekunde geschätzt, was sich für eine stehende Person durchaus realistisch anhört. Warum soll man mit einer realistischen Schätzung nicht rechnen dürfen? Hast du Messwerte?
Dann behaupte ich dagegen, dass für eine stehende Person 4,5mm pro Sekunde eine bessere Schätzung der Verwackelungsgeschwindigkeit (nur schon der Begriff...

) sei. Oder 6mm.
Nochmals: Ein Mass auf dem Sensor ist ohnehin recht irrelevant. Entscheidend ist die Veränderung der Lage der Eintrittspupille im Raum. Und nur das, wenn Verwindungen der Kamera mal ausser Acht gelassen werden.
Wie das
Auflagemaß in die Verwacklung reinspielt kannst du uns sicherlich erklären, mir fällt dazu grade nix ein.
Naja, wenn ich während der Aufnahme um fünf Bogensekunden nach links wackle (Annahme, es sei alles so schön einfach), dann überstreicht ein Bildpunkt in der Sensorebene meinetwegen 3mm. Nun nehme ich eine Kamera mit anderer Geometrie, und zack, sind das 6mm. Simpler Strahlensatz. Du siehst: eine mm-Angabe auf Sensorebene ist allein völlig sinnlos. Im Handy sind es nämlich noch 0.x mm, bei GLEICHEM Bildausschnitt und gleichem Verwackler. Ich akzeptiere aber die Kritik, dass "Auflagemass" der falsche Begriff ist. Abstand zwischen Sensor- und Objektivebene, nicht Auflagemass...
Dann erklär uns doch mal, wann ein Bild deiner Meinung nach verwackelt ist.
Nicht "uns". Dir.
Ein Bild ist immer dann verwackelt, wenn die Eintrittspupille während der Aufnahme bewegt wird. Selbst dann, wenn ein Bildpunkt - so man das messen würde, so wie du - WENIGER als ein Pixel auf dem Sensor wandert.
DAS ist, was viele einfach vergessen, oder gar nicht wissen.
Die Frage muss immer sein: Kann ich irgend ein fotografisches Problem OHNE Pixel erklären? Gab es das Phänomen schon zu Film-Zeiten? Ja? Dann ist eine Erklärung, die Pixel verwendet, in der Regel höchstens gleich gut, wie eine ohne. Meist ist sie aber irgendwo falsch, oder man übersieht etwas. Eine Pixel-Erklärung kann (!), wenn sie gut ist, mal etwas anschaulicher sein, in der Regel ist sie aber zu vereinfacht, wenn nicht falsch oder dumm.
Die armen Pixelchen müssen mittlerweile als Erklärungskrücke für jeden noch so verqueren Effekt herhalten.
Fazit:
Es gibt keine "minimale" Verwacklung von "weniger als ein Pixel", welche aufgrund der Pixelgrösse erlaubt ist. Das Bild verwackelt schon VORHER.
Du musst dich zudem von der Idee lösen, Verwackelung äussere sich (nur) durch Strichspuren auf dem Sensor. Daher kommt womöglich die Idee, man müsse über mehrere Pixel verwackeln, um etwas vom Wackeln im Bild zu sehen.