Sammler oder Fotograf

[Bokeh-Master]

Ab wie viel Kameras und wie viel Objektiven ist man kein Fotograf mehr - sondern ein Sammler? Wie viel habt ihr angehäuft und zählt euch trotzdem als Fotograf?

 

[blaubaer_65]

Ab wie viel Kameras und wie viel Objektiven ist man kein Fotograf mehr - sondern ein Sammler? Wie viel habt ihr angehäuft und zählt euch trotzdem als Fotograf?

Ich glaube, es gibt da keine quantitative Grenze. Für mich ist eher die Motivation die frage. Interessiert mich die Technik an sich, oder ist sie Mittel zum Zweck. Beides rechtfertigt mehrere Kameras, entweder aus Interesse, oder aufgrund unterschiedlicher fotografischer Interessen.
Man kann sogar beides sein, Sammler und Fotograf.

 

[Reussrunner]

Es gibt den Sammler, der Geräte hortet aber nicht fotografiert.

Dann gibt es den Fotografen, der nur das besitzt, was er für seine Fotografie braucht.

Und dann gibt es auch die Leute, die aktiv fotografieren, daneben aber noch Geräte haben, die sie nicht (mehr) brauchen, aber trotzdem nicht weggeben.
Also Fotograf und Sammler in Personalunion.

Ich denke, das "Sammeln" beginnt mit der ersten Kamera, die man besitzt, aber nicht (mehr) benutzt.

 

[Floyd Pepper]

kein Fotograf mehr - sondern ein Sammler? Wie viel habt ihr angehäuft und zählt euch trotzdem als Fotograf?

Inzwischen etwa 50? 60? 70? Habe gerade keinen Zugriff auf meinen Katalog und es gibt auch Dubletten.
Und völlig klar: Ich sammle. Es gibt ein klares Thema der Sammlung nach systematischen Gesichtspunkten (bestimmte Epoche, bestimmte Marken, bestimmte Modellreihen), also ist das eine Sammlung, nicht nur eine beliebige Anhäufung von Schrottmetall.
Und ich fotografiere leidenschaftlich, würde mich aber - da ich die Ausbildung nie vollständig abgeschlossen habe - nicht als Fotograf bezeichnen.

 

[mikro_makro]

Ich finde auch, dass die Trennlinie da schwierig zu ziehen ist, und würde aber auch sagen, dass man es nicht allein am Gebrauch der Geräte festmachen kann.

Wie viele andere bin ich auch ziemlich in die analoge Fotografie hineingekippt und habe einiges an Kameras, Objektiven und Zubehör angehäuft. Irgendwann habe ich auch zu zählen aufgehört, vor allem deshalb weil halt vieles in halb-defektem Zustand in Kisten oder als Deko herumsteht - ein Verkauf lohnt nicht und zum Wegwerfen ist es dann doch zu schade. Jedenfalls sehe ich mich trotzdem nicht als Sammler, auch wenn ich noch nicht mit allen Kameras fotografiert habe und manches mehr zum Einsatz kommt als anderes. Das vor allem deshalb, weil ich keine wirklichen Sammlungskriterien habe und mir halt einige Kameras gekauft habe, die ich immer schon haben wollte, die ein ikonisches Design, eine spezielle Geschichte hatten oder von berühmten Fotografen verwendet wurden.

Für einen "echten" Sammler wäre so eine Sammlung nach dem Prinzip "Greatest Hits der Kamerageschichte" aber zu oberflächlich, die haben meist spezielle Interessensgebiete oder klar umrissene Sammlungsgebiete. Das sind dann die Leute, die Vitrinen voll Box- und Klappkameras aus Wirtschaftswunderzeiten stehen haben, die für Aussenstehende kaum zu unterscheiden sind. Oder alles mögliche freakige Zubehör für Schraubleicas, jede erdenkliche Sucherscheibe und Motorantrieb zur Nikon F, oder oder oder...

Solch ein Streben nach Komplettheit ist mir eher fremd und der Besitz allein macht mich noch nicht glücklich, deswegen sehe ich mich dann doch eher als Praktiker mit einem Spleen für alte Gerätschaften.

 

[uburoi]

Ich bin phasenweise auf der Suche nach dem, was ich mir dann gerade als für mich optimales Objektiv-Set vorstelle. Dann kaufe ich eine Menge Zeug, verkaufe das meiste aber wieder, und irgendwann bin ich dann wieder zufrieden. Momentan liegt eine solche Phase gerade hinter mir. Ein halbes Dutzend Objektive habe ich jetzt noch da, die ich noch abstoßen will.
Kameras nutze ich so lange, dass sich der Verkauf nicht mehr lohnt, weshalb ich ein paar hier herumliegen habe, ohne mich deswegen als Sammler zu begreifen.

Gruß Jens

 

[amiob]

Hier grade andersherum, 2 gleiche Bodies (D750), 2 mal das Sigma 24-105 Art, aber jede Menge Akkus, Karten etc., das sozusagen als immerDabei und Backup bei Veranstaltungen etc., und eher zusätzlich wenn Zeit ist für Portraits, noch 85er und 50er fest und ein 70-200er, das wars.
Rest immer wieder mal was gekauft aber dann auch wieder verkauft, damit andere ne Freude haben (und ok, zugegeben, ich das Geld für Neuware "vernichtet" habe....).
Aber, ok, Schwabe und es muss sich rechnen, also wird nur gekauft was auch benötigt wird

 

[zuendler]

Bei der Bundeswehr habe ich einen kennengelernt, der sagte er sammelt Traktoren (er war so 19 herum).
Erstaunt habe ich gefragt wie viele er schon hat. Antwort: zwei

Also Sammler kann man schon ab 2 Stück sein.

 

[Gelöschtes Mitglied 538033]

Ein Fotograf ist ein Fotograf. Ein Sammler ein Sammler.
Es gibt auch fotografierende Sammler. Sowie Sammler die fotografieren.
Ich zähle mich zu Beiden.
Jedoch gibt es keinen Grenzwert an Objekten um einen Sammler als Sammler zu bezeichnen.
Das ist abhängig vom Themenbereich und verfügbaren Umfang.
Eine Sammlung kann schon mit wenigen Modellen komplettiert sein, wenn die Modellreihe oder Thematik damit erfüllt ist.
Wichtig ist, ein Sammler beschäftigt sich ganz intensiv mit seiner Begierde.
Benötigt Zeitaufwand für die Recherche und gibt auch gern etwas mehr dafür aus um an sein Goldstück zu gelangen.
Liest Lektüre und Geschichte und hat die Begabung, seine Sammelleidenschaft auszuleben und die Dinge wertzuschätzen.
Angehäuft angereihter Überbestand hat noch nichts mit einem "Sammler" gemeinsam.
Meist ist es dann der Anstoß für ein Sammlerfieber. Kann aber muss nicht.

 

[Markus1300]

Eine Sammlung kann schon mit wenigen Modellen komplettiert sein, wenn die Modellreihe oder Thematik damit erfüllt ist.
Wichtig ist, ein Sammler beschäftigt sich ganz intensiv mit seiner Begierde.
Benötigt Zeitaufwand für die Recherche und gibt auch gern etwas mehr dafür aus um an sein Goldstück zu gelangen.
Liest Lektüre und Geschichte und hat die Begabung, seine Sammelleidenschaft auszuleben und die Dinge wertzuschätzen.
Angehäuft angereihter Überbestand hat noch nichts mit einem "Sammler" gemeinsam.
Meist ist es dann der Anstoß für ein Sammlerfieber. Kann aber muss nicht.

Das trifft es für mich schon recht gut.
Wobei ich mich jetzt nicht wirklich intensiv damit beschäftige. In der Tat investiere ich gerne etwas mehr um ein schönes Exemplar einer älteren Kamera zu erhalten (naja die älteste ist von 2000) und lasse auch eine ältere Kamera wie eine 10D oder D30 schon mal überholen oder zumindest reparieren. Mich hat die Geschichte und das Erleben der Entwicklung einer Serie interessiert. Als Sammler ist mir wichtig, dass sich alle Kameras in einem vorzeigbaren Zustand befinden und funktionieren. Bei mir sind alle Kameras im Einsatz, wenn auch die neueren klar häufiger verwendet werden. Wobei gerade die älteren Kameras meine Weiterentwicklung eher unterstützen als eine der "moderneren" Kameras.

Ich fotografiere, mich jedoch als Fotograf zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung für jeden Profi...

 

[uburoi]

Zum Teil bin ich auch "Sammler" aus Bequemlichkeit. Ein paar manuelle Objektive habe ich noch hier herumstehen, die ich mal für jeweils 20 Euro oder so aus Neugier aus der Bucht geangelt habe und dann zu faul war, wieder zu verkaufen. Beispiele sind ein RMC Tokina 28mm/2.8, ein Zeiss Tessar 50mm/2.8 oder zwei Pentacon 135mm/2.8 (einmal die Version mit 6 und die mit 15 Blendenlamellen). Alles keine ganz schlechten Objektive, aber ich nutze sie so gut wie nicht, da ich deutlich bessere habe.

Gruß Jens

 

[Lenz Moser]

Ab wie viel Kameras und wie viel Objektiven ist man kein Fotograf mehr - sondern ein Sammler?

Wenn man nicht fotografiert, ist man kein Fotograf, egal wie viele Kameras man besitzt. Wenn man nur eine einzige Kamera besitzt und damit nicht fotografiert, ist man auch kein Fotograf mehr, allerdings auch kein Sammler.
Jedenfalls fehlt mir der Zusammenhang von Sammler und Fotograf, man kann einfach beides sein, nur eines davon oder auch keines.

 

[the-ninth]

Spannend finde ich manchmal Angebote im Biete-Bereich. Letzlich hab ich da eine Kamera gesehen, bereits gebraucht erworben und erneut verkauft, mit einer Auslösezahl im unteren dreistelligen Bereich.

 

[Lobra]

Ich fotografiere seit 1964, damals 16 Jahre alt. Habe sogar auch Fotoausbildungen genossen, habe ich dann aber nicht zu meinem Beruf gemacht, bin mit 20 Jahren beim Theater gelandet.
Das Arbeiten am Theater war für mich so toll, rund 150 Gastpiele in allen Kontinenten außer Afrika, dass ich bis zur meiner Rente ( bis 2012) geblieben bin.
Ich habe sehr viel Geld für Fotoausrüstungen ausgegeben, habe ich aber nicht bereut, verkauft habe ich längst nicht Alles, im Gegenteil ,ich habe mechanische Kameras auch aufgekauft. Inzwischen habe ich rund 250 Fotoapparate, aber auch rund 20 Digitalkameras und Dutzende Objektive.
Einfach hinstellen und sich freuen.