Ich sitze gerade vor Lightroom und entwickle mal wieder Unterwasserfotos aus dem letzten Urlaub - allerdings mit einer RX100 I gemacht. Aber das ist ja kein Unterschied in der Bedienung.
Ich kann nur folgendes empfehlen: Ich habe die Kamera so konfiguriert, dass das Spot-AF Feld aktiv ist und dieses mit Druck auf die "Steuerkreuztaste" verschoben werden kann. Falls man ausnahmsweise mal etwas Großes (Mantas, ...) fotografieren möchte, dann liegt auf der FN-Taste als erstes die Option zum Wechseln des AF-Modus. Dann wird halt das größere mittige Feld oder ggf. "Multi" ausgewählt. Nach so einer "Sondersituation" schalte ich sofort wieder auf Spot-AF und verschiebe ständig das AF-Feld mit den Steuerkreuztasten. Wichtig ist, bei aktiviertem Spot-AF immer genau auf die Augen zu fokussieren! Die Tiefenschärfe im Wasser ist geringer als an Land und es reicht oftmals nicht den Fisch (oder was auch immer) nur zu treffen. Es muss genau die richtige Stelle getroffen werden - eben idealerweise die Augen. Das ist manchmal wirklich nicht einfach und die eigentliche Herausforderung. Zumal mittige Motive langweilig sind. Also verschiebe ich das AF-Feld vorrausschauen so, dass ich im nächsten Moment gleich eine interessante Komposition erhalten, wenn ich auf die Augen fokussieren. Das geht oftmals in die Hose, da der Fisch / das Motiv in die falsche Richtung schwimmt oder nicht das macht, was man erwarten würde.
Mit Druck auf Steuerkreuz-Links (eigentlich Selbstauslöser) komme ich in das ISO-Menü und kann schnell die ISO-Empfindlichkeit festlegen. Das mache ich sogar auch an Land so, da der Objektivring ja bereits mit der Blendeneinstellung belegt ist. Den Selbstauslöser brauche ich eigentlich nie. Und wenn, kann man ihn als zweite Option mit in der FN-Menü reinziehen. Die RX100 ist die perfekte Kamera, da man die Tasten ideal für UW-Aufnahmen belegen kann (finde ich).
Und ich bin quasi ausschließlich im Modus A unterwegs und gebe die Blende vor (mit dem vorderen Steuering). Die Blende sollte irgendwo zwischen 3.5 und und F5.6 liegen. Je näher an F5.6, desto besser (höhere Tiefenschärfe). Falls die Belichtungszeit zu knapp werden sollte (beim Schnorcheln je nach Strömung, Wellengang und Brennweite ca. zwischen 1/320s im WW und 1/640s im Tele) erhöhe ich einfach die ISO-Stufe. Lieber ISO400 mit Blende F5.6, als ISO125 mit Blende F1.8 - das sind meine Erfahrungen.
Außerdem sollte die Belichtungskorrektur immef auf -1/3EV stehen, da ansonsten die Motive schnell überstrahlt sind.
Die Belichtungszeit habe ich im Wasser noch nie vorgegeben. Zu wichtig ist der Einfluß der Blende, als dass ich sie von der Kamera automatisch bestimmen lasse.
Nur im flachen sehr hellen Wasser wechsel ich auf Modus P, da im Modus A die Gefahr der Überbelichtung eintritt. Die Kamera kann nicht kürzer als 1/2000s belichten. Und dieser Wert wird sehr schnell erreicht, so dass stark abgeblendet werden muss (teilweise F8). Und da man im flachen grellen Wasser das Display sowieso nicht mehr einsehen kann, ist Modus P die beste Wahl. Ansonsten immer "A".
Aso: und die Displayhelligkeit immer voll aufdrehen. Sonst sieht man (zumindest beim Schnorcheln) auch im tieferen Wasser ggf. nichts.
In der Praxis sieht das so aus, dass ich vor dem Schnorchelgang bei Sonnenschein in den Modus A wechsle und meine "Unterwasserlieblingsblende" F5.6 einstelle. Dann wechsle ich in den Modus P, da ich ansonsten bei einer spontanen Begegnung um flachen Wasser keine andere Chance habe. Sobald ich das flachere Wasser verlassen habe, stelle ich auf Modus A um - und dann ist Blende F5.6 bereits korrekt voreingestellt.
Während des Schnorchelns beobachte ich meine Belichtungszeiten und muss gelegentlich den ISO-Wert via Steuerkreuz-Links anpassen, bleibe aber die ganze Zeit bei F5.6. Würde aber selbst ISO400 nicht mehr ausreichen - erst dann fange ich an die Blende zu öffnen.
Alle notgwendigen Einstellungen sind problemlos mit jedem UW-Gehäuse zu erreichen.
