Fotografikus
Themenersteller

habe mir heute mal zwei Stunden investiert, um meine neuerworbene FZ50 hinsichtlich Rauschen mal mit meiner alten Canon 10D zu vergleichen. Im Forum wurde ja schon öfter vermerkt, daß das Rauschen bei > 100 ISO "katastrophal" sei. Nach etlichen Dutzend Testaufnahmen in meinem Arbeitszimmer, jeweils mit Stativ kann ich Näheres berichten. Für den Vergleichstest wurde verwendet:
Lumix FZ50, Brennweite ca. 80mm (Äquivalent KB), Blende 8, wobei die Verschlußzeiten zwischen 1/6 und 2,5 Sekunden lagen - in Abhängigkeit von der gew. Empfindlichkeit. Als Vergleich diente meine alte Canon 10D mit einem Sigma 1:2,8/50mm (äquiv. 80mm KB), ebenfalls alle bei Blende 8. Anschließend wurde ein Ausschnitt angefertigt.
Und hier die Kurzfassung:
1. Bei ISO 100 spielt die Lumix ihre systembedingten Vorteile aus (mehr Pixel, modernerer Prozessor etc.) und schlägt die Canon um Längen (bessere Farbwiedergabe, mehr Kontrast, mehr Schärfe)
2. Bei ISO 1600 (nur wenig besser bei 800) ist das Ergebnis völlig inakzeptabel und zwar relativ unabhängig davon, ob die Rauschunterdrückung auf Standard, Low oder High steht); das Ergebnis ist weitgehend unbrauchbar.
3. Der Schärfeabfall bei den Canon Vergleichsaufnahmen (100 vs. 1600) ist sichtbar, aber bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei Lumix; die Aufnahmen sind durchaus brauchbar und können am PC z.B. mit Neat Image in Kombination mit Unsharp Mask weiter verbessert werden.
Fazit
Unter unkritischen Lichtbedingungen leistet die Lumix für eine Kompakte durchaus Beachtliches und braucht sich was die optische Leistung betrifft nicht hinter einer digitalen SLR (zumal einer älteren) nicht zu verstecken. Für Nachaufnahmen bzw. Available Light Aufnahmen ist die Kamera mehr oder minder eine Katastrophe. Hier zeigt sich, daß die Physik (mehr Pixel und kleinere Chips) sich nicht austricksen läßt - der Pixelwahn läßt grüßen.
Nachtrag einiger Details
Ohne Detailvergrößerungen nimmt der visuelle Bildeindruck von ISO 100 bis ISO 400 kontinuierlich ab (wobei die dunklen Bildbereiche wie zu erwarten kritischer sind), ab 800 bis 1600 verschlechtert sich der Eindruck exponentiell; im Prinzip kann man als engagierter Amateur damit nicht mehr arbeiten. Beim Thema "Rauschunterdrückung" bin ich geneigt, vielen Autoren hier rechtzugeben: es bringt relativ wenig, die Rauschunterdrückung auf "high" zu stellen. Bessere Ergebnisse lassen sich nachweislich erzielen, wenn man die Rauschunterdrückung auf "standard" (noch besser auf "low") stellt und die Ergebnisse dann am PC "entrauscht" und nachschärft.
Das war's erst mal vom Niederrhein von einem etwas ernüchterten Fotografikus.

p.s. Die Ergebnisse können bei Bedarf gemailt / veröffentlicht werden