Mir ist bewusst, dass Faustformel = Faustformel ist. Bleib mal bitte auf den Teppich und unterstell mir nicht so einen Quatsch. Deinen Kommentar hättest du dir sparen können.
Die 100% bezogen sich eher auf die Diskussion der letzten Seite. Die war nämlich nicht wirklich hilfreich.
gibt dir denn mein beitrag nr.14 keine erklärung?
1) wie man ursprünglich auf die faustformel kam, weiß ich nicht, außer daß es eben erfahrungswerte von generationen von fotografen sind.
sicherlich könnte man auf basis von statistischen meßwerten von menschlichen zitterbewegungen, beschleunigungen, geschwindigkeiten, kameragewichten und kamerahaltungen etc. die formel herleiten. aber die basis sind dann auch nur wieder durchschnittlich-typische menschliche faktoren, auf denen das gebäude aufbaut. da kommt nichts besseres oder verständlicheres raus, als die faustformel, die ebenso bloß auf beobachtungen menschlichen zitterverhaltens beruht.
2) wenn eine richtungsänderung des 100mm brennweitigen kamera-objektives von z.B. 2 grad am kb-sensor eine gewisse wischspurlänge ergibt, dann wird die wischspurlänge des selben objektives am cropsensor gleich lang sein.
im verhältnis zur sensorbeite wird sie also in % beim kleinen sensor länger sein als beim großen sensor - gleiche objektivbrennweite angenommen.
sagen wir, sie wäre am großen und am kleinen sensor jeweils 3mm, dann sind das also 8% der KB-sensorbeite und 13% der cropsensorbreite.
will ich jetzt am cropsensor auch nur 8% der sensorbreite als wischspur zulassen, dann darf ich nicht um 2 grad verschwenken während der belichtungszeit, sondern nur um 1.25grad.
unter der annahme, daß ich mit gleichförmiger geschwindigkeit schwenke, erreiche ich diese schwenkverkürzung, indem ich kürzer belichte.
daher ist in der faustformel der cropfaktor zu berücksichtigen für ein "gleiches zitterergebnis".
3) normale bildbetrachtung beruht auf der annahme, daß ich ein ausgedrucktes bild so betrachte, daß ich, ohne den kopf zu schwenken, das ganze bild auf einen blick sehe.
das ist in etwa dann, wenn meine augen so weit vom bild weg sind, wie die bilddiagonale lang ist.
eine weitere annahme dabei ist, daß das auge eine bestimmte winkelauflösung hat. man nimmt an, daß ich auf einer im gesichtsfeld liegenden geraden 1500 punkte auflösen kann.
nehmen wir jetzt an, diese gerade sei die bilddiagonale des vor uns liegenden bildes. dann erscheint das bild scharf, wenn im bild dargestellte punkte nicht als flächen erscheinen. das ist dann der fall, wenn der durchmesser dieser punkte (miniflächen) nicht größer ist, als 1/1500 der bilddiagonale.
sind bilddetails größer als dieser durchmesser, dann sehen wir diese nicht als punkte, sondern als striche oder flächen.
ein verwackeln werde ich also - bei diesem betrachtungsabstand - daran erkennen, daß punkte nicht mehr als punkte, sondern als flächige oder lineare gebilde im bild aufscheinen.
diese annahmen und die folgen aus dieser 1/1500 gesichtsfelddiagonalenauflösung kannst du bei wikipedia bestimmt unter dem begriff "zulässiger zerstreuungskreis" nachlesen. wobei man üblicherweise den zulässigen zerstreuungskreis nicht am papierausdruck in seiner größe definiert, sondern direkt am sensor. also am bild, das das objektiv auf den sensor projiziert.
4) nun hast du dir eine d800 gekauft wegen der vielen pixel. und wenn du dir die bilder der d800 am papierausdruck mit üblichem betrachtungsabstand anschaust, wirst du keinen unterschied erkennen zu einer von einer 1 megapixelcam aufgenommenen aufnahme, denn mehr als 1500 punktdetails siehst du nicht entlang der bilddiagonale. und eine 1 megapixelcam hat zufällig eine bilddiagonale, welche 1500 pixel lang ist.
damit du was hast von den vielen pixeln der d800 wirst du also den betrachtungsabstand verkleinern. entweder mit der lupe schauen, oder ganz groß ausdrucken und nah ran gehen. oder eben am bildschirm in 400% ansicht die pixel bewundern. machst du das nciht, hättest beim handy bleiben können.
also, ich mach das nicht

)) ich will nämlich nicht meine pixel sehen, sondern die gesamtbildkomposition. wenn mich die pixel interessierten, dann brauchte ich keine speziellen objektive, sondern fotografierte bloß testcharts ab.
aber, sagen wir, du möchtest deine inverstition in die vielen pixel genießen.
dann mußt du eben näher ran für die bildbetrachtung.
und wenn du näher ran gehst, dann siehst du alle verwischspuren und fehler viel größer. wenn dich diese werwackler stören, dann mußt du einfach weniger verwackeln, als die faustformel angibt, die ja auf der 1/1500 these beruht mit gesamtbildbetrachtung.
und in meinem beitrag nr. 14 habe ich unter 2) erklärt, um wie viel man kürzer belichten muß, damit bei pixelbetrachtung die pixel wahrscheinlich unverwischt scharfe details zeigen.
also, mehr als das, kann dir wahrscheinlich niemand einleuchtend erklären. für mich ist das eine 100%ige erklärung. gut, der masi könnte es besser und exakter. der hat, meine ich sogar ein formelwesen dafür in einem thread entwickelt. mit differentialen und integralen und so. also nicht fürs pixelpeepen, aber die pixelpeepfolgen sind einfach ein abfallprodukt von masis physikalisch-mathematischen untersuchungen.
viel spaß noch mit deiner d800.
noch ein wort dazu: also die d800 besticht nicht nur durch viele kleine pixelchen, sondern vor allem durch ergonometrie, autofokus, abdichtung, rauschen, farbtreue, kontrastumfang.
konzentriere dich lieber auf diese eigenschaften als auf die pixel. denn dann wirst du das schwergewicht auf aussagekräftige bilder, komposition, motiv legen und nicht sklave von unbedingt scharf sein müssenden pixeln sein.
lg gusti