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Problem mit Bildern in Chrome + DisplayCal

beiti

Themenersteller
Immer mal wieder sind mir im Chrome-Browser (unter Windows) Darstellungsfehler in Fotos und Videos aufgefallen. Es betrifft insbesondere Stellen, die sehr dunkel sind, aber noch nicht ganz schwarz: Sie werden etwas heller/grauer gezeigt. Man erkennt dann plötzlich Details und JPEG-Artefakte, die normalerweise bei korrekt eingestelltem Monitor kaum zu sehen sein sollten.
Nach längerem Herumprobieren bin ich drauf gekommen, dass es etwas mit der Hardwarebeschleunigung zu tun hat. Wenn man in den Chrome-Einstellungen unter "Erweitert - System" den Schalter bei "Hardwarebeschleunigung verwenden, falls verfügbar" rausmacht und danach Chrome neu startet, ist der Darstellungsfehler verschwunden. Allerdings ist das keine Dauerlösung, weil Chrome ohne die Hardwarebeschleunigung an vielen Stellen Performance verliert (z. B. geht das Scrollen durch komplexe Webseiten viel träger).
Ich habe es mittlerweile mit dreierlei Grafikkarten probiert (Intel HD Grafik, Nvidia GeForce und AMD irgendwas), und der Fehler war immer der gleiche.

Jetzt würde mich interessieren, ob andere Chrome-Nutzer das Problem auch haben, oder ob nur meine beiden Rechner "spinnen".

Leider sieht man den Fehler, wie gesagt, nicht in jedem Bild. Am augenfälligsten wird er in Bildern mit vielen dunklen Bereichen und starken JPEG-Artefakten. Auch in YouTube-Videos mit vielen dunklen Szenen stört er sehr.

Ich habe jetzt mal eine Testseite mit ein paar Fotos gebastelt, wo man den Fehler zumindest in bisschen erkennt. Bitte immer auf die dunklen Bildbereiche schauen!
Link zur Testseite
Ich habe auch eigens kräftig JPEG-komprimiert, damit schöne Artefakte drin sind.
Ins letzte Bild habe ich zusätzlich eine schwarze Schrift eingefügt. Bei korrekter Darstellung dürfte von dieser Schrift fast nichts zu erkennen sein, weil sie sich vor dem dunklen Foto kaum abhebt. Nur in Chrome kann ich sie plötzlich gut lesen, weil das Foto eben so komisch aufgehellt wird.

Bei mir sieht es also so aus: Der Fehler tritt nur auf in Chrome mit aktiver Hardwarebeschleunigung. Schalte ich die Hardwarebeschleunigung ab, ist der Fehler weg; dann sehen die Bilder so aus wie in jedem anderen Browser.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Problem mit Bildern in Chrome

hier durchgängig ohne Befund. Hardwarebeschleunigung aktiv, Mac OS X 10.11 bis 10.13
 
AW: Problem mit Bildern in Chrome

Hier z.B.
https://www.computerbase.de/forum/threads/grafikfehler-in-google-chrome.1153687/
wird das Thema diskutiert, und der Grafiktreiber als Schuldiger vermutet.
Die dort gezeigten Probleme sind aber andere. Außerdem stammt der letzte Beitrag von 2015.

Deine verlinkten Bilder sehen bei mir so aus wie im Firefox, trotz Beschleunigung.
Nur zur Ergänzung:
- Welches Betriebssystem?
- Welche Grafikkarte?

Bei mir ist es übrigens Win10/64. Grafikkarten habe ich mittlerweile AMD, Nvidia und Intel durch - gleiches Problem mit allen.
Zudem tritt es außer am Desktop auch am Notebook identisch auf (auch dort Win10/64, Grafik Intel HD).
 
AW: Problem mit Bildern in Chrome

Hier noch zwei Screenshots, um das Problem zu illustrieren: einmal mit und einmal ohne Grafikbeschleunigung.

(Bei den Leuten, wo das Problem auftritt, bedeutet das jetzt natürlich eine doppelte Verzerrung und ist somit sinnlos. Also die Screenshots sind nur gedacht für Leute, bei denen es nicht ohnehin schon auftritt.)
 

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AW: Problem mit Bildern in Chrome

Jetzt bin ich dahintergekommen, dass es was mit dem Farbmanagement von Chrome zu tun hat. Das wird nämlich deaktiviert, wenn man die Hardwarebeschleunigung ausschaltet.

Stelle ich (bei aktivierter Hardwarebeschleunigung) sRGB als Monitorprofil ein, ist der Effekt verschwunden. Stelle ich mein "echtes" Monitorprofil ein, tritt der Effekt auf.

Meine aktuellen Profile, mit denen der Fehler so deutlich auftritt, stammen aus DisplayCal. Das gilt für beide Rechner; könnte daher auch erklären, warum der Fehler nicht bei allen Nutzern auftritt, aber bei mir gleich auf zwei Computern.

Jetzt könnte man sagen: Offenbar sind diese Monitorprofile fehlerhaft, oder es wurde eine falsche Profilierungseinstellung getätigt. Allerdings frage ich mich dann, warum in allen anderen Farbmanagement-fähigen Programmen dieselben Monitorprofile einwandfrei funktionieren. Es sind ganz einfache v2-Matrix-Profile ohne irgendwas Besonderes.

Ist hier zufällig noch ein anderer Chrome-Nutzer, der ein Monitorprofil aus DisplayCal benutzt?
 
Ich hab mir mal dein letztes Bild heruntergeladen und in Cinepaint angeschaut. Im Vergleich zum Firefox waren die Schatten deutlich aufgehellt, und die Schrift war als dunkler Streifen erkennbar. Der Effekt war zwar nicht so stark wie in deinem Screenshot, aber im Prinzip muss das so sein: Cinepaint beherrscht im Gegensatz zum FF Schwarzpunktkompensation. Dabei wird der theoretisch dunkelste Punkt im Bild (R/G/B:0/0/0) auf das dunkelste Schwarz angehoben, das dein Monitor darstellen kann. Die anderen Schatten werden dann proportional mit aufgehellt.

Die interessante Frage wäre, ob das von dir beobachtete Phänomen ein Indiz dafür ist, dass die Opera-Entwickler mit der Integration der Schwarzpunktkompensation ins Farbmanagement experimentieren. Das hat als letztes der Firefox 3.0 beherrscht, und ohne dies Feature sind Browser m.E. nicht zur Anzeige von Photos geeignet.
 
Schwarzpunktkompensation. Dabei wird der theoretisch dunkelste Punkt im Bild (R/G/B:0/0/0) auf das dunkelste Schwarz angehoben, das dein Monitor darstellen kann. Die anderen Schatten werden dann proportional mit aufgehellt.
Interessante Theorie. Vielleicht kommen wir dem Phänomen damit auf die Spur.

Ich habe jetzt mal die Testbilder in Lightroom importiert - und tatsächlich findet hier auch eine Aufhellung der dunklen Bereiche statt, durch die z. B. die eingefügte schwarze Schrift auf dem letzten Testbild sich deutlicher vom dunklen Hintergrund abhebt. Das wäre also wirklich mit der Schwarzpunkt-Kompensation zu erklären, die Lightroom ja vermutlich betreibt.
Aber Lightroom macht das viel besser und ganz ohne die abscheulichen Artefakte, die in Chrome auftreten.
Das würde bedeuten, dass Chrome (bzw. Chromium) sich tatsächlich an einer Schwarzpunktkompensation versucht - nur dabei irgendwas ziemlich falsch macht.

Bei meinem Opera ist der Unterschied zu erkennen. Keine HW-Beschleuniger...
Da liegt ein Missverständnis vor. Die Screenshots sehen natürlich verschieden aus. Sind ja Screenshots, in denen der bei mir auftretende Darstellungsfehler schon eingerechnet ist. Also daraus kann man keine Schlüsse ziehen.

Interessanter ist die Frage, ob es bei Darstellung der Originalbilder meiner Testseite Auffälligkeiten gibt.

Übrigens habe ich es vorhin noch mit dem aktuellen Opera probiert. Da treten dieselben Fehler auf wie in Chrome. (Kein Wunder, basieren ja beide auf Chromium.)
Dagegen in Firefox ist die Darstellung unauffällig. (Ja, mag sein, dass die Schwarzpunktkompensation fehlt, so wie in den meisten Programmen.) In Edge, der bekanntlich das Monitorprofil ignoriert, ist die Darstellung natürlich auch unauffällig.
 
Ok, jetzt glaub ich's verstanden zu haben.
Wo Du schreibst "ohne Grafik-Beschleuniger" ist alles homogen schwarz.
Wo Du schreibst "mit Grafik-Beschleuniger" sehe ich die Schrift.
Bei mir kein Grafik-Beschleuniger im Spiel.

In LR wird das Gemäuer mehr aufgehellt, wenn die Schrift erkennbar wird.

Besser so, Beiti?
 
Zuletzt bearbeitet:
Besser so, Beiti?
Nein, nicht wirklich. :( Du vergleichst immer nur meine Screenshots - aber wie die aussehen (und dass sie sich unterscheiden), weiß ich ja selber. ;)

Es geht darum, wie das Originalbild auf der Testseite auf Deinem Rechner in Chrome dargestellt wird - und ob es da einen Unterschied macht, ob die Hardwarebeschleunigung in Chrome ein- oder ausgeschaltet ist.

Bei mir kein Grafik-Beschleuniger im Spiel.
Bist Du sicher? Der ist in Chrome und Opera eigentlich standardmäßig aktiv. In Chrome kann man ihn in den erweiterten Einstellungen ausschalten (und damit wird das ganze Farbmanagement mit-ausgeschaltet), in Opera habe ich keine solche Option gefunden.
 
Nein, nicht wirklich. :( Du vergleichst immer nur meine Screenshots - aber wie die aussehen (und dass sie sich unterscheiden), weiß ich ja selber. ;)

Es geht darum, wie das Originalbild auf der Testseite auf Deinem Rechner in Chrome dargestellt wird
Davon schrieb ich doch.

Bist Du sicher? Der ist in Chrome und Opera eigentlich standardmäßig aktiv.
Was soll da eingeschaltet sein wenn's keinen gibt (nach meiner Kenntnis)?
 
Was soll da eingeschaltet sein wenn's keinen gibt (nach meiner Kenntnis)?
Irgendeine Grafikbeschleunigung haben eigentlich alle Computer der letzten 5 - 10 Jahre. Selbst die Intel-HD-Grafik, die auf vielen Mainboards integriert ist, bietet eine Form von Beschleunigung. (Sieht man z. B. in Lightroom, wenn man dort Grafikbeschleunigung aktiviert/deaktiviert.)

So kann man die Beschleunigung (und damit auch das Farbmanagement) für Chrome abschalten:
Den Einstellungen-Tab aufrufen (d. h. rechts oben auf das Symbol mit den drei Punkten senkrecht übereinander, dann "Einstellungen"). Im Einstellungen-Tab ganz nach unten scrollen und auf "erweitert" klicken. Dann nochmal ganz nach unten scrollen und den Schalter neben "Hardwarebeschleunigung verwenden, falls verfügbar" ausschalten (er wird dann grau statt blau). Dann direkt neben dem Schalter auf "Neu starten" klicken.
 
Ich hab mir interessehalber auch mal den Chromium installiert. Der Screenshot zeigt links deine Testseite in diesem Browser, rechts das heruntergeladene Jpeg in Cinepaint. Die Unterschiede sind subtil - typisch für unterschiedliche CMS_Engines - aber nicht dramatisch. Chromium scheint tatsächlich Schwarzpunktkompensation zu beherrschen - Chapeau!

BS : OpenSuse Leap 42.3
KDE-Desktop
Intel-Grafik
Chromium 68.0.3440.75-164.1 (27.07.2018 vendor:OpenSuse)
Bildschirm NEC PA241W
Profil erstellt mit MunckiPhoto und
DisplayCal 3.6.0.0-2.1(vendor:OpenSuse)
ArgyllCMS 1.9.2-45.1(vendor:OpenSuse)
 

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Chromium scheint tatsächlich Schwarzpunktkompensation zu beherrschen - Chapeau!
Ja, sieht so aus. Aber ein Grund zu Freude ist das noch nicht, denn die Umsetzung ist leider teilweise sehr hässlich (wie ja offenbar auch in Cinepaint - wobei man da noch mehr Bilder anschauen müsste, um ein Urteil zu fällen).

Die Fehler fallen speziell in diesem Bild jetzt nicht so auf; man sieht lediglich oben an der Decke einige unerwünschte schwarze Punkte entlang der Stromleitungen. Es gibt aber Motive, wo die Fehler wesentlich deutlicher hervortreten. Diese Schwarzpunktkompensation von Chromium erzeugt häufig in den aufgehellten Schattenbereichen flächige Artefakte - manchmal schwarz, manchmal grau. Das stört bereits in manchen Fotos sehr, und gänzlich unerträglich wird es in Videos mit vielen Lowlight-Szenen.

In Lightroom passiert sowas, trotz Schwarzpunktkompensation, nicht. Wenn ich das Testbild in Lightroom importiere und anschaue, ist zwar ebenfalls die schwarze Schrift deutlich lesbar, aber es gibt nicht diese hässlichen Artefakte.

Wobei ich inzwischen ja festgestellt habe, dass das Ausmaß der Artefakte auch vom verwendeten Monitorprofil abhängt. Das könnte erklären, warum die Fehler nicht bei allen Nutzern gleichermaßen schlimm sind.

EDIT: Hier noch ein neuer Screenshot-Vergleich (diesmal das obere Testbild) in Firefox, Lightroom und Chrome: KLICK
Firefox ist unauffällig - wahrscheinlich wegen fehlender Schwarzpunktkompensation. In Lightroom wird die Holzdecke etwas aufgehellt, aber es entstehen nur wenige Artefakte (möglicherweise werden hier nur die schon vorhandenen JPEG-Artefakte herausgearbeitet). Allerdings das, was Chrome macht, ist indiskutabel: Hier geht die Zeichnung komplett im Einheitsgrau verloren.
(Bitte die Screenshots nicht in Chrome oder Opera anschauen, sondern mit einem neutralen Programm!)
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT: Hier noch ein neuer Screenshot-Vergleich (diesmal das obere Testbild) in Firefox, Lightroom und Chrome: KLICK

Allmählich wird aber der Hund in der Pfanne verrückt. Was dein Chrome zeigt, ist in etwa das Gegenteil von meinem Chrome. Und der Screenshot lässt Zweifel an Lightrooms Schwarzpunktkompensation aufkommen. Für eine neutrale Darstellung habe ich mal versucht, das Problem grafisch aufzubereiten. Dazu habe ich den Verlauf des Grünkanals in einem Chart dargestellt, beginnend an der Bildoberkante, endend am Fuss der Tür, etwa in Türmitte.

Die erste Grafik zeigt den Vergleich des Originals ( tb1_800_90.jpg) mit einem Screenshot der Darstellung des Bildes durch meinen Chrome. Hier hebt der Browser die tiefsten Schatten um ca. drei Punkte an - was m.E. korrekt ist. Allerdings wird der Schattenbereich aufgespreizt - ziemlich idiotisch, denn so muss Dynamik an anderer Stelle verschenkt werden.

Die zweite Grafik beruht auf deinem neuen Screenshot und vergleicht die Lightroom- mit der Chrome-Variante. Hier hebt Chrome die Schatten um glatte 17 Punkte an, komprimiert sie aber und fügt schwarze Artefakte ein (Peak bei 692). Das Ergebnis ist natürlich indiskutabel. Der Vergleich der beiden Chrome-Versionen lässt den Verdacht zu, dass irgendwo im Browser eine Bildverbesserungsengine versteckt ist, die je nach Version andere Kollateralschäden nach sich zieht. Das Programm muss wohl erst erwachsen werden.

Bleibt die Frage, woher bei dir die starke Schattenanhebung durch Chrome kommt. Stammt sie aus dem Monitorprofil, gibt es drei Möglichkeiten:

-Monitor zu hell eingestellt
-Monitor muss zum Wertstoffhof
-Profilierung dumm gelaufen

Lightroom lässt die tiefsten Schatten auf 0. Es wendet also keine Schwarzpunktkompensation an. Die Darstellung im Vergleich zum Original ist auch nicht linear, sondern spreizt die Schatten auf.
 

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Allmählich wird aber der Hund in der Pfanne verrückt. [...]
Bleibt die Frage, woher bei dir die starke Schattenanhebung durch Chrome kommt. [...]
Falls Du es testen willst, habe ich hier mal das Monitorprofil hochgeladen, mit dem diese extreme Verzerrung auftritt: KLICK
Wie gesagt: In keiner anderen Software als Chrome/Opera treten bei mir solche Effekte auf.
 
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