Am Wochenende konnte ich die R1 erstmals unter vergleichbaren Bedingungen einsetzen, unter denen ich mit der R3 über 2 Jahre rund 300000 Bilder gemacht habe.
Ein kleines Fazit:
In der Bedienung ist man schnell drin, auch wenn die R1 noch etwas mehr Konfigurationsmöglichkeiten bietet (die ich noch nicht alle vollständig ausgenutzt habe, z.B. keine doppelte Belegung vom Smartcontroller (half press/full press).
Die R3 liegt für meine Hände etwas besser in der Hand, aber auch mit der R1 kann ich sehr, sehr gut arbeiten. Das zusätzliche Gewicht habe ich aber dann nach rund 5 Stunden und etwas mehr als 8000 Bildern doch gespürt. Ich fotografiere nur aus der Hand (in diesem Fall mit dem EF 300mm f/2.8L IS II USM (und teilweise mit dem 1.4x Extender).
Der AF packt sehr, sehr schnell und einen Schliff zügiger als die R3 (die bereits einen für mich überragenden AF hat). Besonders macht es sich bemerkbar, wenn die Windhunde aus einer nicht einsehbaren Kurve kommen. Hier ist die Trefferquote gegenüber der R3 besser. Pre-Shooting (von dem ich mir einiges erhofft hatte) hilft bei der (uneinsehbaren!) Kurve nur bedingt, da man es sehr genau timen müsste. Hier besteht bei mir(!) noch Übungsbedarf.
Obwohl die R1 eine etwas feinere Konfigurationsmöglichkeit bei der Augenerkennung hat, liefert sie nicht unbedingt besser als die R3. Ich habe die Augenerkennung teilweise abgeschaltet, ohne dass die Trefferquote schlechter oder besser war. Ein Shooting ist aber da für mich noch nicht repräsentativ, da insgesamt gute Lichtbedingungen vorhanden waren (kein strahlender Sonnenschein, eher eine riesige Softbox).
Wenn der Hund mit bis zu 60km/h auf einen direkt zuläuft und man dann einen vertikalen Schwenk macht, sobald er in die Kurve einbiegt, ist das Verhalten der R1 mit dem der R3 identisch. Die Kamera ist hier am kämpfen. Typischerweise verliert sie zum Ende des Schwenks den 100%igen Augenfokus. Dies ist für die Kamera aber auch eine wirkliche Herausforderung.
Die zusätzlichen 10 Bilder pro Sekunden wirken sich positiv aus. Jedenfalls kann man nun treffsicher jeden Hund im "Flug" einfangen. Die Bildermenge steigt natürlich auch.
Beim Wechsel von Schatten zu Licht (wenn z.B. Teile der Bahn durch Bäume abgeschattet sind und dann wieder Streckenteile im direkten Licht kommen) agiert die R1 besser als die R3. Der Fokus klebt. Eine wahre Freude. Das war bei der R3 nicht immer so.
Mit der Dynamic Range bin ich sehr zufrieden. Erstaunlich was dort im schwarzen Fell drinsteckt.

Generell musste ich aber nur wenig nacharbeiten.
Die Trefferquote war für meinen Geschmack fast perfekt. Es gab nur einen einzigen Lauf (von ca. 100), wo ich kein brauchbares Bild aufgenommen habe.
Ich bin sehr zufrieden - und wer mich kennt, der weiß ja, dass ich sehr kritisch bin - und freue mich auf weitere Shootings mit der R1. Für einen ersten Test war das sehr vielversprechend und auch erfolgreich.