Für mich sind die Bilder selbst ok, zum Teil etwas überinszeniert, die Unschärfe nicht weich genug. Die Bearbeitung ist mir "zu gewollt". Sie macht sich zu wichtig und stiehlt der Vespa die Schau. Aber klar: Es gibt Kunden, die stehen darauf. Nicht umsonst gibt es haufenweise Apps, die Effekte ohne Ende produzieren. Allgemein ist alles wichtig in den Bildern: die Personen, der Hintergrund, die Bearbeitung. Und ein bisschen die Vespa. Da würde ich klarer herausarbeiten, was wichtig ist. So erfahre ich nichts über die Vespa, nichts über die Personen, weil sie sich hinter Posen und Outfits verstecken. Dazu versteckt sich das Bild noch hinter der dominanten Bearbeitung.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen einen dezenten Analog-Look. Aber wenn das Bild "bearbeitet!" schreit, interessiert es mich nicht mehr. Es ist, als würde das Steak nur noch nach Gewürzmischung und nicht nach Fleisch schmecken. Aber es ist in der Fotografie wahrscheinlich wie beim Essen: Die Dosis macht das Gift. Manche mögen es halt, wenn alles nach Maggi schmeckt. Aber durch die Phase "Ich bin besoffen von meiner Bildbearbeitung" gehen wir alle. Manche bleiben stecken, manche gehen weiter. Deshalb mein Tipp: Lieber authentisch als theatralisch fotografieren, den Inhalt bewusst herausarbeiten statt einen "Look" überstülpen, den man irgendwann vielleicht sogar für seinen eigenen Stil hält.

Und die Finger weglassen vom Klarheitsregler – vor allem in den Hautpartien.
Weitermachen, da geht noch viel mehr!
Danke fürs Zeigen,
Gruß
Spicer