Kann mir jemand den Unterschied von einem Zirkularpolarisierungsfilter zu einem Linearzirkulationsfilter erklären?
Die Begriffe lauten korrekt:
- Zirkular-Polarisationsfilter und
- Linear-Polarsationsfilter
Polfilter kann man zum Polarisieren von unpolarisiertem/ungerichtetem Licht verwenden. Nach Durchgang des ungerichteten Lichts durch ein lineares Polfilter ist es polarisiert, schwingt also nur in einer Richtung (senkrecht zur Ausbreitungsrichtung).
Nach Durchgang durch ein Zirkular-Polarisationsfilter mit der Verzögerungsfolie beobachterseitig ist es dagegen
nicht gerichtet.
Beide Filter kann man auch zum Sperren bzw. Abschwächen von polarisiertem Licht gleichermaßen verwenden.
Der Unterschied zwischen den beiden Polfilterarten ist lediglich, dass das polarisiertes Licht nach Durchgang durch das lineare Polfilter weiterhin polarisiert ist, also nur in einer Richtung schwingt.
Spiegel und Prismen wirken als Analysatoren von polarisiertem Licht. Trifft dieses polarisierte Licht auf einen (Hilfs-)Spiegel oder ein Prisma, kann es je nach Schwingungsrichtung mehr oder weniger abgeschwächt werden. Dadurch erhält man bei Belichtungsmessung oder beim AF eventuell Fehlmessungen. Deshalb benötigen Kameras mit intern analysierenden Elementen wie Spiegel oder Prismen zwingend ein Zirkular-Polfilter.
Mit einem Zirkular-Polfilter ist man immer auf der sicheren Seite!
Die beiden Filtertypen kann man unterscheiden, in dem man das Filter unter etwa 30° bis 35° gegen eine spiegelnde Fläche eines elektrisch schlecht leitenden Materials hält (Holzfurnier, Wasserfläche, Glasfläche, Kunststoffe, etc.). Entsteht beim Drehen des Filters in beiden Durchblick-Richtungen ein Effekt, so ist es ein lineares Polfilter. Tritt der Effekt nur in einer Durchblickrichtung auf, so ist es ein Zirkular-Polfilter.
Alle Polfilter, egal, welcher Typ, schlucken rund 1.5 Blenden/Zeitstufen. Diesen Lichtverlust gleicht die automatische Belichtungsmessung jedoch aus.
Fotografisch interessant und wirkungsvoll sind nur zwei Poleffekte:
- Polarisation durch
Streuung (Himmelsblau)
- Polarisation durch
Reflexion (Spiegelungen)
Bei der Polarisation durch
Streuung an Luftmolekülen ist der Effekt (tiefdunkel blauer Himmel) am stärksten genau senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen, und dann bei sehr klarem Wetter. Bei bedecktem Himmel, diesigem Wetter, bei Nebel, Rücken- und Gegenlicht ist der Effekt sehr gering bis Null.
Bei der Polarisation durch
Reflexion an elektrisch schlecht leitenden Materialien, wie Kunststoffe, Glas, Wasser, Blätter, Gräser, Haut, ist der Effekt am stärksten unter dem vom Material abhängigen Polarisationswinkel. Dieser beträgt bei
- Diamant 22.47°
- Schwerflint 29.8°
- Flintglas 31.8°
- Polystyrol 32.2°
- Kronglas 33.51°
- Plexiglas 33.8°
- Quarzglas 34.4°
- Wasser tan a = 1/1.33299 --> Polarisationswinkel = 36.88°
jeweils gegen die Spiegelfläche gemessen.
Bei Reflexionen an Metallen gibt es keine Polarisation, kann also nicht mit Polfiltern abgeschwächt werden.