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Polarlichter

spykeboy

Themenersteller
Hallo! Ich fahre zum Ende des Jahres nach Lappland (Nordnorwegen). Daher würde mich mal interessieren welche Einstellungen ihr an der Kamera wählen würdet um ein best mögliches Bild zu erhalten? Nutze die 30D von Canon mit dem 18-50mm f 2.8 EX Objektiv. Bedanke mich schon einmal vorab für eure Tips.
 
Gehört wohl eher in die Tipp-Gebiete. :D
So ist es ;)

-> Tipps&Tricks *schieb*
 
Polarlichter zeigen oft auf der Zeitskala von Sekunden bis Minuten starke Veränderungen - daher würde ich versuchen, die Belichtungszeit recht kurz zu halten, also mit leichtem Weitwinkel und voll geöffneter Blende auf die Sache los gehen. Geh vielleicht mal von 5s Belichtung aus und passe dann dem Bildeindruck entsprechend an.
Wenn das PL sehr hell ist, dann vielleicht sogar mit Iso 400 die Belichtungsautomatik mit -2EW Korrektur ihr Glück versuchen lassen.

hohe Empfindlichkeiten und daraus resultierendes Rauschen muss man sich nicht einhandeln, dazu ist das PL doch zu langsam...
Die Belichtungszeiten werden übrigens maximal einge Sekunden erreichen, noch schwächeres PL, was gerade eben zu erkennen ist, lont meiner Meinung nach nicht...
Bitte nimm ausreichend Akkus mit, die mögen die Kälte nicht so, und zieh vielleicht auch Rohrisolierung aus dem Baumarkt über das Oberteil der Stativbeine, das fasst sich erheblich besser an bei Frost

2000-07-16e.jpg

(das ist übrigens (a) aus Deutschland und (b) ein nicht so toller Scan ;-)
 
nordlichter fotografieren ist vergleichbar mit feuerwerk fotografieren. du musst ein gefühl dafür entwickeln. dann wirst du sehr schnell herausfinden, wo es wann als nächstes hell wird.

das nordlicht kommt immer von westen und zieht nach osten hin einen (in norwegen) grünen streifen über den himmel. sprich im norden und süden ist recht wenig zu sehen.

es ändert sich zwar rasch, jedoch nicht so rasch, dass man innerhalb von 30 sekunden den ganzen himmel grün hat. es ist vielmehr so, dass sich das nordlicht innerhalb überschaubarer flächen hin und her bewegt.

meine nordlichteinstellungen sind:

iso 400; 30 s; f5

beachte auch, dass du die besten chancen, bei kalten temperaturen hast, da dann dir himmel besonders klar ist. sei nicht enttäuscht, wenn das nordlicht, falls du es zu sehen bekommst, dieses jahr nich so stark ist. die sonne befindet sich momentan in einem aktivitätsminimum, sprich, der sonnenwind ist nicht so intensiv im moment. in 5 jahren ist dann das nächste maximum mit starkem sonnenwind.

das nordlicht ist theoretisch um mitternacht am stärksten. wenn dich die aktuelle energie des eintreffenden sonnenwindes intressiert, dann kannst du das hier nachsehen

http://www.swpc.noaa.gov/pmap/pmapN.html

viel spaß in norwegen!
 
es ändert sich zwar rasch, jedoch nicht so rasch, dass man innerhalb von 30 sekunden den ganzen himmel grün hat. es ist vielmehr so, dass sich das nordlicht innerhalb überschaubarer flächen hin und her bewegt.

meine nordlichteinstellungen sind:

iso 400; 30 s; f5

So habe ich es auch gemacht.
Je schwächer das Polarlicht ist, umso länger habe ich belichtet. Dann hat man auf dem Bild auch etwas davon gesehen. Teilweise war es sogar so, das mit bloßem Auge nichts zu sehen war, aber auf dem Foto schon.
"Leider" waren wir gerade mit dem Schiff unterwegs, sprich wir haben uns bewegt. Daher sind einige Bilder nichts geworden. Bei den anderen störte dann teilweise eine Straßenlampe im Hafen. Schön war es trotzdem.

Den Tipp mit dem Zweit oder sogar Dritt-Akku kann ich nur bekräftigen. So schnell wie da oben in der Kälte, war der Akku noch nie leer.

HTH.

Grüße
Dirk
 
Hm, muss man teilweise probieren (bei digital geht das ja jetzt), weil die Polarlichter unterschiedlich hell sind...
Auf alle Fälle Blende zu, min. 2 Stufen, mehr ist besser, allerdings bei f/11-f/16 aufhören wegen der Beugungsunschärfe! Iso runter, und dann gucken wie lang du belichten musst - eigentlich ist professionelle Polarlichtfotografie eh ne Wissenschaft für sich; mein Onkel zB hat dazu mal einen eigenen Bildband veröffentlicht (macht sonst USA-Nationalparks, Italien/Frankreich und Norwegen), da misst er per Spot bis zu 10 unterschiedliche Punkte :rolleyes:
 
Hallo!

Ich bin durch die Suche auf diesen Thread gestoßen, da ich über Weihnachten in Finnland bin und mich ebenfalls auf das Fotografieren von Nordlichtern vorbereiten möchte.
Zwar habe ich schon etwas Erfahrung, da ich im August 2006 das Glück hatte, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, aber ich möchte natürlich möglichst gut vorbereitet sein.

Interessant finde ich, dass ihr empfehlt mit recht kleiner Blendenöffnung zu fotografieren. Alle Seiten auf denen ich bisher war haben ein möglichst Lichtstarkes Objektiv und dessen Verwendung bei Offenblende empfohlen.

Meine ersten Fotos habe ich noch mit der Kitlinse gemacht - jetzt habe ich das Tamron 17-50 2.8 zur Verfügung. Trotzdem habe ich mit dem Gedanken gespielt, ein UWW zu kaufen. Nicht nur wegen der Nordlichter, aber es wäre doch recht praktisch. Was sind eure Erfahrungen? Reichen 17mm für die meisten Fälle? Ein Fisheye wäre auch eine Überlegung wert ...

Auf jeden Fall möchte ich mein Stativ mitnehmen. Habt ihr Erfahrung, wie das ist, ein Stativ im Flugzeug mitzunehmen? Wie verpacke ich es am Besten, dass da nichts verbogen wird, etc.?

Besten Dank im Voraus für eure Antworten.

Liebe Grüße,
Jari
 
also ich würde auch mit offenblende fotografieren .. es fällt einfach viel mehr licht auf den sensor und die tiefenschärfe ist bei himmelsaufnahmen nun nicht wesentlich, die lichtintensität schon!

ich hab mein stativ im koffer in der ganz normalen stativtasche .. desweiteren habe ich keinen hardschalenkoffer .. und da ist bisher nicht verbogen worden .. habe in diesem koffer sogar schon weihnachtsbaumkugeln transporitert, die das ganze auch heile überstanden haben .. ich denke nicht, dass da was verbogen wird.

generell werden die 17mm natürlich langen, aber wie hieß es hier doch irgendwo im forum? "je weiter je landschaft" :top:

dann wünsch ich dir viel spaß in finnland .. nimm ne mütze mit :D
 
Danke für deine Antwort, saltcube!
Der Tipp mit der Mütze ist natürlich essentiell wichtig :D
Kleidungstechnisch bin ich schon recht gut ausgestattet - Handschuhe und Winterschuhe werde ich mir aber noch extra vor Ort kaufen (wurde mir von dort lebenden Verwandten empfohlen). Eine zweite Garnitur schadet auch bestimmt nicht.

Persönlich tendierte ich ja auch zum Fotografieren mit Offenblende. Hab es schon bei meinem ersten Aufeinandertreffen mit Polarlichtern so gemacht und die Fotos sind eigentlich ganz OK geworden. Bei diesen Lichterscheinungen gibt es ja nicht wirklich viel, worauf man scharfstellen müsste. Da das Tamron ja immerhin bereits bei Offenblende beträchtlich schärfer ist, als das Kitobjektiv, glaube ich nicht viel falsch machen zu können - aber sicherheitshalber wollte ich dann doch fragen :)

Ich hab für mein Stativ eine Manfrotto Stativtasche. Wenn ich da noch rundherum Gewand hineinstopfe, sollte das doch gut klappen, oder? Sollte ich den Stativkopf bzw. dessen Griffe abnehmen?

Für die restliche Fotoausrüstung habe ich mein PeliCase - das wird mein Handgepäck. Den geb ich nicht her :D
 
ich habe halt kein so teures stativ dabei, deswegen mach ich mir da nicht so viel gedanken =) .. also ich hatte das stativ komplett, so wie es ist, in den koffer gepackt, ohne auseiander zu bauen oder es in gewänder einzuwickeln :)

zwecks handschuhe .. ich hab mir in norwegen jägerhandschuhe gekauft .. bei denen hat man so eine kappe, die über die fingerkuppen geht und wenn man ein foto "schießen" möchte, kann man bequem die kappe zurück klappen und hat die fingerspitzen frei =) .. sehr praktich sag ich nur :top:

ungefähr so schauen die aus http://www.kieferle.com/images/06042.jpg
 
Danke für den Tipp mit den Handschuhen!
Sowas hab ich schon mal gesehen - wirkt sehr praktisch.
Es soll jedoch auch spezielle Handschuhe für Eisfischer geben (die ja bekanntermaßen oft mehrere Stunden am Eisloch sitzen), welche sehr gut Warm halten, jedoch auch für präzises Arbeiten, wie eben das Ändern von Einstellungen an der Kamera, geeignet sein sollen.

Muss mir das dann halt vor Ort ansehen. Jedenfalls werde ich dann einen Erfahrungsbericht schreiben :)

Falls noch jemand einschlägige Erfahrungen mit Nordlichtern oder der Fotografie im hohen Norden gemacht hat:
Nur her damit!

Wünsche eine angenehme Nachtruhe!
 
es wurde ja schon fast alles geschrieben, aufpassen würde ich das dir keine störenden Lichtquellen das Bild vermiesen. Also immer eine dunkle Gegend aufsuchen.
Und viel Glück.
Grüsse Udo
 
Hallo,

ich würde erstmal die Kamera testen ob sie vielleicht bei niedrigen ISO-Einstellungen unter Banding leidet. (Meine 30d ist leider so ein Teil, aber wenn ich es schaffe sie mal einzuschicken wird es hoffentlich anders.) Sollte die Kamera Banding zeigen würde ich auf 400 ISO gehen, dabei ist zumindest bei meiner Kamera das Banding etwas erträglicher.
Offenblende mag bei lichtschwachen PLs angebracht sein, da Sterne die zu Schmetterlingen verzerrt sind aber alles andere als nett aussehen würde ich versuchen auf etwa Blende 4,0 abzublenden, dabei ist zumindest mein 17-35er Tamron sehr gut.
Die Belichtungszeit würde ich nach der Aktivität des PLs anpassen, sie sollte gerade solang sein, dass das PL nicht durch Bewegungsunschärfe verwischt wird. Notfalls muss man halt mit einer kurzen Belichtungszeit und hoher ISO-Einstellung leben.
Helle Objekte würde ich übrigens nicht unbedingt vermeiden, sowas kann ganz nett sein um den Vordergrund zu beleben, nur in übelste Lichtverschmutzung sollte es natürlich nicht ausarten.

MfG

Rainmaker
 
Ich werde dort in einem kleinen Dorf mit rund 25km zur nächsten Stadt wohnen und wohl auch einmal weiter in den Norden nach Lappland fahren. Lichtverschmutzung sollte also kaum ein Problem darstellen.
Banding ist mir bei meiner 400D bisher noch nicht aufgefallen, obwohl ich bereits einige Nacht-HDR-Aufnahmen mit langen Belichtungszeiten aufgenommen hab.

Danke trotzdem für die Hinweise :)

Da die Nordlichter gottseidank kein Phänomen von zwei Minuten sind, werde ich ganz einfach austesten, wie unterschiedlich die Ergebnisse mit Offenblende bzw. abgeblendet sind.
Was ich auf jeden Fall noch tun werde, ist einen weiteren Akku zu kaufen. Dann habe ich insgesamt vier, was ja hoffentlich für eine handvoll Fotos ausreichen sollte :D

Ihr hört von mir.
Liebe Grüße
 
Servus,

also da ich derzeit in Island lebe, habe ich oft die möglichkeit Polarlichter zu fotografieren und ich habe die Tage das hier fotografiert mit folgenden werten

EOS 400D EF-S18-55 3.5-5.6 (Kit Scherbe:-) 20 sec. bei f/3.5 iso 800 18 mm

noch zu empfehlen: spiegel verriegeln nach dem scharfstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Antwort thower!

Was mich interessieren würde:
Wie oft kommen Nordlichter durchschnittlich vor?
Ich weiß, wie sie entstehen und habe gehört, dass die Sonne sich derzeit in einer weniger aktiven Phase befinden soll, und sie deshalb seltener zu beobachten sind.
Wie sind deine Erfahrungen?

PS: Schönes Foto! Welche Stadt sieht man im Hintergrund?

LG,
Jari
 
Danke für deine Antwort thower!

Was mich interessieren würde:
Wie oft kommen Nordlichter durchschnittlich vor?
Ich weiß, wie sie entstehen und habe gehört, dass die Sonne sich derzeit in einer weniger aktiven Phase befinden soll, und sie deshalb seltener zu beobachten sind.
Wie sind deine Erfahrungen?

PS: Schönes Foto! Welche Stadt sieht man im Hintergrund?

LG,
Jari


Das ist Egilsstaðir in Ostisland. Das ist schwer zu sagen wie oft die Nordlichter durchschnittlich vorkommen, aber du hast recht die Sonne ist derzeit nicht sehr aktiv. Jedoch gibt es immer wieder Nordlichter, sie sind nun aber nicht ganz so intensiv und meistens nur grün oder weiss/milchig. Sonst scheinen sie auch oft grün, blau und rot. Man muß halt immer mal raus und schauen. Idealerweise sollte es um den Gefrierpunkt oder im Minusbereich sein und der Himmel natürlich klar.

Es gibt auch vorhersagen dafür unter:

http://www.gedds.alaska.edu/AuroraForecast/default.asp
 
Danke für den Link!

Ich hab zwar schon ein paar Vorhersageseiten gesammelt, aber man kann nie genug haben :) Man liest ja auch nicht nur auf einer Seite Nachrichten.

Die Nordlichter, die ich im Sommer 2006 gesehen habe, waren mit freiem Auge auch nur weiß bis grünlich. Auf dem Foto konnte ich aufgrund der langen Belichtungszeit auch andere Farben herauskitzeln. Wenn sie wirklich so stark sind, dass man mehrere Farben mit bloßem Auge erkennen kann, muss das natürlich noch um Einiges beeindruckender sein.

Anbei ein Bild vom 19. August 2006
Mittelfinnland (Region Kuopio)
Kitscherbe, 18mm f/3.5, 30 Sekunden
 
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