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Pirsch oder Ansitz

Jannik35mm

Themenersteller
Ich bin momentan noch am überlegen ob ich für die Fotografie von Großwild wie Hirsche/Rehe eher auf die Pirsch gehe oder auf einem Ansitz warten möchte. Am meisten versuche ich Gebiete wie in einem Naturschutz Gebiet, wo man mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Tiere in der Dämmerung trifft und gehe aufmerksam im Wald herum. Da es auf Google Maps jedoch ziemlich schwierig ist so einen "Hotspot" über die Suche zu finden stehe ich noch am Anfang und bin momentan nur im alten Munitionsdepot Brüggen unterwegs wo die Tiere schon etwas an die Menschen gewöhnt sind.

Ich streife gerne durch die Wälder und versuche mich in Zeitlupe an die Tiere näher heran zu schleichen ohne sie so oft zu stören. Für die nächsten Male würde ich versuchen auf eine gute Entfernung an die Tiere heran zu kommen, mich gut zu positionieren und für längere Zeit die Tiere zu beobachten und ein paar Fotos zu machen.

Ich genieße zwar die Natur und die Stille jedoch könnte ich jetzt wahrscheinlich nicht länger als 1 Stunde regungslos an einem Ort verweilen.

Mich würde es interessieren wie viele von euch auf die Pirsch gehen oder doch einfach auf lange Zeit an einem Ort verweilen und auf die Tiere warten.
 
Wenn man einen guten Ort ausgekundschaftet hat - was die meiste Zeit in Anspruch nimmt - kann ein Ansitz durchaus gut sein.
Auf der Suche nach diesen Plätzen pirscht man ja eh irgendwie.
 
Wenn ich Vögel und Tiere in der Stadt fotografiere, die (stehende und laufende) Menschen gewöhnt sind, bin ich auch auf der Pirsch.
Bei Rehen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ansitzen besser ist. Die Tiere sind dann einfach entspannter und nicht sofort in Hab-Acht-Stellung. Wenn ich beim Pirschen auf Rehe treffe, sind sie in der Regel schneller weg als ich gucken kann. Auch wenn ich mich vorsichtig anpirschen kann, endet das mit Flucht und stresst die Tiere unnötig und das möchte ich gerne vermeiden, wenn's geht.
 
Wenn man einen guten Ort ausgekundschaftet hat - was die meiste Zeit in Anspruch nimmt - kann ein Ansitz durchaus gut sein.
Auf der Suche nach diesen Plätzen pirscht man ja eh irgendwie.
Würde man sowas nicht eher tagsüber machen? Also ich bin jetzt kein Jäger oder ähnliches und weiß nicht ob man da so genau einen Blick drauf wirft aber schaut man nach Tierpfaden, Schlafplätzen, Losungen und Futterstellen?
Ich hätte jetzt gedacht das man durch sowas und durch Informationen online oder lokal genauer den Ort auskundschaften kann.
 
Würde man sowas nicht eher tagsüber machen? Also ich bin jetzt kein Jäger oder ähnliches und weiß nicht ob man da so genau einen Blick drauf wirft aber schaut man nach Tierpfaden, Schlafplätzen, Losungen und Futterstellen?
Ich hätte jetzt gedacht das man durch sowas und durch Informationen online oder lokal genauer den Ort auskundschaften kann.
Ja genau.
Man kann gezielt am Tage nach Plätzen suchen und sich informieren auf welche Indizien man achten kann oder soll. Man kann mit Spaziergängern reden die oft im Gebiet sind usw.
Man kann es auch mit einer kleinen Pirsch verbinden und bei Erfolg dann später mit großem Besteck ansitzen.
 
Ich bin selbst Jäger, fotografiere die Tiere aber nur selten, weil sie leider meist erst in der Dämmerung herauskommen. Da braucht man dann schon eine gute Auflage oder ein Stativ. Wenn die Tiere in deiner Gegend an Menschen gewöhnt sind und sich auch tagsüber zeigen, ist das Fotografieren natürlich leichter. Rehe und Hirsche sehen nicht sehr gut, erkennen aber schnelle Bewegungen, die man vermeiden sollte. Worauf man definitiv achten sollte, ist der Wind, weil Rehe und Hirsche sehr gut wittern (riechen) und der Geruch eines Menschen sie schnell vertreiben kann. Ich würde eher einen guten Platz suchen, wo man sich vielleicht hinter einem Baum oder einer Kuppe unauffällig ein bisschen bewegen kann und dort ein Stativ aufstellen. Vielleicht musst du öfter gehen, um die Wildtiere zu finden und auf Zeichen wie Losung (Tierkot) achten. Wenn du in deiner Gegend einen Jäger kennst, kannst du ihn auch bitten, dich mitzunehmen. Die wissen in der Regel, wo im Revier welche Tiere auftauchen.
 
Ich hab bei Chris kaula gesehen bzw gehört das man für Wildkameras bei zb Dachsen den Jäger des Waldes fragen soll was ich auch vollkommen verstehe. Ich schätze auch mal das es besser ist einem Jäger vorher bescheid zu sagen oder zu fragen wenn man getarnt für mehrere Stunden am selben Ort oder an einem See sitzt.

Gibt es irgendwo online eine Art Liste für jedes Waldgebiet wo ich die Nummer oder Adresse eines Jägers finden kann?

Ich bin bis jetzt nur einen einmal und nur aus Zufall begegnet.

Ich wohne auch eher Nähe Düsseldorf und bei uns gibt es auch Wälder aber hier sind gefühlt nicht so viele offene Flächen wie zb in Bayern. Ist es für euch die nicht in NRW wohnen leichter Tiere zu sehen? Am nächsten wäre die Eifel von mir aus wo ich denke das dort mehr los sein könnte.
 
Für den Wald ist rechtlich nicht der Jäger zuständig, sondern der Förster im Forstamt im Kontakt mit den Waldbesitzern. Jäger, die dort die Jagd gepachtet haben, sehen Fotografen eher als Konkurrenten.
 
Für den Wald ist rechtlich nicht der Jäger zuständig, sondern der Förster im Forstamt im Kontakt mit den Waldbesitzern. Jäger, die dort die Jagd gepachtet haben, sehen Fotografen eher als Konkurrenten.

Ich komme ja aus Österreich, da ist das System anscheinend ähnlich, aber etwas anders als in Deutschland. Ja, es stimmt, Jäger haben generell keine Freunde, wenn sie auf der Jagd sind und Spaziergänger oder Radfahrer vorbeikommen, die das Wild vertreiben. Das gilt vor allem in der Dämmerung. Es gibt aber auch unter den Jägern Leute, die eine Freude am Beobachten und Fotografieren von Tieren haben. Ich würde da aber nur jemanden fragen, den du persönlich kennst, sonst wird man dich vielleicht eher abwimmeln.
 
Also wird es wohl doch nicht ganz so einfach🤔. Wäre ich Jäger würde ich es wahrscheinlich auch nicht so toll finden wenn ich selber schon 5 Stunden auf meinen Blattschuss warte und Meter neben mir jemand mit seiner Kamera sitzt der jeden Moment alles verjagen könnte.
 
Mich würde es interessieren wie viele von euch auf die Pirsch gehen oder doch einfach auf lange Zeit an einem Ort verweilen und auf die Tiere warten.

Das ist von mehreren Faktoren abhängig. Ich mache beides und stelle mir auch des Öfteren die Frage, was mich eher zum Ziel bringt. Wichtige Faktoren sind:

- das Habitat, wie gut kennst du dich aus, gibt es gute Ansitzmöglichkeiten, ist genug Deckung vorhanden, um unbemerkt zu pirschen, etc.
- das Wetter – trockenes, raschelndes Laub machen jede Prisch zunichte, dann immer die Windrichtung beachten, Tage mit heftigem Wind meiden
- Saison und Jahreszeit – im Jahresverlauf verändert sich das Habitat und auch die Gewohnheiten der Tiere
- die gewünschte Tierart – einen Dachs wirst du bspw. nicht bei der Pirsch antreffen, da ist auskundschaften und ansitzen der bessere Weg. Rehe hingegen sind recht gut auf der Pirsch zu erwischen. Da sitze ich in der Regel nur an, wenn ich sie an einem ganz bestimmten Ort, in bestimmter Umgebung oder mit bestimmten Hintergrund ablichten möchte, wie bspw. am / im Rapsfeld o.ä.
- das gewünschte Bild – geht es dir nur darum das Tier abzulichten oder willst du einen bestimmten Hintergrund, eine bestimmte Bildwirkung, wie bspw. Gegenlicht, Abendsonne aus einer bestimmten Richtung, etc., dann kommt in der Regel nur Ansitz infrage

Du solltest dich auf jeden Fall in deinem Wunschrevier einigermaßen gut auskennen und die Gewohnheiten der Tiere studieren. Viele Tiere sind vorwiegend morgens und abends aktiv und dazwischen oft am ruhen. Rehe haben bspw. oft feste Gewohnheiten, sie kommen meist zu gleichen Zeiten aus der Dickung und sind zu bestimmten Zeiten an den gleichen Plätzen anzutreffen. Ich würde auch eher Orte suchen, wo das Gelände unterschiedlich strukutriert ist, wie bspw. an Wald grenzende Agrarflächen oder Gewässer, Hecken, etc.. Monotone Strukturen, wozu auch dichter Wald gehört, würde ich eher meiden. Oft bringt auch eine Kombination aus Pirsch und Ansitz den Erfolg, sprich erst anpirschen und wenn du von weitem Wild siehst, einen Platz suchen von dem aus du die Tiere unbemerkt beobachten kannst. So erfährst du einerseits viel über die Gewohnheiten und kannst dich ggf. Stück für Stück annähern. Oftmals kommen die Tiere aber auch auf einen zu. Darum erstmal gut versteckt beobachten und warten was passiert. Weiter annähern kann man sich immer noch, wenn man sich sicher fühlt. Weißt du erstmal wie sie ticken, kannst du beim nächsten mal gleich einen anderen geeignten Ansitzplatz wählen und dort warten.

PS: Zu den Jägern – wenn du weißt, dass in deinem gewünschten Gebiet oft gejagt wird, würde ich auf jeden Fall das Gespräch mit den Jägern suchen und bescheid geben, wenn du getarnt im Gebüsch sitzt. Wenn du aber nie oder nur selten einen Jäger antriffst, dann jagen diese entweder zu anderen Zeiten oder sind nicht so aktiv. Dann würde ich das ganze entspannt sehen und in Ruhe mein Ding machen.

Viel Erfolg!
 
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PS: Zu den Jägern – wenn du weißt, dass in deinem gewünschten Gebiet oft gejagt wird, würde ich auf jeden Fall das Gespräch mit den Jägern suchen und bescheid geben, wenn du getarnt im Gebüsch sitzt. Wenn du aber nie oder nur selten einen Jäger antriffst, dann jagen diese entweder zu anderen Zeiten oder sind nicht so aktiv. Dann würde ich das ganze entspannt sehen und in Ruhe mein Ding machen.
Also soweit ich das mitbekomme wird nicht oft gejagt. Hier sind zwar Hochsitze aber ich glaube die meisten sind eher für Wildschweine an (Mais)Feldern. Ich habe gesehen das man sich sonst bei Rehen Orange Kleiden könnte da es eine ziemlich auffällige Farbe ist, jedoch Rehe diese nicht war nehmen können. Ich schätze mal das für Rehe dies dann grau oder schwarz wäre.


Was wären so die besten Jahreszeiten? Ich schätze mal im Winter wo es im Wald nur schwarz und weiß gibt und ich wenig Sichtschutz durch das fehlen von Blättern habe, dass ich dann ziemlich auffällig bin. Außer ich bin absolut schneeweiß getarnt.

Das mit den Dachsen habe ich gesehen das es nur mit Ansitz geht und auch nicht bei jedem Bau funktioniert. Ich schätze mal ich werde mich mal auf die Pirsch begeben und wenn ich Rehe sehe und der Moment da ist, mich unbemerkt an der Stelle für eine längere Zeit hinsetzen.
 
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